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Gerüchte
Seit einiger Zeit hört man Gerüchte, dass angeblich Franze-Bergoglio die Wandlungsworte ändern und eine neue ökumenische Messe einführen will. Ann Barnhardt behauptet dies und einige dubiose Privatoffenbarungen, wie die eines höchst suspekten Padre Rodrigue – wirr und suspendiert – auch. Ann Barnhardt hat gute analytische Fähigkeiten und angeblich auch Quellen im Vatikan, Padre Rodrigue ist sicherlich nicht vom Heiligen Geist inspiriert, aber Dämonen kennen auch die Zukunft und sagen ab und zu Wahres, um zu verwirren.
Welche Möglichkeiten gibt es?
- Es kann sein, dass beide besessen sind und Dämonen sie mit falschen Informationen versorgen.
- Es kann sein, dass beide besessen sind und Dämonen sie mit richtigen Informationen versorgen.
- Es kann sein, dass eines von beiden besessen ist, das andere nicht.
Nach Abu Dhabi, Amoris Laetitia und Pachamama traut man Bergoglio durchaus eine ökumenische Messe ohne Wandlung zu, diese müsste aber nach einiger Vorbereitung erfolgen. Wir sollten also darauf schauen, was passiert und nicht darauf, was Leute schreiben.
Änderung der Absolutionsworte in Englisch
Interessanterweise hat erst neulich die US-Bischofkonferenz eine neue Formel der Absolutionsworte für das Jahr 2023 eingeführt, wo man sent in poured out und give in grant änderte. Diese Änderung betrifft nicht die sakramentale Formel
I absolve you from your sins in the name of the Father, [sign of the cross] and of the Son,
and of the Holy Spirit,
welche unverändert bleibt, sodass diese Änderung eigentlich irrelevant scheint. Die neue Formel ist einfach ein schöneres, älteres und literarisch angehauchtes Englisch. Warum aber überhaupt 57 Jahre nach dem Ende des Konzils Änderungen in der Volkssprache vornehmen? Vielleicht deswegen, um auf die englische Änderung der Konsekrationsworte vorzubereiten? Man könnte dann sagen:
Schaut, die Änderung der Absolutionsworte war kein big deal, mit den Konsekrationsworten ist es genauso.
Ankündigungen der ökumenischen Messe in DD?
DSDZ (der Schreiber dieser Zeilen) machte sich tatsächlich die Mühe, Desiderio desideravi (=DD) auf der Vatikan-Seite auf Deutsch durchzulesen. Sein erster Eindruck war ähnlich dem, der ihn nach der Lektüre der Enzykliken von Johannes Paul II. beschlich, mit denen er in seiner Studienzeit qua Pflichtlektüre gemartert wurde:
- lang,
- unnötig
- schwammig.
DSDZ stellte sich schon damals die Frage, warum sich ein Papst (JP2 war wenigstens einer) die Mühe mach, solche Banalitäten und Allgemeinplätze zu verschriftlichen, die ja theologisch geshen nichts Neues sind. Die Antwort darauf kam erst nach der Lektüre von Johannes Paul II. Sein theologischer Weg zum Weltgebetstag der Religionen in Assisi von Johannes Dörmann, wo der münsteraner Missiologe der alten Schule im Jahre 1988 leider recht langatmig auf 868 Seiten beweist, dass JP2I eine neue Religion, unter Verwendung traditioneller Begriffe, predigt. Johannes Paul II schrieb tatsächlich eine neue trinitäre Theologie der Novus Ordo Religion, was damals kaum jemandem aufgefallen ist. Liest man die JP2-Schreiben mit dem konservativen hermeneutischen Schlüssel, so erscheinen die Dokumente des polnischen Papstes wirklich überflüssig. Liest man sie aber mit dem Dörmann-Schlüssel, dann machen sie Sinn und erklären die modernistische Konsistenz des Wojtyla-Pontifikats. Es war ein Aushöhlen der traditionellen Inhalte, das JP2 betrieb, das recht unbemerkt vor sich ging.
