Tradition und Glauben

18. März – Fest des hl. Cyrillus, Bischof von Jerusalem, Bekenner, Kirchenlehrer

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Cyrill von Jerusalem, vom zarten Alter an mit der Betrachtung der heiligen Schriften mit besonderem Eifer beschäftigt, machte in der Kenntnis derselben derartige Fortschritte, daß er ein entschiedener Verfechter des rechtmäßigen Glaubens wurde. Mit der Lebensweise der Mönche vertraut geworden, beschloß er, sich der ständigen Enthaltsamkeit und aller strengeren Lebensart zu weihen. Nachdem er vom heiligen Bischof Maximus von Jerusalem zum Priester geweiht worden war, verwaltete er das Amt eines Verkünders des göttlichen Wortes für die Gläubigen und eines Lehrers für die Taufschüler mit höchstem Lobe und schrieb jene wahrhaft bewunderungswürdigen Katechesen, in denen er die ganze kirchliche Lehre mit Klarheit und Ausführlichkeit umfaßt und die einzelnen Glaubenssätze gegen die Feinde des Glaubens gründlich verteidigt. In diesen hat er die Lehren mit solcher Genauigkeit und Bestimmtheit vorgetragen, daß er nicht bloß die damals auftretenden, sondern auch mit einer gewissen Vorahnung die zukünftigen Irrlehren überwunden hat, wie er es getan hat mit der Lehre von der wirklichen Gegenwart des Leibes und Blutes des Herrn im wunderbaren Sakramente der Eucharistie. Nach dem Tode des heiligen Maximus aber wurde er von den Bischöfen der Umgegend an seine Stelle gewählt.

In der bischöflichen Tätigkeit mußte er viele Unbilden und Leiden, nicht anders als der heilige Athanasius, dessen Zeitgenosse er war, von den Gruppen der Arianer um des Glaubens willen erdulden. Da diese nämlich aufgebracht waren, daß Cyrill den Irrlehren heftigen Widerstand leistete, griffen sie ihn mit Schmähungen an, setzten ihn bei einer Zusammenkunft ab und vertrieben ihn von seinem Sitze. Um sich der Wut derselben zu entziehen, flüchtete er nach Tarsus in Cilicien und ertrug, so lange Konstantius lebte, die Härte der Verbannung. Als nach dessen Tode Julian der Abtrünnige zur Kaiserwürde erhoben worden war, konnte er nach Jerusalem zurückkehren, wo er mit glühendem Eifer sich abmühte, seine Herde von den Irrungen und von den Lastern zurückzubringen. Aber unter dem Kaiser Valens wurde er wiederum gezwungen, in die Verbannung zu gehen, bis er nach Herstellung des Friedens in der Kirche durch Theodosius den Großen und nach Zurückdrängen der Grausamkeit und Dreistigkeit der Arianer von dem genannten Kaiser wie ein wackerer Kämpe für Christus ehrenvoll aufgenommen und in sein Amt wieder eingesetzt wurde. Wie eifrig und heilig er die Pflichten seines erhabenen Amtes erfüllte, geht ganz deutlich aus dem damals blühenden Zustand der Kirche von Jerusalem hervor, den der heilige Basilius aus Anlaß seines Aufenthaltes daselbst zur Verehrung der heiligen Stätten beschreibt.

Daß die Heiligkeit dieses ehrwürdigen Oberhirten von Gott durch Wunder vom Himmel verherrlicht wurde, erfahren wir durch die herrliche Erscheinung eines an Glanz die Sonnenstrahlen übertreffenden Kreuzes, die den Beginn seiner Bischöflichen Tätigkeit zierte. Eines derartigen Wunders waren die Heiden und die Christen mit Cyrill selbst Augenzeugen gewesen, der nachdem er zunächst in der Kirche Gott gedankt hatte, dies in einem Briefe dem Kaiser Konstantius mitteilte. Und nicht weniger ist der Verwunderung wert, was den Juden, die den von Titus zerstörten Tempel auf den frevelhaften Befehl des Kaisers Julian neu aufzubauen versuchten, begegnete. Infolge eines heftigen entstandenen Erdbebens und infolge von ungeheuren aus der Erde hervorbrechenden Flammenmassen verschlang das Feuer alles, was fertiggestellt war, so daß die Juden und Julian vor Schrecken von dem Vorhaben abließen, wie es nämlich Cyrillus vorausgesagt hatte, daß es zweifellos so eintreten würde. Er nahm schließlich kurz vor seinem Tode an der allgemeinen Kirchenversammlung in Konstantinopel teil, in der die Irrlehre des Mazedonius und nochmals die des Arius verurteilt wurde. Von dort nach Jerusalem zurückgekehrt, entschlief er, ungefähr 70 Jahre alt, im 35. Jahre seiner bischöflichen Tätigkeit eines heiligen Todes. Das Stundengebet und die Messe von ihm ordnete Papst Leo XIII. für die ganze Kirche an.

Kirchengebet

Wir bitten Dich, allmächtiger Gott: verleihe uns auf die Fürsprache des hl. Bischofs Cyrillus die Gnade, Dich, den alleinigen wahren Gott, und den Du gesandt hast, Jesus Christus, so zu erkennen, daß wir auf ewig den Schafen, die auf Seine Stimme hören, beigezählt werden können. Durch Ihn, unsern Herrn. Amen.

Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet Teil I, S. 931 ff.

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