Tradition und Glauben

7. März: Fest des hl. Bekenners und Kirchenlehrers Thomas von Aquin

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Die herrliche Zierde der christlichen Welt und das herrliche Licht der Kirche, der hochheilige Mann Thomas, ein Kind vornehmer Eltern, des Grafen Landolf von Aquin und der Theodora von Neapel, zeigte schon als unmündiges Kind die Vorliebe zu der späteren Verehrung der Gottesmutter. Denn ein von ihm aufgefundenes Blatt, auf dem der Englische Gruß geschrieben war, hielt er gegenüber den vergeblichen Anstrengungen der Amme in der geballten Hand mit Macht fest; und als es ihm die Mutter mit Gewalt fortnahm, verlangte er mit Weinen und mit Gebärden die Rückgabe desselben; und als es ihm zurückgegeben war, verschluckte er es sofort. Im fünften Lebensjahre wurde er den Mönchen des heiligen Benedikt von Monte Cassino in Schutz gegeben. Von da wurde er auf die Schule nach Neapel geschickt, und als er schon Jüngling geworden, trat er in den Orden der Prediger. Aber da die Mutter und die Brüder darüber unwillig waren, wurde er nach Paris gesandt. Auf dem Hinweg hielten ihn die Brüder mit Gewalt an und brachten ihn auf die Burg San Giovanni, wo er, in mannigfacher Weise bearbeitet, seinen heiligen Entschluß zu ändern, sogar ein Weib, das zur Erschütterung seiner Standhaftigkeit hineingeführt worden war, mit einem brennenden Scheit in die Flucht jagte. Bald wurde der heilige Jüngling, als er kniend vor einem Kreuzbild betete, dort vom Schlafe übermannt und es kam ihm vor, als ob er fühlte, wie ein Engel ihm die Lenden zusammenschnürte; und von dieser Zeit an war er von jedem sinnlichen Lustgefühl frei. Die Schwestern, die in die Burg gekommen waren, um ihn von dem frommen Vorhaben abzubringen, überredete er, die Weltsorgen aufzugeben und sich der Übung eines himmlischen Lebens hinzugeben.

Als er aus der Burg durch ein Fenster hinausgelassen war, wurde er nach Neapel zurückgeführt; von da wurde er vom Bruder Johannes Theutonicus, dem Generalmagister des Ordens der Prediger, nach Rom und später nach Paris gebracht und widmete sich hier unter Leitung Alberts des Großen der Philosphie und Theologie. Im Alter von 25 Jahren wurde er zum Magister ernannt und erklärte öffentlich die Philosophen und Theologen mit größer Anerkennung. Niemals ging er ans Lesen oder ans Schreiben, ohne vorher gebetet zu haben. Bei Schwierigkeiten in den Stellen der Heiligen Schrift wandte er außer dem Gebete noch Fasten an. Ja, er pflegte sogar seinem Mitbruder Reginald zu sagen, daß er sein Wissen nicht so sehr durch lernen oder durch seine Arbeit erworben sondern von Gott erhalten habe. Als er in Neapel mit besonderer Inbrunst vor einem Kreuzbild betete, hörte er diese Worte: Du hast gut über mich geschrieben, Thomas, was für einen Lohn willst du nun haben? Darauf sagte er: Keinen anderen, o Herr, als dich. In den Aufzeichnungen der Väter blätterte ohne Unterlaß; und es gab keine Art von Schriftstellern, mit der er sich nicht mit dem größten Eifer beschäftigt hätte. Seine Schriften ragen auf Grund ihrer Menge und Mannigfaltigkeit und der Leichtigkeit in der Darlegung von Schwierigkeiten derartig hervor, daß seine gar reiche und unverdorbene Lehre wegen der wunderbaren Übereinstimmung mit den geoffenbarten Wahrheiten außerordentlich geeignet ist zur Widerlegung der Irrtümer aller Zeiten.

Von Papst Urban IV. nach Rom zurückgerufen, arbeitete er auf dessen Geheiß das kirchliche Stundengebet für das einzuführende Fronleichnamsfest aus; die ihm angebotenen Ehrenstellen und das Amt eines Erzbischofs von Neapel schlug er aus, auch als es ihm von Klemens IV. angetragen wurde. Von der Verkündigung des Wortes Gottes ließ er nie ab; und als er dies während der Oktav von der Auferstehung in der Basilika des heiligen Petrus tat, befreite er eine Frauensperson, die seinen Saum berührt hatte, von Blutfluß. Vom heiligen Gregor X. nach Lyon zur Kirchenversammlung gesandt, fiel er im Kloster Fossanova in eine Krankheit, während deren er eine Erklärung des Hohenliedes anfertigte. Dort starb er im 50. Lebensjahre, im Jahre des Heiles 1274, am 7. März. Durch Wunder wurde er auch nach dem Tode verherrlicht; und nach deren Bestätigung wurde er von Johannes XXII. im Jahre 1323 in das Verzeichnis der Heiligen aufgenommen, während später auf Geheiß Urbans V. sein Leib nach Toulouse übertragen wurde. Mit den heiligen Engelsgeistern nicht weniger auf Grund der Unschuld, wie auf Grund der Verstandesschärfe verglichen, erwarb er sich mit Recht den Namen eins engelgleichen Lehrers, der ihm amtlich von Pius V. bestätigt wurde. Leo XIII. aber erklärte und bestimmte aus freudigem Entgegenkommen gegen die Anträge und Wünsche beinahe aller Bischöfe der katholischen Welt und, um insbesondere das Verderben so vieler von der Wahrheit abirrender philosophischer Systeme abzuwehren, um die Wissenschaft zu fördern und dem menschlichen Geschlecht einen gemeinsamen Vorteil zu verschaffen, ihn auf Vorschlag der Kongregation der Riten durch ein apostolisches Schreiben zum himmlischen Patron aller katholischen Schulen.

Kirchengebet

O Gott, Du erhellst Deine Kirche durch die wunderbare Gelehrsamkeit Deines heiligen Bekenners Thomas und befruchtest sie durch sein heiliges Wirken; daher bitten wir Dich: laß uns mit dem Verstande erfassen, was er gelehrt, und durch Nachahmung vollbringen, was er getan. Durch unsern Herrn. Amen.

Wenn Sie o.a. Kirchengebet mit der Intention einer Ablassgewinnung beten, empfangen Sie einen Ablass, den Sie für sich selbst oder für die Armen Seelen verwenden können. (Enchiridion indulgentiarum (1999) Nr. 21 § 1: “Ein Teilablass wird einem Gläubigen gewährt, der an einem beliebigen Heiligentag, der im Kalender vermerkt wurde, zu Ehre dieses Heiligen fromm ein aus dem Messbuch entnommenes oder ein anderes rechtskräftig approbiertes Gebet verrichtet”) .

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Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet Teil I, S. 919 ff.

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