Bei Franze-Bergolio, der kein Papst ist, geht dieser, von JP2 angestoßener Prozess natürlich in großen Schritten in den Abgrund weiter. Franziskus aber bedient sich nicht einmal einer traditionellen theologischen Sprache, sondern eines kirchlichen Neusprechs, nach Orwell, oder eines Wortschwalls. Wir erinnern uns, dass, laut Amoris Laetitia (Nr. 3), „Zeit mehr wert als Raum [ist]“, was auch immer dies heißen mag.
Bezeichnenderweise veröffentlicht Bergoglio seine Ergüsse nicht mehr auf Lateinisch, wo jedem theologischen Begriff eine klare dogmatische Bedeutung zugeordnet werden kann, sodass man schnell herausfinden kann, ob die Bedeutung von z.B. missa – „Messe“ in einem Dokument traditionell oder nicht traditionell ist. Bergoglio schreibt auf Italienisch oder lässt eher schreiben, sodass ein direkter Vergleich Italienisch-Lateinisch nicht möglich ist, da man immer sagen kann, durch Scalfari oder auch nicht, dass etwas in der Übertragung verloren gegangen ist. Ebenso wenig lassen sich die verschiedenen Übersetzungen auf der Vatikan-Seite miteinander vergleichen, die mal mehr oder weniger rechtgläubig klingen, siehe Pachamama als Terra del Cielo.
Es ist also nicht so einfach Franze auf die Schliche zu kommen, zumal seine Schreiben dermaßen langweilig, langatmig, leer, öde und schlecht geschrieben sind, dass kaum jemand es schafft sie wirklich zu Ende zu lesen, wie bei Gaudium et Spes ja auch. Dennoch machen wir uns diese Mühe mit DD, da ja jemand muss. Wir gehen mit der These zu Werke, dass er eine ökumenische Messe plant und die „lehramtlichen“ Grundsätze dafür u.a. in DD verankern will, um sich in seinem weiteren „lehramtlichen“ Dokument darauf berufen zu können. Denn wir wissen, dass Bergoglio bei seinen Schreiben hauptsächlich sich selbst als Referenzquelle angibt.
Statistik und Tendenzen
Zuerst besticht die unkatholische Ausdrucksweise des angeblich lehramtlichen Schreibens. Schauen wir uns die Wortstatistik der relevanten Schlüsselworte im Nominativ Singularis der deutschen Fassung an, die 10079 Wörter, 66003 Zeichen, zählt.
Begriffe | Anzahl | |
1. | Messe | 1 |
2. | Sonntagsmesse[n] | 1 |
3. | Opfer | 6 |
4. | Opfermahl | 1 |
5. | Eucharistie | 6 |
6. | Eucharistiefeier | 4 |
7. | Feier | 39 |
8. | Feiern | 20 |
9. | Abendmahl | 14 |
10. | Liturgie | 54 |
11. | Priester | 16 |
12. | Vorsteher | 1 |
13. | Amtsträger | 5 |
14. | Begegnung | 11 |
15. | Versammlung | 12 |
16. | Katholik | 1 |
Es ist doch sehr bezeichnend, dass in einem „päpstlichen“ Dokument über die katholische Messe, dass Wort „Messe“ (Nr. 6) einmal, mit „Sonntagsmessen“ (Nr. 55) nur zweimal vorkommt, das Adjektiv „katholisch“ hingegen gar nicht. Frappierend ist die Verwendung des Substantivs „Abendmahl“, das in dem deutschen Sprachraum eindeutig protestantisch assoziiert wird. Wir finden zwar den „Priester“, aber auch den „Amtsträger“ oder „Vorsteher“ (Nr. 60). Welcher Katholik spricht schon von einem „Vorsteher“? Dafür gibt es in DD viel „Feier“ und „Begegnung“ oder „Versammlung“ wie bei Bergoglio ja oft. Die Begriffe „Opfer“ und „Opfermahl“ fallen und man kann in DD, muss aber nicht, das katholische Verständnis von Messe als Opfer finden, wenn man beide Augen zudrückt und sich viel Mühe gibt.
Indizien des Geplanten
Alle sind eingeladen?
