
Predigt vom heiligen Papst Leo. Als die Wut der Heiden gegen alle edlen Glieder Christi raste und vor allem gegen jene, die zur Klasse der Geistlichkeit gehörten, losging, ergrimmte der gottlose Verfolger gegenüber dem Leviten Laurentius, der nicht bloß wegen seines Dienstes bei den heiligen Handlungen, sondern infolge der Verwaltung des kirchlichen Vermögens hervorragte, da er sich eine doppelte Beute von der Festnahme des einen Mannes versprach; indem er meinte, wenn er diesen zum Verräter an dem gottgeweihten Gelde gemacht hätte, könnte er ihn auch zum abtrünnigen von der wahren Religion machen. Deshalb ist der Geldgierige und der Gegner der Wahrheit mit einer doppelten Fackel versehen; nämlich mit der Habgier; um das Geld zu rauben, mit der Gottesfeindschaft, um Christus hinaus zu schaffen. Er stellt an den makellosen Vorsteher des Heiligtums die Forderung, dass in der Kirchenbesitz, nachdem er in seine Gier lechzte, überbracht werde. Ihn zeigte der so Fehler reine Levit, wo er dieselben untergebracht habe und stellt ihm die zahlreichen Scharen der zur Gottesgemeinde gehörenden Armen vor, für deren Ernährung und Bekleidung, er das Vermögen so angelegt hatte, dass es unverlierbar war; und dieses war umso vollständiger gerettet, je heiliger die nachgewiesene Verwendung war.
Da rast der getäuschte Räuber und glühend vor Hass gegen die Religion, die eine solche Verwendung des Reichtums in Übung hätte, macht er sich an die Plünderung eines wertvollen Schatzes; demjenigen, bei dem er keinen Vorrat an Geld vorgefunden hatte, suchte er jenes anvertraute Gut, dessen Besitz er in heiliger Weise reich war, wegzuholen. Er befiehlt dem Laurentius, Christus zu verleugnen und geht daran, der so festen Standhaftigkeit des Geistes im Leviten mit grausigen Einigungen zuzusetzen; und als die ersten von ihnen nichts ausrichten, Folgen heftigere. Die aufgegriffenen und von wiederholtem einschneidender Ruten zertrennten Glieder lässt er über einem Feuer braten, und zwar so, dass infolge des eisernen Rostes, der schon wegen der ständigen Glut eine brennende Kraft in sich hatte, bei der Veränderung der Lage durch Umkehrung der Glieder die Peinigungen schlimmer, die Strafe länger würde.
Nichts erreichst du, nichts richtest du aus, du unheimliche Grausamkeit. Deinen foltern wird der sterbliche Stoff entzogen und wo Laurentius in den Himmel abgeht, versagst du mit deinem Brennen. Die Liebe zu Christus kann durch die Flamme nicht besiegt werden; und schwächer war das Feuer, das von außen brannte, als dasjenige, das im Innern zündete. Du hast als Verfolger gegen die Blutzeugen gewütet; du hast gewütet und hast die Palme verschönert, während du die Beteiligung schwerer machtest. Denn was hat zur Verherrlichung des Siegers nicht dein Scharfsinn herausgefunden, wenn selbst zur Verschönerung des Triumphes die Peinigungswerkzeuge sich umwandelten? Wir wollen uns also freuen, beliebtester, in geistiger Freude, bei dem so seligen Ende des edlen Mannes unseren Ruhm im Herrn suchen, der wundertätig ist in seinen Heiligen, in denen er auch uns eine Hilfe und ein Vorbild aufgestellt hat; und so hat er auf der ganzen Welt seine Herrlichkeit aufstrahlen lassen, dass von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang durch das Aufschimmern des Glanzes der Levitenleuchten, wie Jerusalem durch Stephanus verherrlicht wurde, so Rom durch Laurentius zum Ruhm gelangt ist.
Kirchengebet: Gewähre uns, wir bitten dich, o allmächtiger Gott, die Kraft, die Gluten unserer Laster auszulöschen, der du dem heiligen Laurentius die Kraft gegeben hast, dass in peinigende Feuer zu überwinden.
Quelle: Quelle: Quelle: Das kirchliche Stundengebet oder das römische Brevier, übersetzt und erklärt von Erzpriester Stefan Dr. theol. et phil., Bd. 2: Ostern mit Schluss des Kirchenjahres, Regensburg: Pustet 1927, 1037-1038.
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