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Klara, eine adelige Jungfrau, war zu Assisi in Umbrien geboren und verteilter und verwendete in Nachahmung ihres Mitbürgers Franziskus ihren ganzen Besitz zu Almosen und zur Unterstützung der Armen. Sie flüchtete vor dem Geräusch der Welt, zog sich in eine Kirche auf freiem Felde zurück, bekam hier vom genannten heiligen Franz die Tonsur und leistete den Verwandten, die sie zurückführen wollten, mutigen Widerstand. Schließlich wurde sie von ihm in die Kirche des heiligen Damian geleitet, wo der Herr ihr mehrere Gefährtinnen zu gesellte; unser stiftete sie selbst eine Genossenschaft von Schwestern, deren Leitung sie, durch das zu großer Drängen des heiligen Franziskus besiegt, selbst übernahm. Ihr Kloster leitete sie sorgfältig und klug zu Furcht des Herrn, zur vollkommenen Beobachtung der Regel an durch 42 Jahre. Ihr Leben war nämlich für die anderen eine Unterweisung und Belehrung, wodurch die übrigen die Lebensart lernten.
Um am Geister stark zu werden, wählte sie den bloßen Erdboden und manchmal auch Gestrüpp zu ihrem Lager und zum Kissen unter dem Kopf ein Stück harten Holzes. Sie hatte nur ein Kleid mit einem Mantel aus wertlosen und rauem Stoff in Gebrauch und legte sich oft um den Leib einen schmerzenden Bussgürtel. Sie zügelte sich selbst mit einer solchen Enthaltsamkeit, dass sie lange Zeit an drei Tagen in der Woche gar nicht zur Ernährung ihres Körpers kostete, an den übrigen Tagen aber sich mit einer solchen Winzigkeit an Speise begnügte, dass die anderen staunten, wie sie dabei bestehen konnte. Jährlich hielt sie, ehe sie krank wurde, 42-tägige Fasten, in denen sie sich nur von Brot und Wasser näherte. Außerdem übte sie ständig Nachtwachen und Gebet, und besonders auf dieses verwandte sie ganze Tage und Nächte, sie wurde von lang dauernden Krankheiten gequält und wenn sie zur körperlichen Beschäftigung allein nicht aufstehen konnte, ließ sie sich mithilfe der Schwestern heben oder eine Stütze im Rücken anbringen, und arbeitete mit ihren Händen, um selbst während ihrer Krankheiten nicht müßig zu sein. Als besondere Liebhaberin der Armut, ließ sie kein Bedürfnis gelten, und um von ihr abzugehen, und den zu Unterhaltung der Schwestern von Gregor IX. angebotenen Besitz lehnte sie mit Entschiedenheit ab.
In vielen und verschiedenartigen Wundern erstrahlte die Kraft ihrer Heiligkeit. Einer von den Schwestern ihres Kloster stellte sie die Sprache her, dass sie gar kein Hindernis merkte; einer anderen heilte sie das taube Ohr. Wenn einer ein Fieber erlitt, wenn eine von Wassersucht angeschwollen war, wenn eine durch ein Gewächs [Tumor] gequält wurde, wenn andere anderweitige leiden hatten, so machte sie dieselben davon frei. Einen Bruder aus dem Franziskanerorden heilte sie von einer Geisteskrankheit. Als das Öl im Kloster vollständig ausgegangen war, nahm Klara den Krug und wusch ihn aus; und auf Wirkung der göttlichen Freigebigkeit fand man ihn wieder gefühlt. Die Hälfte eines Brotes vermehrte sie derartig, dass es für 50 Schwestern ausreichte. Als die Sarazenen Assisi belagerten und in das Kloster der heiligen Klara einzudringen versuchten, ließ sie sich krank an die Pforte tragen und zugleich das Gefäß in dem das heilige Sakrament der Eucharistie eingeschlossen war, und betete dort: „Liefere doch, oh Herr, nicht den Wilden aus das Leben deren, die dich preisen, und schützt die Dienerinnen, die du mit deinem kostbaren Bluter erkauft hast.“ Bei diesem Gebete hörte man die Worte: „Ich werde euch stets beschützen.“ Die Sarazenen aber ergriffen zum Teil die Flucht; zum Teil wurden diejenigen, die auf die Mauern gestiegen waren, mit Blindheit geschlagen und stürzten hinunter. Schließlich wurde die Jungfrau selbst, als sie im Sterben lag, von einer glänzend weißen Schar von heiligen Jungfrauen, unter denen eine besonders hervorragte und strahlender erschien, besucht, und gab, nachdem sie die heilige Eucharistie empfangen und von Innozenz IV. Nachlass der Sünden erhalten hatte, am 12. August ihre Seele Gott zurück. Da sie aber nach dem Tode durch eine sehr große Zahl von Wundern verherrlicht wurde, nahm sie Alexander IV. unter die heiligen Jungfrauen auf.
Kirchengebet: Erhöre uns, oh Herr, du Urquell unseres Segens, damit wir, wie wir am Feste deiner heiligen Jungfrau Klara Freude haben, so auch in der Gesinnung veredelt und zur liebevollen Unterwürfigkeit angeleitet werden.
Quelle: Quelle: Das kirchliche Stundengebet oder das römische Brevier, übersetzt und erklärt von Erzpriester Stefan Dr. theol. et phil., Bd. 2: Ostern mit Schluss des Kirchenjahres, Regensburg: Pustet 1927, 1043-1044.
Wenn Sie o.a. Kirchengebet mit der Intention einer Ablassgewinnung beten, empfangen Sie einen Ablass, den Sie für sich selbst oder für die Armen Seelen verwenden können. (Enchiridion indulgentiarum (1999) Nr. 21 § 1: “Ein Teilablass wird einem Gläubigen gewährt, der an einem beliebigen Heiligentag, der im Kalender vermerkt wurde, zu Ehre dieses Heiligen fromm ein aus dem Messbuch entnommenes oder ein anderes rechtskräftig approbiertes Gebet verrichtet”) .

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