
Damit wir das richtig Wichtige nicht vergessen, hier die Erinnerung an den Tagesheiligen, der im Himmel die ewig-göttliche Liturgie feiert, denn er hat es sich verdient. Dies für den Fall, dass Sie sich beschweren wollten wie schwer Sie es haben. Nicht jammern, noch werden Sie nicht gehäutet.
Heute feiert die Kirche, sowohl im neuen als auch im alten liturgischen Kalender das Fest des hl. Bartholomäus, welcher in Armenien das Martyrium dadurch erlitt, dass er bei lebendigem Leibe gehäutet wurde, ihm wurde also die Haut abgezogen und danach wurde er durch das Schwert hingerichtet.[1] Das Enthäuten oder „das Schinden“ war eine Strafe, welche vornehmlich im Orient praktiziert wurde und natürlich nicht nur Christen betraf, so ließ der Perserkönig Schapur I. den römischen Kaiser und Christenverfolger Valerian (gest. 260) schinden, was nicht ohne eine gewisse Genugtuung der Kirchenschriftsteller und Theologe Laktanz (De mortibus persecutorum 5.6) berichtet. Man muss also fairerweise sagen, dass der hl. Bartholomäus nicht der einzige war, der diesen Tod erlitten hatte, man muss auch fairerweise sagen, dass es noch nicht der Islam war, den es am Ende des ersten Jahrhunderts noch nicht gab. Dennoch singt Osmin in seiner letzten Arie aus Mozarts Entführung aus dem Serail:
„Erst geköpft, dann gehangen,
Dann gespießt auf heiße Stangen,
Dann verbrannt, dann gebunden
Und getaucht, zuletzt geschunden!“
(Dritter Akt, Die Arie: „Ach, wie will ich triumphieren“)
Falls diese Oper nicht aus Gründen der Political-Correctness verboten wird, weil man durchaus diskutieren kann, ob sie islamfreundlich oder islamfeindlich sei, Bassa ist ja der Gutmensch, so zeigt sie doch, die immerwährende Grausamkeit des Islams, der sehr viele orientalische Strafen gleich inkardinierte. Der hl. Bartholomäus wurde also bei lebendigem Leibe geschunden und wir beschweren uns, dass es uns zwickt und zwackt, meine Damen und Herren! Wie wehleidig wir doch werden, wenn wir keine Vergleichsmöglichkeiten haben. Als der Schreiber dieser Zeilen sein Abenteuer mit den vorkonziliaren Brevieren begann, so hat er sich am Anfang ein wenig dagegen gesträubt, das Martylologium Romanum, also die Heiligen-und Märtyrerakten, zu lesen, welche im Chor, wenn man gemeinsam betet, gelesen werden. Warum hatte er sich gesträubt? Weil es so grausam ist, es ist wirklich „erst geköpft, dann gehangen“, aber diesmal in Echt, zuerst gemartert und dann geköpft, als nichts mehr ging. Mit so viel Tod und Leiden ist die Glaubensverbreitung einhergegangen, welche wir nach der Lehre des Vaticanum II hätten unterlassen sollen, da jeder Heide und Atheist ein „anonymer Christ“ nach Rahner sei und die Kirche Christi, welche nach Ratzinger nicht mit der Katholischen Kirche identisch sei, auch in den heidnischen Religionen anwesend ist. Ratzinger sagte wörtlich in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von 22 September 2000 zu Dominus Deus Folgendes:
„Als die Konzilsväter das von Pius XII gebrauchte Wort ‚ist‘ durch ‚subsistit‘ ersetzten, hatte dies einen sehr genauen Sinn. Der Begriff ‚ist‘ (sein) ist weiter als der Begriff ‚subsistieren‘. Subsistieren ist eine bestimmte Weise des Seins, nämlich Sein als eigenes in sich stehendes Subjekt. So wollten die Väter sagen: Das Sein der Kirche als solches reicht viel weiter als die römisch-katholische Kirche, aber in ihr hat sie in einzigartiger Weise den Charakter eines eigenen Seins“.[2]
Es scheint also nach Ratzinger so auszusehen, dass wir uns zwei Kreise oder Ellipsen vorstellen sollen, bei welchen die äußere die Kirche Christi, die innere die Katholische Kirche darstellt. Sie sind also nicht deckungsgleich, sondern die äußere umfasst eine größere Fläche als die katholische Kirche. Diese Aussage Ratzingers widerspricht jedoch dem ganzen vorkonziliaren Lehramt, welches die Kirche Christi mit der katholischen Kirche identifizierte, was beispielsweise Humani Generis 27 und Mystici Corporis von Pius XII auf den Punkt bringen:
„Einige halten sich nicht gebunden an die vor einigen Jahren in einem Rundschreiben erklärte Lehre, die sich auf die Quellen der ”Offenbarung” stützt und erklärt, dass der geheimnisvolle Leib Christi und die Römische katholische Kirche ein und dasselbe seien[6].“[3] (Humani Generis, 27)
„Bei einer Wesenserklärung dieser wahren Kirche Christi, welche die heilige, katholische, apostolische, römische Kirche ist (ibidem, Const. de fid. cath., cap. 1.), kann nichts Vornehmeres und Vorzüglicheres, nichts Göttlicheres gefunden werden als jener Ausdruck, womit sie als “der mystische Leib Jesu Christi” bezeichnet wird. Dieser Name ergibt sich und erblüht gleichsam aus dem, was in der Heiligen Schrift und in den Schriften der heiligen Väter häufig darüber vorgebracht wird.
