
Vierte Lesung
Predigt vom heiligen Johannes Chrysostomus. Wer die verdienstvollen Taten der Heiligen mit frommer Liebe bewundert, und wer von den Ruhmeswerken der rechten Gottesdieners in häufigen Lobeserhebungen redet, mag deren heiligen Wandel und in den rechten Sinn nachahmen; denn demjenigen, dem die verdienstvolle Tat eines Heiligen Freude macht, muss auch eine gleiche Hingabe im Dienste für Gott Freude machen. Deshalb muss er sie entweder nachahmen, wenn er sie lobt, oder er muss das Lob unterlassen, wenn er sich weigert, sie nachzuahmen, auf dass derjenige, der einen anderen lobt, sich lobeswürdig darstelle und er die verdienstvollen Taten der Heiligen bewundert, selbst aufgrund der Heiligkeit des Lebens bewunderungswürdig werde. Denn wenn wir deshalb die lieben, die rechtschaffen und gläubig sind, weil wir in ihnen den rechten Sinn und den Glauben erblicken, können auch wir das sein, was sie sind, wenn wir selbst tun, was sie tun.
Fünfte Lesung
Es ist doch für uns nicht schwer, dass nachzuahmen, was von Ihnen geleistet wird, da wir doch solche Leistungen ohne vorangehendes Vorbild bei den Alten schauen, sodass sie nicht bloß Nacheiferer anderer wurden, sondern sie selbst uns als Muster der eifrig nachzuahmen Tugend darstellten; damit wenn wir von ihnen und andere von uns nutzen haben, Christus in seinen Dienern ständig in der heiligen Kirche gelobt werde. Darum wird im Anbeginn der Welt der unschuldige Abel erschlagen, der Gott gefallende Henoch hinübergenommen, Noa als rechtschaffen befunden, Abraham also gläubig erprobt, Moses als sanftmütig anerkannt, Josue wird heilig, David mild, Elias wohlgefällig, Daniel heilig, die drei Jünglinge werden Sieger.
Sechste Lesung
Die Apostel, die Schüler Christi und von diesen gut unterrichtet, fechten die Bekennerkämpfe mit größter Tapferkeit, feiern die vollendeten Märtyrer Triumphe und die Heerscharen der Christen führen, mit Gott ausgerüstet, ständig Krieg gegen den Teufel. Bei diesen gibt es stets gleiche Tüchtigkeit, ungleiche Schlachten, ruhmvolle Siege. Deshalb bist du, o Christ, ein verzärtelter Soldat, wenn du glaubst, ohne Kampf besiegen, ohne Gefecht triumphieren zu können. Streng an die Kräfte, kämpfe weiter, streite mit allem Gegentrotz in diesem Gefechte. Schau auf den Vertrag, gib acht auf die (eingegangene) Bedingungen, lerne das Kriegshandwerk; den Vertrag, den du angenommen hast, die Bedingung, unter der doch hinzugetreten bist, das Kriegerhandwerk, zu dem du dich gemeldet hast.
Evangelium vom Fest Allerheiligen
Mt 5, 1 – 12
Als aber Jesus die Schaaren sah, stieg er den Berg hinan, und als er sich niedergesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
Selig die Armen im Geiste; denn ihrer ist das Himmelreich! Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land besitzen!
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden!
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättiget werden!
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen!
Selig, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen!
Selig die Friedfertigen; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden!
Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden, denn ihrer ist das Himmelreich!
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen schmähen und verfolgen, und alles Böse mit Unwahrheit wider euch reden um meinetwillen! Freuet euch, und frohlocket! Denn euer Lohn ist groß im Himmel! Denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren.
Siebte Lesung
Aus der Auslegung vom heiligen Bischof Augustinus.
