
Vierte Lesung
(Aus dem Breve Papst Pius X. vom 18, September 1908.) Pontius Meropius Anicius Paulinus, im Jahre des Heiles 353 aus einer hochberühmten, mit dem römischen Bürgerrecht ausgezeichneten Familie in Bordeaux in der Provinzs von Aix geboren, hatte einen scharfen Verstand und liebenswürdiges Benehmen. Unter seinem Lehrer Ausonius wurd er hervorragend in der Redekunst und in der Dichtkunst. Da er zum hohen Adel gehörte und sehr reich war, beschritt er den Weg der Ehrenstellen und erhielt im jugendlichen Alter die Würde des Senators. Dann ging er als Konsul nach Italien und schlug, da er die Provinz Kampagna zur Verwaltung bekam, seinen Sitz in Nola auf. Hier wurde er von einem göttlichen Licht getroffen wegen der durch den Himmel gewirkten Wunder, die das Grab des heiligen Priesters und Märtyrers Felix verherrlichten, und begann, dem wahren Glauben an Christus, mit dem er sich schon in Gedanken beschäftigte, sich inniger anzuschließen. Deshalb legte er das Rutenbündel [Das Amtszeichen des Konsuls; hier das Konsulamt.] und das durch kein Todesurteil befleckte Beil nieder und kehrte nach Gallien zurück und wurde nun von vielen und großen Bedrängnissen zu Lande und zu Wasser berallen und verlor das Augenlicht, wurde aber vom heiligen Bischof Martin von Tours geheilt und vom heiligen Bischof Delphinus von Bordeaux mit dem reinigen Taufwasser abgewaschen.
Fünfte Lesung
Dem großen Reichtum, den er besaß, entsagte er, verkaufte seine Güter und verteilte den Erlös unter die Armen; trennte sich von seiner Gattin Theresia, verlies sein Vaterland und zerriß die Bandes des Fleisches, un zog sich nach Spanien zurück, um die ehrwürdige und im Wert die ganze Welt übertreffende Armut Christi zu üben. Ale er in Barcelona am Feste der Geburt des Herrn dem heiligen Opfer andächtig beiwohnte, wurde er von dem plötzlich vor Staunen in Bewegung geratenen Volke ergriffen und gegen sein nutzloses Sträuben vom Bischof Lampidius zum Priester geweiht. Hierauf kehrte er nach Italien zurück, gründete zu Nola, wohin er sich aus Bekehrung gegen den heiligen Felix hingezogen fühlte, bei dessen Grabe ein Kloster und begann, nachdem er einige Gefährten geworben, ein klösterliches Leben. Hier umfing der einst mit der Würde eines Senators und Konsuls ausgezeichnete Mann die Torheit des Kreuzes zum Staunen beinah der ganzen Welt, und blieb, in eine ärmliches Gewand gekleidet, mitten unter Nachtwachen und Fasten, in der steten Betrachtung himmlischer Dinge ganze Tage und Nächte versunken. Als aber der Ruf seiner Heiligkeit größer wurde, wurde er zum Bischof von Nola erhoben, und in der Verwaltung dieses seines Hirtenamtes hinterließ er bewundernswertes Beispiel von Frömmigkeit, Weisheit und insbesondere von Liebe.
Sechste Lesung
Dabei hatte er von Weisheit ganz angefüllte, über die Religion und den Glauben handelnde Schrifte herausgegeben, oft sich auch aufs Dichten verlegt und in kunstgerechten Liedern die Taten der Heiligen gefeiert und sso sich das hohe Lob eines christlichen Dichters erworben. Alle durch Heiligkeit und Gelehrsamkeit hervorragenden Männer jener Zeit machte er sich zu Freunden und Bewunderern. Sehr viele kamen bei ihm, wie bei einem Lehrer der christlichen Vollkommenheit, von allen Richtungen zusammen. Als die Kampagna von den Goten wersüstet worden war,. verwandte er all sein Vermöge, ohne sich das zum Leben Notwendige zu behalten, auf die Ernährunge der Armen und auf den Loskauf der Gefangenen. Als aber später die Vandalen jene Gegenden beunruhigten, ga er, ca ihn eine Witwe bat, ihren von den Feinden gefangen Sohn loszukaufen, er aber alle Habe in seiner Liebestätigkeit ausgegeben hatte, sich selbst an dessen Statt in die Sklaverei hin und wurde in Ketten nach Afrike geschleppt. Endlich erlangte eer, nicht ohne das Eingreifen göttlicher Hilfe, die Freiheit, konnte wieder nach Nola zurückkehren und bekam als guter Hirt wiederum seine geliebte Herde zu sehen; dort entschlief er im 78. Jahre seines lebens durch einen sehr sanften Lebensabschluss in vereinigung mit dem Herrn. Sein Leib wurde neben dem Grabe des heiligen Felix bestattet, später aber, zur Zeit der Longobarden, nach Benewent, zur Zeit Kaisers Ott III. nach Rom in die Basilika des heiligen Bartholomäus auf der Tiberinsel übertragen. Papst Pius X. jedoch ließ die heiligen Überreste des Paulinus nach Nola zurückbringen und erhob sein Fest zu einem Duplexfeste für die ganze Kirche.
