
Vierte Lesung
Bruno, der Stifter des Karthäuserordens, wurde zu Köln geboren. Von der Wiege an gab er Proben seiner späteren Heiligkeit und ragte unter dem Einfluss der göttlichen Gnade durch den Ernst seines Wandels, indem er die kindischen Fehler jenes Alters zu meiden suchte, derartig hervor, dass er schon von da ab als Vater der Mönche und als Erneuerer des Einsiedlerlebens anerkannt wurde. Von seinen nach Geschlecht und Tugend hochstehenden Eltern nach Paris geschickt, machte er in der philosophischen und theologischen Wissenschaft solcher Fortschritte, dass er das Amt eines Doktors und Magisters in beiden Fächern erlangte; und nicht lange darauf erhielt er wegen seiner hervorragenden Tugenden ein Kanonikat in der Kirche von Rheims.
Fünfte Lesung
Nach Verlauf von einigen Jahren entsagte er mit sechs anderen Freunden der Welt und wandte sich an den heiligen Bischof Hugo von Grenoble. Als dieser den Zweck ihres Kommens erfahren hatte, erkannte er, dass es dieselben seien, die er in derselben Nacht wie sieben zu seinen Füßen fallen der Sterne in Traume gesehen hatte, und wies ihnen die ganz rauen, in seiner Diözese gelegenen Berge, die man die Chartreuse nennt, zum Aufenthalt. Dorthin zog sich Bruno mit seinen Gefährten unter Begleitung Hugo selbst zurück und wurde, nachdem er einige Jahre ein Einsiedlerleben geführt hatte, von Urban II., der Brunos Jünger gewesen war, nach Rom gerufen. Seines Rates und seiner Unterweisung bediente sich der Papst in den vielen damaligen Drangsalen der Kirche mehrere Jahre, bis Bruno, nachdem er das Amt eines Erzbischofs von Reggio ausgeschlagen, die Erlaubnis zu Abreise erhielt.
Sechste Lesung
Nun suchte er aus Liebe zur Einsamkeit einen einsamen Ort bei Squillace an der Grenze zu Kalabrien auf. Als ihn an diesem Orte betend der Graf Roger von Kalabrien während der Jagd mithilfe der Hunde, die von seiner Höhle Anwälten, gefunden hatte, wurde er von der Heiligkeit des Mannes gerührt und begann sich seiner und seiner Gefährten sehr anzunehmen und sie zu verehren. Und diese Freigebigkeit blieb nicht ohne Belohnung. Als nämlich der genannte Roger Kapua belagerte und ein Wachvorsteher Sergius beschlossen hatte, ihn zu verraten, befreite Bruno, noch in jener Einsamkeit lebend, den Grafen, indem er ihm in Traume alles offenbarte, von der drohenden Gefahr. Schließlich entschlief er, reich an Tugenden und Verdiensten, und nicht weniger durch Heiligkeit als durch den Ruf von seiner Gelehrsamkeit berühmt, in Herrn und wurde im Kloster des heiligen Stephanus begraben, das von demselben Roger erbaut worden war, wo er bis heute in hohen Ehren gehalten wird.
Kirchengebet: Lass uns, wir bitten dich, oh Herr, durch die Fürsprache deines Bekenners Bruno geholfen werden, damit wir, die wir deine Majestät durch schwere Verfehlungen beleidigt haben, auf seine Verdienste und Fürbitte hin Nachlassung unserer Sünden erlangen.
Wenn Sie o.a. Kirchengebet mit der Intention einer Ablassgewinnung beten, empfangen Sie einen Ablass, den Sie für sich selbst oder für die Armen Seelen verwenden können. (Enchiridion indulgentiarum (1999) Nr. 21 § 1: „Ein Teilablass wird einem Gläubigen gewährt, der an einem beliebigen Heiligentag, der im Kalender vermerkt wurde, zu Ehre dieses Heiligen fromm ein aus dem Messbuch entnommenes oder ein anderes rechtskräftig approbiertes Gebet verrichtet“) .
Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet oder das römische Brevier, Bd. II, Regensburg 1927, 842 f.


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