
Vierte Lesung
Barnabas, ein Levit und der Abstammung nach von Cypern, der auch Joseph hieß, wurde mit Paulus zum Apostel für die Nichtjuden bestimmt, um diesen das Evangelium Jesu Christi zu verkündigen. Er verkaufte den Acker, den er besaß, und das dadurch erlöste Geld brachte er den Aposteln. Als er aber, nach Antiochien zum Predigen gesandt, erfahren hatte, daß daselbst viele zum Glauben an Christus den Herrn bekehrt worden waren, hatte er eine unglaubliche Freude und ermahnte sie, im christlichen Glauben fest zu bleiben. Durch diese Mahnung erreichte er sehr viel, weil er bei allen als ein guter Mann galt, der voll des heiligen Geistes sei.
Fünfte Lesung
Von da begab er sich nach Tarsus, um Paulus aufzusuchen, und kam mit ihm nach Antiochien. In der Gemeinde dieser Stadt bleiben sie ein Jahr und gaben jenen Leuten Anweisungen zum christlichen Glauben und Leben. Dort wurden die Verehrer Jesu Christi auch zuerst Christen genannt. Die Jünger des Paulus und Barnabas aber sorgten mit ihrem Vermögen für den Unterhalt der Christen, die in Judäa waren, und sandten Geld dorthin durch Paulus und Barnabas. Als sie sich dieser Liebespflicht entledigt hatten, zogen sie Johannes bei, der den Beinamen Markus hatte, und kehrten nach Antiochien zurück.
Sechste Lesung
Als aber Paulus und Barnabas zu Antiochien in die Gemeinde mit den anderen Auslegern des Glaubens und Lehrern unter Fasten und Beten dem Herrn dienten, sagte der heilige Geist: Gebt mir Paulus und Barnabas frei für die Tätigkeit, zu der ich sie bestimmt habe. Da ging man ans Fasten und Beten, legte ihnen die Hände auf und ließ sie gehen. So kamen sie nach Seleucia und von dort nach Cypern; und außerdem durchwanderten sie viele Städte und Gegenden und verkündeten überall das Evangelium zum größeren Nutzen für die Zuhörer. Zuletzt trennte sich Barnabas von Paulus und fuhr mit Johannes, der den Zunamen Markus hatte, zu Schiff nach Cypern. Dort fügte er ungefähr im siebenten Jahr der Regierung Neros am 11. Juni zu dem Vorzug des apostolischen Amtes die Krone des Martyriums hinzu. Sein Leib wurde unter Kaiser Zeno auf der Insel Cypern aufgefunden; auf seiner Brust lag das Evangelium von Matthäus, von Barnabas‘ Hand geschrieben.
Siebte Lesung
Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus (10, 16 – 22; Allioli). Sehet, ich sende euch wie Schafe inmitten von Wölfen. Seid daher klug wie die Schlangen, und einfältig wie die Tauben! Nehmet euch aber in Acht vor den Menschen; denn sie werden euch an Gerichtshöfe überantworten, und in ihren Synagogen geißeln. Und vor Statthalter und vor Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen und den Heiden zum Zeugnisse.
Wenn sie euch aber überantworten, so seid nicht besorgt, wie oder was ihr reden sollet; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollet. Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern der Geist eures Vaters ist es, der in euch redet.
Es wird aber ein Bruder den anderen in den Tod liefern, und der Vater das Kind; und die Kinder werden sich auflehnen gegen die Eltern, und sie um‘s Leben bringen. Und ihr werdet gehaßt werden von allen um meines Namens willen; wer aber ausharret bis an‘s Ende, der wird gerettet werden.
Auslegung vom heiligen Johannes Chrysostomus. Nachdem der Herr alle Sorge aus den Herzen der Jünger vertrieben und sie durch die Wunder, die er sehen ließ, gewaffnet hatte, nachdem er sie auch von allen weltlichen Beschäftigungen abgebracht, von der Sorge für zeitliche Dinge frei gemacht und sie gleichsam zu eisernen und aus Stahl bestehenden Wesen umgebildet hatte, dann endlich sagt er ihnen die kommenden Schwierigkeiten voraus. Viele Vorteile nämlich waren die Folge dieser Voraussagung der zukünftigen Dinge. Zunächst der, daß sie die Gewalt seines vorherschauenden Wissens erkannten. Dann der, daß niemand auf den Glauben kam, als ob so große Leiden aus der Schwäche des Meisters kämen. Außerdem der, daß diejenigen, die das zu erdulden hatten, nicht durch plötzlichen und unerwarteten Eintritt der Dinge in Verwirrung gebracht wurden. Endlich der, daß sie, wenn sie das kurz vor der Zeit seines leidensvollen Todes hörten, nicht allzusehr beunruhigt wurden.
Achte Lesung
Damit sie aber nun einsähen, daß es sich um eine neue Art des Krieges und eine ungewöhnliche Weise des Kampfes handle, wenn er sie ohne Ausstattung aussandte, nur mit einem Gewande bekleidet, ohne Schuhe, ohne Stock und ohne Gürtel und Tasche, und sie von den sie Aufnehmenden ernähren ließ, machte er hier noch kein Ende der Anrede, sondern hob seine unerklärliche Kraft hervor und sagte: Auch wenn ihr in dieser Weise dahingeht, sollt ihr dennoch die Sanftmut der Schafe zeigen, selbst wenn ihr zu den Wölfen geht und nicht einfach zu Wölfen, sondern sogar mitten unter die Wölfe hinein – und er befiehlt nicht nur die Sanftmut der Schafe zu besitzen, sondern auch die Einfalt der Tauben; – so nämlich werde ich meine Macht am deutlichsten zeigen, wenn von den Schafen die Wölfe überwunden werden; und wenn, auch wo diese inmitten der Wölfe sind und durch zahllose Bisse von denselben zerfleischt werden, sie nicht nur nicht ausgerottet werden, sondern sogar jene zu ihrer Natur umwandeln.
Neunte Lesung
Etwas Größeres und Wunderbareres ist es doch sicher, den Sinn der Gegner zu ändern und ihren Geist in das Gegenteil umzukehren, als sie zu töten, zumal wo sie nur zwölf waren und die ganze Welt voll von Wölfen war. Wir sollten also erröten, wo wir ganz anders handeln und uns wie Wölfe auf die Gegner stürzen. Denn so lange wir Schafe sind, bleiben wir Sieger; auch wenn tausend Wölfe um uns herumstehen, sind wir Überwinder und Besieger; wenn wir aber Wölfe werden, sind wir unterlegen. Denn alsdann verläßt uns die Hilfe des Hirten, der nicht Wölfe, sondern Schafe auf die Weide führt.
Kirchengebet
O Gott, der du uns an den Verdiensten und an der Fürsprache deines heiligen Apostels Barnabas eine Freude bereitest, gewähre uns huldvoll die Gnade, daß wir, die wir durch ihn Wohltaten von dir erbitten, sie auf Grund deiner Güte erlangen. Durch unsern Herrn. Amen.
Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet Teil II, S. 877 f.
Wenn Sie o.a. Kirchengebet mit der Intention einer Ablassgewinnung beten, empfangen Sie einen Ablass, den Sie für sich selbst oder für die Armen Seelen verwenden können. (Enchiridion indulgentiarum (1999) Nr. 21 § 1: “Ein Teilablass wird einem Gläubigen gewährt, der an einem beliebigen Heiligentag, der im Kalender vermerkt wurde, zu Ehre dieses Heiligen fromm ein aus dem Messbuch entnommenes oder ein anderes rechtskräftig approbiertes Gebet verrichtet”) .

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