
Der persische König Chosroas schaffte in der letzten Zeit des Kaisers Phokas, nachdem er Ägypten und Nordafrika in seine Gewalt bekommen, Jerusalem erobert und daselbst viele Tausende von Christen niedergemetzelt hatte, das Kreuz Christi des Herrn, dass Helena auf dem Kalvarienberg aufgestellt hatte, nach Persien weg. Darum bat Heraklius, der Nachfolger des Phokas, durch die vielen Mühen des Krieges und die Not veranlasst, um Frieden, den er von dem durch die Siege übermütig gewordenen Chosroas nicht einmal aufgrund unwürdiger Bedingungen erlangen konnte. Daher verlegte er sich in dieser höchsten Gefahr auf unterbrochenes Fasten und beten und flehte Gottes Hilfe in innigster Weise an; auf dessen Eingebung rüstete er ein Heer aus, griff den Feind an und besiegte drei Heerführer des Chosroas mit ihren drei Heeren.
Infolge dieser Niederlagen gebrochen, bestimmte Chosroas auf der Flucht, auf der er sich anschickte, den Tigris zu überschreiten, seinen Sohn Medarfes zum Teilhaber an der Regierung. Da aber der ältere Sohn des Chosroa, Siroes, dies als eine Beleidigung mit schwerer Kränkung aufnahm, sann er darauf, den Vater und den Bruder zu ermorden; und dies führte er nicht lange darauf bei beiden, die er als Flüchtlinge zurückbringen ließ, aus und erlangte von Heraklius das Königsrecht unter Annahme gewisser Bedingungen, von denen die erste die war, dass er das Kreuz Christi, des Herrn, zurückgeben sollte. Also wurde das Kreuz 14 Jahre, nachdem es in die Gewalt der Perser gekommen war zurückgewonnen. Dieses trug bei seiner Rückkehr nach Jerusalem Heraklius mit großer Feierlichkeit auf seinen Schultern auf denselben Berg zurück, auf den es der Heiland getragen hatte.
Dieses Ereignis wurde durch ein ganz deutliches Wunder in seiner Bedeutung hervorgehoben. Der Heraklius wurde, so wie er mit Gold und Perlen geziert war, gezwungen, am Tor halt zu machen das zum Kalvarienberge führte. Je mehr er nämlich sich bemühte, voranzukommen umso mehr schien er zurückgehalten zu werden. Als darüber Heraklius selbst und die übrigen alle staunten, sagte Jerusalems Bischof Zacharias: Gib acht, Kaiser, dass du in diesem Triumphsgewande bei dem Tragen des Kreuzes ja nicht zu wenig die Armut und die Demut Jesu Christi nachbildest. Da warf Heraklius die überreiche Gewandung ab, zog die Schuhe aus und, nachdem er sich mit einem ärmlichen Umhang bekleidet, legte er mit Leichtigkeit den übrigen Weg zurück und stellte das Kreuz auf derselben Stelle des Kalvarienberges auf, von der es durch die Perser weggeschafft worden war. Darum begann das Fest der Erhöhung des heiligen Kreuzes, dass an diesem Tage jährlich begangen wurde, als feierlicher zu gelten wegen des Andenkens an die Tatsache, dass es dorthin von Heraklius zurückgebracht wurde, wo es zuerst für den Heiland aufgestellt worden war.
Kirchengebet: O Gott, der du uns am heutigen Tage durch die jährlich wiederkehrende Feier der Erhöhung des heiligen Kreuzes Freude bereitet, gewähre uns, wir bitten dich, die Gnade, dass wir, da wir seine erhabene Bedeutung auf Erden erkannt haben, auch des Segens der an ihm erwirkten Erhöhung im Himmel würdig werden
Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet oder das römische Brevier, Bd. 2: Ostern mit Schluss des Kirchenjahres, Regensburg 1927, 1107-1108.
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