
Isidor, von Geburt ein Spanier, ein hervorragender Kirchenlehrer, stammte aus Kartagena (Neukarthago) vom Oberbefehlshaber der Provinz Severian, wurde von seinen Brüdern, den heiligen Bischöfen Leander von Sevilla und Fulgentius von Kartagena, nach frommer und vornehmer Art erzogen, in den lateinischen, griechischen und hebräischen Wissensfächern und in den göttlichen und menschlichen Gesetzen unterrichtet und wurde auf diese Weise in aller Wissenschaft und christlicher Tugend hervorragend. Schon als Jüngling führte er gegen die Irrlehrer der Arianer, die in das weit und breit über Spanien herrschende Volk der Goten eingedrungen war, in aller Öffentlichkeit einen derartigen Kampf, daß ihm nicht viel daran fehlte, von den Irrgläubigen ermordet zu werden. Nach dem Tode Leanders wurde er gegen seinen Willen, doch vor allem auf das Drängen des Königs Reccared und auch unter besonderer Zustimmung von Geistlichkeit und Volk auf den bischöflichen Thron erhoben; und es wird berichtet, daß der heilige Gregor der Große seine Wahl nicht bloß kraft apostolischer Vollmacht bestätigt, sondern auch den Erwählten durch Übersendung des Palliums gemäß der Gewohnheit ausgezeichnet, ja sogar ihn zu seinem und des apostolischen Stuhles Vertreter für ganz Spanien eingesetzt habe.
Wie er als Bischof standhaft, demütig, geduldig, barmherzig, um die Erneuerung der christlichen und kirchlichen Zucht besorgt und in deren Befestigung in Wort und Schrift unermüdlich und schließlich durch jeglichen Tugendglanz geziert war, vermochte keine Zunge darzustellen. Als hervorragender Förderer und Verbreiter des klösterlichen Lebens in Spanien erbaute er mehrere Ordenshäuser und ebenso Schulanstalten, in denen er mit der Betrachtung und Lesung heiliger Werke beschäftigt, sehr viele Schüler, die zu ihm zusammenströmten, unterrichtete, unter denen die heiligen Bischöfe Ildefons von Toledo und Braulio von Saragossa hervorleuchteten. Auf einer nach Sevilla einberufenen Kirchenversammlung widerlegte er die Spanien schon bedrohende Irrlehre der Akephalen in einem scharfen und beredten Vortrag und rottete sie aus. Er gewann bei allen einen derartigen Ruf von Heiligkeit und Gelehrsamkeit, daß er, nachdem von seinem Tode ab kaum das sechzehnte Jahr verflossen war, würdig erachtet worden war auf Vorschlag der ganzen, von 52 Bischöfen besuchten Kirchenversammlung von Toledo und unter Zustimmung des heiligen Ildefons selbst, ein ausgezeichneter Kirchenlehrer, die neueste Zierde der katholischen Kirche, der größte Gelehrte am Ende der Zeiten, und zwar mit Verehrung genannt zu werden, und daß ihn der heilige Braulio nicht bloß mit Gregor dem Großen verglich, sondern auch die Ansicht vertrat, er sei Spanien zu seiner Belehrung an Stelle des heiligen Apostels Jakobus vom Himmel her gegeben worden.
Isidor verfaßte die Bücher von den Etymologen, von den kirchlichen Pflichten und sehr viele andere für die christliche und kirchliche Zucht so nützliche Werke, daß der heilige Papst Leo IV. an die Bischöfe Britanniens ohne Bedenken schrieb, so wie an die Aussprüche von Hieronymus und Augustinus, so habe man sich auch an die von Isidor zu halten, wo irgendwo eine ungewöhnliche Angelegenheit auftrete, die auf Grund der kirchlichen Bestimmungen nicht entschieden werden könne. Mehrere Aussprüche aus seinen Schriften finden sich auch in den Gesetzen der Kirche eingefügt. Er führte den Vorsitz auf der vierten Kirchenversammlung von Toledo, der berühmtesten unter allen in Spanien gehaltenen. Als er schließlich die Irrlehre der Arianer aus Spanien ausgerottet hatte, ging er, nach öffentlicher Voraussagung seines Todes und der Verwüstung des Reiches durch die Waffen der Sarazenen, nachdem er ungefähr vierzig Jahre seine Kirche geleitet hatte, zu Sevilla in den Himmel ein im Jahre 636. Seinen Leib, der zunächst gemäß seiner Anordnung zwischen seinem Bruder Leander und seiner Schwester Florentina bestattet worden war, kaufte König Ferdinand I. von Kastilien und Léon von dem in Sevilla herrschenden Sarazenen Enet um teuren Preis los und brachte ihn nach Léon; und ihm zu Ehren wurde eine Kirche erbaut; dort wird er, durch Wunder verherrlicht, mit großer Andacht vom Volke verehrt.
Kirchengebet
O Gott, der du deinem Volke als Vermittler des ewigen Heiles den heiligen Isidor gegeben hast, verleihe uns, wir bitten dich, die Gnade, daß wir verdienen, denjenigen, an dem wir auf Erden einen Lehrer dafür erhalten haben, wie wir leben sollen, nun auch als Fürsprecher im Himmel haben. Durch unsern Herrn. Amen.
Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet Teil I, S. 979 ff.
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