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Petrus war zu Alcantara in Spanien von vornehmen Eltern geboren und gab von den zartesten Jahren an Vorzeichen der künftigen Heiligkeit. Im 16. Lebensjahre trat er in den Orden der Minderen Brüder ein und erwies sich als ein Muster aller Tugenden. Als dann versah er aus Gehorsam das Amt eines Predigers und führte Unzählige von den Lastern zu wahren Buße zurück. Im Verlangen, die ursprüngliche Lebensweise des heiligen Franziskus bis ins Kleinste wieder herzustellen, gründete er im Vertrauen auf die Hilfe Gottes und ausgestattet mit apostolischer Vollmacht, ein mit sehr beschränkten Räumen versehenes und sehr ärmliches Kloster bei Pedrosa; und diese ungemein strenge Lebensweise, die dort ihren segensreichen Anfang hatte, breitete sich in vielen Gegenden Spaniens bis nach Indien in wunderbarer Weise aus. Der heiligen Theresa, deren Gesinnung er erprobt hatte, war er Helfer bei der Rückführung der Karmelitinnen zur früheren Lebensweise. Sie selbst aber wurde von Gott belehrt, dass im Namen des Petrus niemand um etwas bitte, ohne nicht sogleich erhört zu werden, und sie pflegte sich seinen Gebeten zu empfehlen und ihn noch bei Lebzeiten eine heiligen zu nennen.
Den Ehrungen seitens der Fürsten, die ihn wie ein Orakel und Rat fragten, wie er in größter Demut aus und lehnt es ab, Beichtvater Kaiser Karls V. zu sein. Als strengster Beobachter der Armut war er mit einem Kleide, im Vergleich zu dem es kein schlechteres gab, zufrieden. Die Reinheit übte er derartig, dass er von dem ihn in seiner letzten Krankheit bedienenden Bruder sich nicht einmal in leichter Weise berühren ließ. Seinen Leib brachte er durch Nachtwachen, Fasten, Geißelung, Kälte, Blöße und durch alle Art von Strengheiten zu Dienstbarkeit, und er hatte mit ihm einen Vertrag geschlossen, dass ihm in diesem Leben keine Ruhe gewähre. Die Liebe zu Gott und zunächst zum Nächsten, die sein Herz erfüllte, erregte manchmal einen derartigen Brand, dass er gezwungen war, aus der Enge seiner Zelle aufs freie Feld hinaus zu springen und in frische Luft die in ihm entfacht entstandene Blut zu mäßigen.
Die Gabe der Beschauung war in ihm wunderbar; und weil sein Geist ständig damit gekräftig wurde, traf es sich bisweilen, dass er sich aller Nahrung und allen Trankes mehrere Tage lang enthielt. Häufig in die Luft emporgehoben, sah man ihn in einem wunderbaren Glanze erstrahlen. Reißende Flüsse überschritt er trockenen Fußes. Die Brüder speiste er in eine äußerste Notlage mit mit Nahrungsmitteln, die auf himmlische Einwirkung herbeigeschafft worden waren ein von ihm in die Erde hineingestreckter Stab wuchs bald zu einem grünenden Feigenbaum empor. Als er in einer Nacht unterwegs war und dichter Schnee herabfiel, trat er in ein zerfallenes dachloses Haus ein; da blieb der Schnee in der Luft schweben und bindet ihm ein Dach, auf das er durch dessen Menge nicht verschüttet wurde. Dass er mit der Gabe der Weissagung und der Unterscheidung der Geister ausgestattet war, bezeugt die heilige Theresia. Schließlich ging ging er in seinem 63. Lebensjahre zu der von ihm vorausgesagten Stunde zum Herrn ein, durch eine wunderbare Erscheinung und die Gegenwart der Heiligen gestärkt. Ihn sah im demselben Augenblicke die heilige Theresia in weiter Entfernung in den Himmel steigen; ihr erschien er später und sagte: Oh beglückende Buße, die mir eine solche Herrlichkeit verdient hat! Nach dem Tode jedoch strahlte er in sehr vielen Wundern auf und wurde von Clemens IX. unter die Zahl der Heiligen aufgenommen.
Kirchengebet: Oh Gott, der du deinen deinem heiligen Bekenner Petrus mit einem staunenswerten Bußgeist und mit der Gabe einer bis zu den höchsten Höhen aufsteigenden Beschaulichkeit ausgestatteten hast, verleihe uns, wir bitten dich, die Gnade, dass wir auf seine Verdienste und seine Fürsprache hin durch Abtötung des Fleisches fähiger werden, das Himmlische zu erfassen.
Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundegebet oder das römische Brevier, Bd. II Ostern mit Schluss der Kirchenjahres, Regensburg 1927, 1190-91
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