
Das Fest des hl. Johannes Apostels am Lateran vom 6. Mai wurde, wie wir bei Byrne nachlesen können, nach 1960 abgeschafft.
Warum?
Weil es wohl nicht “zeitgemäß” galt daran zu glauben, dass ein Mensch ins siedende Öl eingetaucht wird und es überleben kann. Hier hatten die Reformer sogar Recht. Es ist nicht zeitgemäß, es wird niemals zeitgemäß sein, denn es ist ein Wunder, gleich ob wir das Jahr 95 oder 2023 schreiben.
Statt zu fragen, ob das wirklich so hätte passieren können, müsste man sich vielmehr die Frage stellen, warum St. Johannes der Apostel überhaupt als Einziger eines natürlichen Todes starb. Und dazu noch in solch einem hohen Alter. Warum wurde er auf die Insel Patmos verbannt, statt umgebracht zu werden? Warum diese Extrawurst? Warum ereilte ihn nicht das Schicksal von Petrus und Paulus? Waren die Römer auf einmal “humaner” geworden?
Wohl nicht. Die naheliegendste Lösung war, dass er einfach nicht tot zu kriegen war. Stellen Sie sich vor Sie sind ein Tyrann, der der verhassten Religion den endgültigen Schlag versetzen möchte.
Wie tun Sie es?
- Man nehme einen ehrwürdigen christlichen Anführer mit Verbindung zu Christus selbst – hl. Johannes den Apostel
- Man mache ihm einen Schauprozess.
- Man richte ihn öffentlich hin in einer möglich schauerlichen, abscheulichen und für ihn selbst demütigen Art und Weise, am Besten noch mit Volksbelustigung verbunden.
St. Johannes war ein Greis, der nackt in einen siedenden Kessel voll Öl gehangen wurde, als wäre er ein Fisch in der Fritteuse. Noch öffentlichkeitswirksamer geht es wirklich nicht. Die alten Christenverfolger hatten noch den Vorteil, dass damals wirklich alles real und live stattfand. Heutzutage würden sich alle fragen, ob es ein Fake ist oder welche Spezialeffekte verwendet werden. Damals konnte man hingehen, zu einem der Haupttore Roms, in etwas mit Autobahndrehkreuzen zu vergleichen, und konnte live an dem Live-Event teilnehmen.
Es musste ja etwas stattgefunden haben, das hl. Johannes überlebte und wir wissen auch was es war. Er wurde tatsächlich ins Öl getaucht, er hat es wundersam überlebt, die Wahrheit der christlichen Religion wurde bestätigt und die Heiden beschämt. Wieder einmal. Da die Römer das öffentliche Fiasko eines christlichen Wunders nicht noch einmal in Kauf nehmen wollten, verbannten sie ihn in aller Stille nach Patmos, da er irgendwie unsterblich war.
Davon, dass dieses Martyrium tatsächlich stattfand, sprechen die Texte der Messe, die von einem Märtyrer handeln. Manchmal genügt schon die Bereitschaft zum Martyrium wie bei den drei Jünglingen und St. Johannes selbst. Gott errettet seine Erwählten, wenn er es will. Und ins Öl getunkt zu werden, ist auch kein Volkssport. Machen Sie es zuhause nicht nach.
Wie sah denn die schiefe Ebene der rationalistischen Modernisierung der Liturgie aus?
- Es gibt keine allzu sehr übernatürlichen Wunder.
- Es gibt keine Wunder.
- Es gibt nichts Übernatürliches.
- Pachamama.
- “Habe fertig!”
Aber welche Tiefen hat doch dieses Fest! Wie gut eignet es sich zur Betrachtung. Man stelle sich vor man sei St. Johannes, nackt am Seil gebunden. Zuerst spürt er die Dämpfe, dann die aufsteigende Glut, dann wird der erste Zeh hineingetaucht, danach der Rest. St. Johannes spürt nichts und fragt sich:
Bin ich benommen oder schon tot?
Oder er betet die ganze Zeit und ist in Ekstase. Aber welchen Psalm? Den Gesang der Jünglinge und Feuerofen? Etwas Eigenes?
Schauen Sie, um welche Inhalte und Werte Sie gebracht wurden. Jeder von uns begibt sich in Gefahr oder er sollte es tut, sonst ist er ein Kaninchenzüchter und Feigling, wobei er sich fragt:
Komme ich jetzt um oder wird mich Gott erretten?
Die Chancen stehen mindestens 50:50 und falls Gott mit Ihnen etwas vorhat, dann eher besser als schlechter. Und die Abschaffung dieses Festes nimmt uns den Mut es manchmal drauf ankommen zu lassen.

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