Siebte Lesung
Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
In jener zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Seid doch nicht bange, die ihr ein kleines Häuflein bildet; denn es hat eurem Vater gefallen, euch ein ganzes Königreich zu geben usw.
Auslegung vom heiligen Bischof Paulinus. Es konnte, Geliebteste, der allmächtige herr in gleichem Maße alle reich machen, so dass keiner eines anderen bedurfte; aber im Ratschluss seiner endlosen Güte richtete es der barmherzige und sich aller erbarmende Herr so ein, dass er an jenen seine Gesinnung erprobt. Er machte den Notleidenen, um den Barmherzigen zu erkennen; er machte den Hilflosen, um den Wohlhabenden in Tätigkeit zu bringen. Das Feld für deinen Reichtum ist die arme Bruderschaft, “wenn du einsicht hast gegenüber den Armen und Notleidenen” und nicht allein für dich das hst, was du erhalten hast; den deshalb hat dir gott auch dessen Anteil in diesem Leben eingehändigt, damit er dir ein Schuldner würde in dem, was du in freiwilligem sinn von seinen Gaben den Darbenden gewährst, und damit er dafür dich am ewigen Tage durch dessen Anteil reich machen könnte. In ihnen ist nämlich jetzt christus der Empfänger, aber dann wird er für sie der Rückzahler sein.
Achte Lesung
Erquicke also den Hungernden, und du brauchst “am gefährlichen Tage keine Furcht zu haben” vor dem “in der Zukunft wirkenden Zorne”,. “Woh dem – heißt es nämlich – der einsicht hat gegenüber dem Armen und Notleidenen; denn am gefährlichen Tage wird der Herr ihn erretten”. Bebaue also und pflege dieses Stück deines Bodens, Bruder, dass er dir aufsprossen lasse reiche Ernte, voll von üppigem Nährstoff, die mit viel Zunsen die hundertfältige Frucht als vermehrter Same einbringt. Auf das Verlangen und auf das Streben nach einem solchen Besitz oder nach einem solchen Geschäft ist eingestellt die heilige und heilbringende Habsucht; denn eine solche Gier, die ein himmlisches Königreich verdient und sich nach einem ewigen Gute sehnt, ist die Wurzel alles Guten. Nach solchen Reichtümern also sollte ihr verlagen und solche Güter zu besitzen suchen, die euch der Gläubiger mit hundertfacher Frucht bezahlt, damit ihr mit euch auch eure Erben mit ewigen Gütern ausgestattet. Denn nur ein solcher Besitz ist wirklich groß und wertvoll, der seinen Besitzer nicht mit einem Vergänglichen Haufen belastet, sondern mit einem ewigen Einkommen bereichert.
Neunte Lesung
Aber, Geliebteste, nicht nur um ewige Güter zu erstreben, sondern um Befreiung von unzähligen Überlön zu verdienen, müßt ihr mit stets tätiger Sorgfalt und in emsiger Tätigkeit nach dem trachten, was recht ist. Wir brauchen nämlich große Hilfe und großen Schutz, und wir bedürfen des Beistanden vieler und unaufhörlicher Gebete. Denn unser Feind ruht nicht und ist auf unser Verderben stets bedachte gegner umlagert alle unsere Wege. Wir haben außerdem in diesem Leben viele Kruze, zahllose Gefahren, ansteckende krankheiten, Fiebergluten und schmerzbingende pfeile schwirren auf die seelen los, Fackeln von Begierden kommen zum Brennen, überall sind ausgespannt Schlingen versteckt, von allen Seiten drohen gezückte Schwerter, unter Nachstellungen und Kämpfen wird das leben verbracht, und auf einem unter verführerischer Asche liegenden Feuer haben wir zu wandeln. Wohlan, ehe du in eine pest solcher Leiden durch Zufall oder auf deine Verschuldung hinein getreiben wirst und versinkst, beeile dich beim Arzt lieb und wer zu werden, damit du zur zeit der Not die heilwirkende Arznei zur Hand hast. Es ist etwas anderes, wenn du allein für di beetest, und etwas anderes, wenn eine große Zahl und dich bei Gott besorgst ist.
Kirchengebet: O Gott, der du denen, die alles für dich in dieser Welt verlassen, das Hundertfache in der künftigen Welt und das ewige Leben verheißen hast, verleihe uns gütigst die Gnade, dass wir in eifriger nah ahmung des Vrodilgdes des heiligen bisxchofs Paulinus das irdische verachten und allein das Hillishces erstreben.
Wenn Sie o.a. Kirchengebet mit der Intention einer Ablassgewinnung beten, empfangen Sie einen Ablass, den Sie für sich selbst oder für die Armen Seelen verwenden können. (Enchiridion indulgentiarum (1999) Nr. 21 § 1: “Ein Teilablass wird einem Gläubigen gewährt, der an einem beliebigen Heiligentag, der im Kalender vermerkt wurde, zu Ehre dieses Heiligen fromm ein aus dem Messbuch entnommenes oder ein anderes rechtskräftig approbiertes Gebet verrichtet”) .

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