
Pater Bäumer versucht hier einen indirekten, aber durchaus überzeugenden Beweis zu erbringen, dass auch in der Apostelzeit eine Art kultisch strukturiertes Psalmengebet gegeben haben muss, weil die allerersten Christen und Apostel an den jüdischen Tempelgebeten teilnahmen. Die ist die ganz kurze Zeit bis 70, wo man wirklich vom Judeo-Christentum sprechen kann. Dieser Begriff, der durch die Modernisten seit ca. 1930 in Umlauf kann, wird unserer Meinung nach, unpräzise verwendet, weil es ein Judeo-Christentum nur bis 70 gab. Danach trennte sich das Christentum endgültig vom Judentum, da der jüdische Tempel – die Kultstätte – zerstört wurde. Sicherlich haben die Judenchristen keine Pascha mehr gefeiert und nahmen auch nicht am jüdischen Opferkult im Tempel teil; an den Gebeten, die jüdisch rituell wohl sehr durchstrukturiert waren schon. Das entdeckte auch Edith Stein als sie zum ersten Mal das Brevier betete: “Das ist unsere Texte”, dachte sie, was auch stimmt.



Kommentar- und Printfunktion nur für Abonnenten.