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Vierte Lesung
Paschalis Baylon wurde von armen und frommen Eltern in dem Städtchen Torre Hermosa in der Diözese Seguenza in Aragonien geboren und gab von zartem Kindesalter an Zeichen seiner späteren Heiligkeit. Mit guten und um himmlische Dinge eifrigst besorgten Geistesanalgen ausgestattet, verbrachte er seine Kindheit und seine Jugend mit dem Hüten des Viehes. Diese Lebensart liebte er deshalb in besonderer Weise, weil er sie zur Pflege der Demut und zur Bewahrung der Unschuld am meisten geeignet und förderlich hielt. Er war sparsam im Essen, stets beschäftigt mit Beten, und ragte unter den gleichalterigen Genossen durch einen solchen Einfluß und durch eine solche Liebenswürdigkeit hervor, daß er ihre Streitigkeiten schlichtete, ihre Fehler rügte, sie in ihrer Unwissenheit belehrte, sie bei Nachlässigkeit anspornte und so gleichsam als Vater und Lehrer aller mit größter Zuneigung geachtet wurde; auch wurde er damals von den meisten nur der „Heilige“ genannt.
Fünfte Lesung
Er aber, der in der Welt wie „in einem dürren und wasserlosen Lande“ so glücklich herangereift war, verbreitete, als er wie eine Talblume „in das Haus des Herrn eingepflanzt war,“ überall einen bewundernswerten Duft der Heiligkeit. So wählte Paschalis eine strengere Lebensart, erhielt die Aufnahme im Orden der unbeschuhten Minderen Brüder von der strengeren Regel und “eilte frohlockend wie ein Renner auf seinem Wege voran;“ und da er sich ganz dem Herrn zur Ausbildung übergeben hatte, überlegte er Tag und Nacht, wie er sich immer mehr ihm gleichförmig machen könne. So kam es in kurzer Zeit dahin, daß ihn als Muster einer seraphischen Vollkommenheit selbst die Vorgeschritteneren sich zur Nachahmung vorhielten. Er aber blieb auf dem niedrigen Posten der dienenden Brüder, heilt sich für den Auswurf aller, nahm die schwierigsten und verächtlichsten Dienstleistungen im Hause, als ob sie ihm mit einem gewissen Rechte gebührten, mit größter Heiterkeit auf sich und führte sie aus mit Demut und einer ihr gleichen Geduld. Den manchmal zum Widerstand gegen den Geist neigenden Leib peinigte er durch ständige Abtötung und brachte ihn in Botmäßigkeit; den Geist aber, der durch ständige Selbstverleugnung von Tag zu Tag immer glühender wurde, ließ er zu immer Höherem voranstreben.
Sechste Lesung
Die jungfräuliche Gottesmutter, deren Fürsorge er sich vom Beginn seines Lebens an geweiht hatte, ehrte er wie eine Mutter durch tägliche Huldigungen und legte ihr mit kindlichem Vertrauen seine Bitten vor. Weiter ist schwer zu sagen, von welch glühender und hingebender Innigkeit er gegen das heiligste Sakrament der Eucharistie ergriffen war, und diese behielt er auch, wie man es sehen konnte, nach dem Tode an seinem Leichnam, insofern als er, auf der Bahre liegend, bei der Erhebung der heiligen Opfergabe zweimal die Augen öffnete und wieder schloß, zum großen Erstaunen der Anwesenden. Die Wirklichkeit dieses Sakramentes bekannte er unter den Irrgläubigen öffentlich und vor dem Volke und hatte deshalb Vieles und Schweres zu erdulden; oft suchte man ihn auch zu töten; aber durch besondere göttliche Vorsehung wurde er den Händen der Frevler entrissen. Oft verlor er während des Gebetes die Herrschaft über die Sinne und war auf Grund einer süßen Liebesverzückung ohne Besinnung; in dieser Zeit erhielt er, wie man glaubt, jenes himmlische Wissen, mit dem dieser ohne Wissenschaft und Schulbildung aufgewachsene Mann bei den schwierigsten Glaubensgeheimnissen Antwort stehen und sogar einige Bücher verfassen konnte. Schließlich ging er, reich an Verdiensten, in der von ihm vorausgesagten Stunde selig zum Herrn ein im Jahre 1592, am 17. Mai; am gleichen Tage, an dem er geboren war, da gerade das Pfingstfest einfiel, 52 Jahre alt. Da er auf Grund der aufgezählten und noch anderer Tugenden berühmt und mit der Wunderkraft im Leben wie nach dem Tode verherrlicht war, sprach ihn Papst Paul V. selig; Alexander VIII. aber fügte ihn dem Verzeichnis der Heiligen ein; schließlich ernannte und bestellte ihn Leo XIII. für alle eucharistischen Vereinigungen und für alle Gesellschaften zur Verehrung der heiligen Eucharistie, sowohl für die gegenwärtigen wie auch für die in Zukunft noch zukommenden, zum himmlischen Patron.
Kirchengebet
O Gott, der du deinen heiligen Bekenner Paschalis mit einer erstaunlichen Liebe zu den hochheiligen Geheimnissen deines Leibes und Blutes ausgestattet hast, verleihe uns huldvollst die Gnade, daß wir würdig werden, dieselbe geistige Nährkraft, die er aus diesem göttlichen Mahl schöpfte, auch daraus zu schöpfen. Der du lebst und regierst. Amen.
Wenn Sie o.a. Kirchengebet mit der Intention einer Ablassgewinnung beten, empfangen Sie einen Ablass, den Sie für sich selbst oder für die Armen Seelen verwenden können. (Enchiridion indulgentiarum (1999) Nr. 21 § 1: “Ein Teilablass wird einem Gläubigen gewährt, der an einem beliebigen Heiligentag, der im Kalender vermerkt wurde, zu Ehre dieses Heiligen fromm ein aus dem Messbuch entnommenes oder ein anderes rechtskräftig approbiertes Gebet verrichtet”) .

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Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet Teil II, S. 838 f.

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