Daß die Kirche ein Leib ist, sagen die Heiligen Bücher des öfteren. “Christus ist das Haupt des Leibes der Kirche” (Kol. 1, 18.). Wenn aber die Kirche ein Leib ist, so muß sie etwas Einziges und Unteilbares sein nach dem Worte des heiligen Paulus: “Viele zwar, bilden wir doch nur einen Leib in Christus” (Röm. 12, 5.). Doch nicht bloß etwas Einziges und Unteilbares muß sie sein, sondern auch etwas Greifbares und Sichtbares, wie Unser Vorgänger sel. Anged. Leo XIII. in seinem Rundschreiben Satis cognitum feststellt: “Deshalb, weil sie ein Leib ist, wird die Kirche mit den Augen wahrgenommen” (A. S. S., XXVIII, p. 710.). Infolgedessen weicht von der göttlichen Wahrheit ab, wer die Kirche so darstellt, als ob sie weder erfaßt noch gesehen werden könnte; als ob sie, wie man behauptet, nur etwas “Pneumatisches” wäre, wodurch viele christliche Gemeinschaften, obgleich voneinander im Glauben getrennt, doch durch ein unsichtbares Band untereinander vereint wären.“ (Mystici Corporis)[4]
Wir beschränken uns hier auf diese zwei Zitate, aber die Aussage des ehemaligen Präfekten der Glaubenskongregation ist leider häretisch, im Sinne einer sententia haeretica, weil er direkt einer dogmatischen Aussage widerspricht.
Wenn also:
- Die katholische Kirche mit dem Mystischen Leib Christi, sprich mit der Kirche Christi, identisch sei, dann
- kann es keine Kirche Christi außerhalb der katholischen Kirche geben.
Dies ist die offizielle Ekklesiologie zum zum Vat. II und deswegen ist die Aussage von Kardinal Ratzinger:
„Das Sein der Kirche als solches reicht viel weiter als die römisch-katholische Kirche […]“
schlichtweg falsch.
Wenn aber sie richtig wäre, dann wäre nicht nur Bartholomäus umsonst gehäutet worden, weil die Armenier durch die „guten und wertvollen Elemente“ ihrer heidnischen Religion oder wie auch immer es Vat. II formuliert, gerettet worden wären, sondern Christus hätte völlig umsonst gelebt, wäre unsonst gestorben und auferstanden, denn die Juden brauchten nicht missioniert zu werden, auch Gott hätte sich völlig umsonst offenbart, da jeder seinem Gewissen und zwar dem völlig losgelöst subjektiven nach Amoris Laetitia, hätte folgen können. Es hätte eigentlich nach der Ekklesiologie des Vat. II keinen Gott geben sollen oder können, da Gott als Gott, mit all seinen scholastischen Attributen, bei diesem ekklesiologischen Konzept eigentlich nur stört. Denn entweder gilt die zweiwertige Logik oder sie gilt nicht. Entweder haben all die Christen- und Heiligengenerationen vor Vat. II geirrt oder wir, die nachkonziliar denken Katholiken, irren alle jetzt. Tertium non datur! Denn die logische und metaphysische Wahrheit verändert sich im Lauf der Zeit nicht, von falsch zu richtig und umgekehrt, obwohl Ihnen die übergewichtige Pastoralreferentin mit dem Batisttuch sagt, wie sie es gelernt hat:
„Das galt damals für damalige Zeiten und das gilt jetzt für unsere Zeiten“,
was völliger Humbug ist, wenn es gilt, dann gilt es immer, wir können nur irren, aber der logische oder metaphysische Wahrheitsgehalt von 2+2=4 verändert sich nicht.
Warum haben denn die „Liturgiereformer“ die Prim liquidiert, sowie die Notwendigkeit das Martyrologium zu lesen auch. Damit wir alle nicht erfahren, was Glaubenszeugnis wirklich bedeutet und wie viel es die vorigen Generationen gekostet hatte die wahre Lehre Christi auf der Welt zu verbreiten. Bei lebendigem Leib gehäutet, liebe Leserinnen und Leser! Aber all das Martyrium ist nicht verlorengegangen, denn:
- Der hl. Bartholomäus selbst kam als Märtyrer gleich in den Himmel.
- Seine Verkündigung durch das Martyrium bekräftigt, änderte die heidnisch-geistliche Atmosphäre, durch die Verbindung mit dem Kreuzopfer Christi so, das Armenien eines der ersten Königreiche war, welches das Christentum (312/313) annahm und welches, weil armenisch und nicht postkonziliar-katholisch, immer noch das Land trotz sehr vieler Verfolgungen prägt.
- Die Reliquien des hl. Bartholomäus kamen nach Europa und entfalten dort bis heute ihre segensreiche Wirkung, die Hirnschale liegt sogar im Frankfurter Kaiserdom, wo sie vielleicht noch ausgestellt wird oder verschämt, als „mit der Mentalität des modernen Menschen unvereinbar“, irgendwo versteckt worden ist.
Falls Sie also in Frankfurt oder in Raum Frankfurt leben, können Sie den heutigen Heiligen aufsuchen und vielleicht werden Sie etwas spüren, denn echte Reliquien senden eine tatsächlich heiligende Wirkung aus.
Heiliger Bartholomäus, bete für uns!
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Enth%C3%A4uten
[2] Zitiert nach Ferrara, Christohpher A. und Woods, Thomas E. Jr., The Great Façade. The Regime of Novelty in the Catholic Church from Vatikan II to the Francis Revolution, Angelico Press 20152, 269.
[3] http://www.stjosef.at/dokumente/humani_generis.htm
[4] http://www.theologische-links.de/downloads/oekumene/mystici_corporis.html
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