Auf der ersten Stufe ist, wie es sich gehörte, das Reich des Himmels genannt worden, das ist das Reich der vollkommenen und größten Weisheit der mit vernunftbegabten Seele. Deshalb heißt es also: „Glückselig sind die Armen im Geiste; denn ihnen gehört das Reich des Himmels.,“ Als ob es hieße: „Der Anfang der Weisheit ist die Ehrfurcht vor dem Herrn.“ Den Sanftmütigen ist der Besitz zugewiesen worden, die er solchen zukommt, die um den Bund mit dem Vater mit Kindesliebe besorgt sind: „Glückselig sind die Sanftmütigen; denn sie werden als Besitzt das Land erhalten.“ Den Trauernden gebührt der Trost, weil sie wissen, dass sie verloren haben und in was sie hineingeraten sind. „Selig, die jetzt trauen; denn sie werden getröstet werden.“ Den Hungernden und Dürstenden gehört die Sättigung, gleichsam als Kräftigung für diejenigen, die sich abmühen und dafür um des Heiles willen streiten. „Glückselig sind diejenigen, die hungern und dürsten nach dem, was recht ist; denn sie werden gesättigt werden.“
Achte Lesung
Den Barmherzigen gebührt Barmherzigkeit, weil sie den wahren und besten Rat befolgen, sodass ihnen das vom Mächtigeren erwiesen wird, was sie selbst dienen erweisen, dies schwächer sind als sie. „Selig sind die Barmherzigen; denn ihrer wird sich Gott erbarmen.“ Denen, die ein reines Herz haben; für die Möglichkeit gewährt, Gott zu schauen, weil sie ein reines Auge zum Hineinschauen in Ewiges tragen. „Selig sind, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott anschauen.“ Den Friedenswirker gebührt Ähnlichkeit mit Gott, weil sie in vollkommener Art Weise und nach dem Ebenbild Gottes gebildet sind durch die zweite Geburt zu einem erneuerten Menschen. „Glückselig sind die Friedenswerker; denn sie werden als Kinder Gottes gelten.“ Und dies kann in diesem Leben zur Erfüllung gelangen, wie wir glauben, dass es bei den Apostel erfüllt ist. Denn jene allseitige und uns nach Art der Engel umformende Umwandlung, die nach diesem Leben verheißen wird, kann mit Worten nicht ausgedrückt werden.
Neunte Lesung
„Selig also diejenigen, die Verfolgung leiden und dessentwillen, was recht ist; denn ihnen gehört das himmlische Reich.“ Dieser achte Satz, der zum Anfang zurückkehrt um einen vollkommenen Menschen darstellt, wird vielleicht auch angedeutet durch die am achten Tage geschehene Beschneidung im Alten Bunde und durch die am Tage nach dem Sabbat erfolgt Auferstehung des Herrn, der ja der achte Tag und zugleich der erste Tag ist, und durch die Feier der Oktavtage, die wir in der Zeit der zweiten Geburt zum neuen Menschen begehen; und selbst durch die Zahl Fünfzig zu Pfingsten; denn nachdem man die Zahl Sieben siebenmal vervielfältigt hat, wodurch 49 entsteht, wird gleichsam ein achter Tag angefügt, damit 50 voll wird. Und wie wenn man zum Anfang zurückkehrte werden wir an dem Tage, an dem der Heilige Geist gesandt ist, in das Reich des Himmels geführt, und wir bekommen den Besitz, und wir erhalten Trost und wir werden gesättigt, und wir erlangen Barmherzigkeit und wir werden rein, und wir werden mit Frieden beschenkt. Und wenn wir derartig vollendet sind, ertragen wir alle von außen uns zugefügten Belästigungen für das was war und was recht ist.
Kirchengebete
Allmächtiger, ewiger Gott, Du lässest uns die Verdienste aller Deiner Heiligen zusammen in einer Feier verehren; da bitten wir Dich nun: Schenk uns auf die Bitten so vieler Fürsprecher die ersehnte Überfülle Deiner Gnade. Durch unsern Herrn. Amen.
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Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet oder das römische Brevier, Bd. I, Regensburg 1926, 888 f.
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