In DD herrscht eine große Inklusivität vor, da angeblich zum letzten Abendmahl „alle eingeladen“ (DD 4) waren, was natürlich nicht stimmt, denn es waren nicht alle eingeladen, sondern nur die 12 Apostel. Wir übergehen hier die ganze Pascha-Theologie, wonach die Messe keine Vergegenwärtigung des Opfers von Golgatha ist, sondern das „Pascha-Mysterium“ dastellt, was nebenbei bemerkt unkatholisch und unsinnig ist, sondern wenden uns der angeblich geplanten ökumenischen Messe zu. Nach DD waren angeblich ja alle eingeladen, nicht nur die Apostel oder Katholiken. Deswegen wohl auch diese sprachliche Inklusivität, denn wir lesen mehrmals das Adjektiv „christlich“, niemals aber „katholisch“:
10. […] Der christliche Glaube ist entweder eine Begegnung mit Ihm, dem Lebendigen, oder er ist nicht. […]
16. […] „die erste und unentbehrliche Quelle [ist], aus der die Christen wahrhaft christlichen Geist schöpfen sollen“ (Sacrosanctum Concilium, Nr. 14). Mit diesem Brief möchte ich schlicht und einfach die ganze Kirche einladen, die Wahrheit und die Kraft der christlichen Feier wiederzuentdecken, zu bewahren und zu leben. Ich wünsche, dass die Schönheit des christlichen Feierns […]
21. Wir müssen jedoch aufpassen: Damit das Gegenmittel der Liturgie wirksam sein kann, sind wir aufgefordert, jeden Tag die Schönheit der Wahrheit des christlichen Feierns neu zu entdecken.
Das Adjektiv „christlich“ fällt insgesamt in DD 15-mal, aber die hl. Messe ist kein „christliches Feiern“, sondern ein katholischer Kult.
Laut DD ist Eucharistie eine Art der Fortführung der Inkarnation (DD 10-11), was theologisch sogar stimmt, weswegen am Ende einer jeden Tridentinischen Messe der Prolog des Johannesevangeliums gelesen wird. Aber Franze ist hier wohl ein Schüler von Johannes Paul II, siehe Dörmann, wodurch allein durch die Menschwerdung Christi die Menschheit erlöst wurde. So genau sagt es JP2 zwar nicht, aber seine Gedanken gehen in diese Richtung.
Alle Getauften?
Alle sind eingeladen, insbesondere jene, die getauft sind (DD 12, 13), was die recht überraschende Taufpassage erklärt, denn andere Sakramente werden nicht behandelt. Bezeichnend ist insbesondere dieses Fragment:
14. […] Weil wir dem Wort geglaubt haben und in das Wasser der Taufe hinabgestiegen sind, sind wir Bein von seinem Bein und Fleisch von seinem Fleisch geworden. […]
Nun ja, das ist nicht gänzlich falsch, denn ein Getaufter gehört als zur Kirche zugehörig zum mystischen Leib Christi, aber dieses Fragment kann man auch so deuten:
Weil wir schon durch die Taufe (welche auch immer) den Leib Christi bilden, so haben wir alle Anrecht auf seinen Eucharistischen Leib.
Sie meinen, dass DSDZ übertreibt? Nein, Franze schreibt es selbst:
41. […] So ist es mit dem eucharistischen Brot, so ist es mit jedem Getauften, der dazu berufen ist, immer mehr das zu werden, was er in der Taufe als Gabe empfangen hat, nämlich Glied des Leibes Christi zu sein. Leo der Große schreibt: „Unsere Teilnahme am Leib und am Blut Christi bewirkt nichts anderes, als dass wir zu dem werden, was wir essen“[11]. […]
Weil er so ökumenisch ist, deswegen wendet sich Bergoglio in seinem „lehramtlichen“ Schreiben über die katholische Liturgie nicht nur an katholische Priester, sondern auch an die nicht näher bestimmten „Vorsteher“:
55. […] Es ließe sich viel über die Bedeutung und das Feingefühl des Vorstehens sagen. Bei mehreren Gelegenheiten habe ich mich mit der anspruchsvollen Aufgabe der Homilie befasst.[17] Ich werde mich nun auf einige umfassendere Überlegungen beschränken und möchte mit Euch darüber nachdenken, wie wir durch die Liturgie geformt werden. Ich denke dabei an die Normalität der Sonntagsmessen in unseren Gemeinden: Ich beziehe mich also auf die Priester, aber implizit auf alle geweihten Amtsträger.
