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Vierte Lesung:
Der heilige Raymund von Barcelona, der aus der adelige Familie von Pennafort stammt, schien schon bei dem Unterricht in den Anfangsgründen der christlichen Religion als kleiner Knabe infolge der ausgezeichneten geistigen und leiblichen Anlagen auf etwas Großes hinzuweisen. Denn nachdem er als Jüngling sich den weltlichen Wissenschaften in seiner Heimat gewidmet hatte, begab er sich nach Bologna, wo er sich mit allem Eifer mit Werken der Frömmigkeit und mit dem päpstlichen und weltlichen Recht beschäftigte und, mit der Doktorwürde ausgezeichnet, dort die kirchlichen Gesetze mit großer Bewunderung seitens der Menschen auslegte. Da der Ruf seiner Tugenden immer größer wurde, nahm der Bischof Berengar von Barcelona auf der Rückreise von Rom zu seiner Kirchen den Weg über Bologna, um mit ihm zusammenzutreffen, und erreichte es schließlich nach innigsten Bitten, dass er mit ihm in die Heimat zurückkehrte. Bald darauf mit der Würde eines Kanonikus und Propstes an derselben Kirche bekleidet, leuchtete er der ganzen Geistlichkeit und dem Volk in Sittenreinheit, Bescheidenheit, Gelehrsamkeit und Milde des Betragens voran und förderte die Verehrung und Andacht zu der jungfräulichen Gottesmutter, der er mit besonders kindlichem Sinn zugetan war, stets so viel er konnte.
Fünfte Lesung:
Als er ungefähr im 45. Lebensjahre stand, legte er im Predigerorden die feierlichen Gelübde ab und betätigte sich nun wie ein neu eingetretener Soldat in allen Arten der Tugend, besonders aber in Liebeswerken gegen Notleidende und vor allem gegen die von den Glaubensfeinden in der Gefangenschaft Zurückgehaltenen. Als darum auf sein Zureden der heilige Petrus Nolasco – dessen Beichtvater er war – sein Vermögen für dieses fromme Werk hergab, das erschein sowohl diesem, wie dem heiligen Raymund und dem König Jakob I. von Aragonien die heiligste Jungfrau und sagte, es würde sowohl ihr wie ihrem eingeborenen Sohne sehr angenehm sein, wenn ihr zu Ehren eine Ordensgesellschaft gegründet würde, deren Mitglieder die Sorge für die Befreiung der Gefangenen aus der Tyrannei der Glaubensfeinde übernehmen würden. Darum berieten sie miteinander und gründeten den Orden der heiligen Maria von der Gnade zum Loskauf der Gefangenen; diesem schrieb der heilige Raymund bestimmte Lebensregeln vor, die der Aufgabe des Ordens angepasst sind; deren Genehmigung erhielt er einige Jahre darauf von Gregor IX. und bestimmte den genannten Petrus zum ersten Generalmagister des Ordens, indem er ihn eigenhändig mit dem Gewand desselben bekleidete.
Sechste Lesung:
Vom genannten Gregor nach Rom bestellt und mit dem Amt seines Kaplans, Pönitentiars und Beichtvaters betraut, trug er auf dessen Geheiß die in verschiedenen Konzilsverhandlungen und Briefen zerstreuten Verordnungen der römischen Päpste in ein Buch der Dekretalien zusammen. Den Bischofssitz von Tarragona, der ihm von demselben Papst angeboten war, lehnte er mit aller Entschiedenheit, ab, und das Amt des Generalmagisters für den ganzen Predigerorden, das er durch zwei Jahre in heiligster Weise verwaltet hatte, legte er freiwillig nieder. Den König Jakob von Aragonien veranlasste er zur Einführung der heiligen Inquisition in seinen Ländern. Er wirkte viele Wunder, unter denen das berühmteste das ist, dass er auf der Rückkehr von Majorca unter den Balearischen Inseln nach Barcelona, nachdem er seinen Mantel auf das Wasser ausgebreitet, 160 000 Fuß in sechs Stunden zurücklegte und in sein Kloster bei verschlossenen Türen eintrat. Endlich entschlief er, beinahe hundert Jahre alt, voll an Tugenden und Verdiensten, im Herrn, im Jahre des Heiles 1275. Ihn hat Klemens V. in das Verzeichnis der Heiligen aufgenommen.
Kirchengebet: O Gott, der du den heiligen Raymund zum hervorragenden Ausspender des Bußsakramentes erwählt und durch die Meereswoge in wunderbarer Weise hindurchgeführt hast, verleihe uns die Gnade, dass wir Kraft haben, würdige Früchte der Bußgesinnung hervorzubringen und zum Hafen des ewigen Heiles zu gelangen.
Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet oder das römische Brevier, Bd. I, Regensburg 1926, 888 f.
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