
Martina, eine Jungfrau in Rom, deren Vater ein Konsul war, die, vom vornehmen Geschlecht stammend, im zarten Kindesalter die Eltern verloren hatte, entbrannte in Begeisterung für die christliche Liebestätigkeit und verteilte das Vermögen, das sie im Überfluß besaß, mit staunenswerter Freigebigkeit unter die Armen. Als sie unter dem Stadtobersten Alexander aufgefordert wurde, die Götzen zu verehren, zeigte sie mit höchstem Freimut ihre Abscheu vor einem so ungeheuren Greuel. Darum wurde sie zu wiederholten Malen mit Schlägen bearbeitet, mit Haken, eisernen Krallen und Scherbenstücken zerrissen, mit den schärfsten Schwertern Glied für Glied zerstückelt, mit siedendem Fett übergossen, schließlich zum Tod durch die wilden Tiere im Amphitheater verurteilt; und da sie von diesen auf Gottes Fügung unversehrt blieb, wurde sie auf einen brennenden Holzhaufen geworfen, blieb aber auf Grund gleich gnädiger Hilfe unversehrt.
Von ihren Quälern nahmen einige, durch die Neuigkeit des Wunders hingerissen, unter dem Einfluß der göttlichen Gnade den Glauben an Christus an und erwarben sich nach den Peinigungen die ruhmvolle Palme des Martyriums dadurch, daß sie hingerichtet wurden. Auf ihre (der Martina) Bitten hin stürzten, während die Erde bebte und wiederum bebte, während vom Himmel unter Donner Feuer herunterfiel, die Götzentempel ein und die Götzenbilder wurden zertrümmert. Ab und zu strömte aus den Wunden Milch mit Blut heraus, und ein ungemein heller Glanz und ein sehr lieblicher Duft drang aus dem Leibe hervor; manchmal sah man sie über der Erde auf einem königlichen Thron am Lobe Gottes mit den Bewohnern des Himmels teilnehmen.
Durch diese wunderbaren Ereignisse und vor allem durch ihre Standhaftigkeit in Wut gebracht ließ der Richter der Jungfrau das Haupt abschlagen; als sie nun getötet war, hörte man eine Stimme vom Himmel, durch die sie zu der obigen Heimat gerufen wurde; und dabei erzitterte die ganze Stadt und viele von den Götzendienern bekehrten sich zum Glauben an Christus. Der heilige Leib Martinas, die unter der Regierung Urbans I. den Martertod erlitten hatte, wurde unter dem Papst Urban VIII. in ihrer sehr alten Kirche bei dem mamertinischen Kerker, am Fuß des kapitolinischen Hügels mit den Leibern der heiligen Martyrer Konkordius, Epiphanius und ihrer Genossen aufgefunden und an demselben in besseren Zustand gebrachten und würdiger ausgestatteten Orte unter sehr zahlreichem Andrang des Volkes zur Freude der ganzen Stadt in großer Feierlichkeit und Pracht beigesetzt.
Kirchengebet
O Gott, Du hast neben den andern Wundern Deiner Macht auch dem schwachen Geschlechte den Sieg des Martyriums verliehen; gib in Deiner Gnade, daß wir dem Beispiele Deiner heiligen Jungfrau und Martyrin Martina, deren Geburtsfest wir feiern, folgen, und so Dir entgegenschreiten. Durch unsern Herrn. Amen.
Wenn Sie o.a. Kirchengebet mit der Intention einer Ablassgewinnung beten, empfangen Sie einen Ablass, den Sie für sich selbst oder für die Armen Seelen verwenden können. (Enchiridion indulgentiarum (1999) Nr. 21 § 1: “Ein Teilablass wird einem Gläubigen gewährt, der an einem beliebigen Heiligentag, der im Kalender vermerkt wurde, zu Ehre dieses Heiligen fromm ein aus dem Messbuch entnommenes oder ein anderes rechtskräftig approbiertes Gebet verrichtet”) .

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Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet Teil I, S. 865
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