
Gregor der Große, ein Römer, Sohn des Senators Gordian, widmete sich als Jüngling der Philosophie; und nachdem er das Amt eines Prätors bekleidet hatte, baute er nach dem Tode des Vaters sechs Klöster in Sizilien, ein siebentes zu Rom unter dem Namen des heiligen Andreas in seinem Hause, bei der Basilika der heiligen Paulus und Johannes am Hügel des Skaurus, wo er unter den Lehrern Hilarion und Maximinian das Leben eines Mönches führte und später Abt war. Bald zum Kardinaldiakon gewählt, wurde er vom Papste Pelagius als Gesandter zum Kaiser Tiberius Konstantin nach Konstantinopel geschickt; bei diesem erreichte er das Merkwürdige, daß er den Patriarchen Eutychius, der gegen die wahre und sinnlich wahrnehmbare Auferstehung der Leiber geschrieben hatte, derartig widerlegte, daß der Kaiser dessen Buch ins Feuer warf. Als daher Eutychius kurz darauf in eine Krankheit gefallen war, hielt er angesichts des Todes die Haut seiner Hand vor vielen Anwesenden und sagte: Ich bekenne, daß wir alle in diesem Leibe auferstehen werden.
Als er nach Rom zurückkam, wurde er, da Pelagius an der Pest gestorben war, mit größter Einstimmigkeit zum Papste gewählt; um aber dieser Würde auszuweichen, suchte er, so lange er konnte, sich dagegen zu wehren. Denn er blieb in fremdem Kleide in einer Höhle verborgen; und als er hier durch das Zeichen einer Feuersäule entdeckt wurde, bekam er beim heiligen Petrus die Konsekration. In seiner päpstlichen Tätigkeit ließ er den Nachfolgern vielfache Muster von Gelehrsamkeit und Heiligkeit zurück. Täglich hatte er Pilger zu Tische; unter diesen empfing er auch einen Engel und den Herrn der Engel in der Gestalt eines Pilgers. Die Armen in der Stadt und außerhalb, deren Verzeichnis er schriftlich hatte, unterhielt er mit Liebe. Den katholischen Glauben, der an vielen Orten geschwächt war, stelle er wieder her. Denn die Donatisten drängte er in Afrika, die Arianer in Spanien zurück, die Agnoiten brachte er aus Alexandrien hinaus. Das Pallium wollte er dem Bischof Syagrius von Autun nicht geben, wenn er die neuhinzugekommenen Häretiker nicht aus Gallien hinausbrächte. Die Goten zwang er, die arianische Irrlehre aufzugeben. Er sandte nach Britannien gelehrte und heilige Männer, Augustin und andere Mönche, und bekehrte so die Insel zum Glauben an Jesus Christus, weshalb er in wahrem Sinne von dem Priester Beda der Apostel Englands genannt wird. Er ließ die Dreistigkeit des Patriarchen Johannes in Konstantinopel nicht aufkommen, der sich den Namen eines Bischofs der ganzen Kirche anmaßte. Den Kaiser Mauritius, der die gewesenen Soldaten nicht Mönche werden ließ, brachte er von seiner Entscheidung ab.
Die Kirche stattete er mit außerordentlich heiligen Verordnungen und Gesetzen aus. Auf einer nach St. Peter einberufenen Versammlung gab er viele Bestimmungen, unter diesen die Bestimmungen, daß beim heiligen Meßopfer das Kyrie eleison neunmal wiederholt, daß außerhalb der Zeit zwischen Septuagesima und dem Paschafest Alleluja gesungen, daß im Kanon hinzugefügt würde: auf daß du unsere Zeiten in der Freundschaft mit dir erhaltest. Er förderte die Bittgänge, die Stationsgottesdienste und den amtlichen Gottesdienst der Kirche. Er verordnete, daß den vier Konzilien von Nicäa, Konstantinopel, Ephesus und Chalcedon dieselbe Ehrfurcht erwiesen würde, als wären es vier Evangelien. Den Bischöfen Siziliens, die gemäß einer alten Gewohnheit alle drei Jahre nach Rom kamen, gestattete er, daß sie nur in jedem fünften Jahre einmal zu kommen brauchten. Er verfaßte viele Schriften; und wenn er diese schreiben ließ, sah der Diakon Petrus, wie er bezeugt, oft den Heiligen Geist in Gestalt einer Taube auf seinem Haupte. Bewundernswert ist, was er gesagt, getan, geschrieben, angeordnet hat, besonders in Anbetracht seines stets schwachen und kränklichen Körperzustandes. Er wurde schließlich, nachdem er viele Wunder gewirkt hatte, im 13. Jahre im 6. Monat, am 10. Tag seiner Regierung als Papst, am 12. März, der als Festtag auch von den Griechen wegen der hervorragenden Weisheit und Heiligkeit dieses Papstes mit besonderen Ehren gefeiert wird, zur himmlischen Seligkeit abgerufen. Sein Leib ist in der Basilika des heiligen Petrus bestattet, bei der Sakristei.
Kirchengebet
O Gott, Du hast der Seele Deines Dieners Gregor die ewige Seligkeit zum Lohne gegeben; sib in Deiner Gnade, daß wir, niedergedrückt von der Last unserer Sünden, durch seine Fürbitte bei Dir aufgerichtet werden. Durch unsern Herrn. Amen.
Wenn Sie o.a. Kirchengebet mit der Intention einer Ablassgewinnung beten, empfangen Sie einen Ablass, den Sie für sich selbst oder für die Armen Seelen verwenden können. (Enchiridion indulgentiarum (1999) Nr. 21 § 1: “Ein Teilablass wird einem Gläubigen gewährt, der an einem beliebigen Heiligentag, der im Kalender vermerkt wurde, zu Ehre dieses Heiligen fromm ein aus dem Messbuch entnommenes oder ein anderes rechtskräftig approbiertes Gebet verrichtet”) .

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Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet Teil I, S. 927 ff.
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