Wo gibt es denn „geweihte Amtsträger“, die keine Priester sind? Ständige Diakone? Geht es um die geplante Frauenweihe? Geht es um nichtkatholische „Gottesdiener“? Man weiß es nicht, aber sicherlich steht es nicht grundlos da. Denn sollte man eine ökumenische Messe schaffen wollen, dann braucht man „lehramtliche Präzedenzfälle“, wie DD.
Ihr werdet Euch wundern
Dass wir uns über die künftige Entwicklung wundern werden, scheint die Passage mit dem „Staunen“ (DD 44, 62) anzudeuten:
62. Ich möchte, dass dieser Brief dazu beiträgt, unser Staunen über die Schönheit der Wahrheit des christlichen Feierns neu zu entfachen […]
Wer aber staunt noch über Novus Ordo? Vielleicht kommt noch viel Staunenswerteres auf uns zu.
In einem hat aber Franziskus recht: wenn man Tridentinische Messe fordert, dann verwirft man das Konzil, was ja fast alle Traditionalisten tun.
31. […] Die Problematik ist in erster Linie ekklesiologischer Natur. Ich verstehe nicht, wie man sagen kann, dass man die Gültigkeit des Konzils anerkennt – obwohl ich mich ein wenig wundere, dass ein Katholik sich anmaßen kann, dies nicht zu tun – und nicht die Liturgiereform akzeptieren kann, die aus Sacrosanctum Concilium hervorgegangen ist und die die Realität der Liturgie in enger Verbindung mit der Vision der Kirche zum Ausdruck bringt, die in Lumen Gentium auf bewundernswerte Weise beschrieben wurde. […]
Aber hinter das Konzil, wir früher hinter den Sozialismus, führt kein Weg. Auf Kuba heißt es:
Sozialismus oder Tod
Fidel Castro
Derzeit im Vatikan hingegen:
Konzil und der Tod der Kirche
Franziskus
61. […]. Deshalb können wir nicht zu jener rituellen Form zurückkehren, die die Konzilsväter cum Petro und sub Petro für reformbedürftig hielten, indem sie unter der Führung des Geistes und nach ihrem Gewissen als Hirten die Grundsätze billigten, aus denen die Reform hervorging. Die heiligen Päpste Paul VI. und Johannes Paul II. haben die revidierten liturgischen Bücher per Dekret Sacrosancti Œcumenici Concilii Vaticani II genehmigt und damit die Treue der Reform zum Konzil garantiert. Deshalb habe ich Traditionis Custodes geschrieben, damit die Kirche in der Vielfalt der Sprachen ein und dasselbe Gebet erhebt, das ihre Einheit zum Ausdruck bringt.[23] Diese Einheit möchte ich, wie ich bereits geschrieben habe, in der gesamten Kirche des Römischen Ritus wiederhergestellt sehen.
„Ein Reich, ein Volk, ein Führer“ oder „ein Papst, ein Ritus, eine Kirche“. Überall Diversität, Synodalität und ähnlicher Schwachsinn, aber keine Tridentinische Messe oder „liturgischer Ökumenismus“, das geht nicht.
Manchmal sagen sogar Dämonen und Apostaten die Wahrheit. Ja, das letzte fehlgeschlagene Konzil wollte eine neue Kirche durch eine neue Liturgie errichten, mit einer neuen Moral („Alles geht“) und Lehre („Alles/nichts/oder ist wahr“). Ein Bestreben das jetzt Franziskus zu Ende bringt, indem er der nachkonziliaren Kirche den Todesstoß versetzt.

Diese Karikatur aus dem Jahre 2015, die Franze als die Abrissbirne der Kirche darstellt, trifft es genau. Die Kirche hat sich dermaßen von Gott durch Vat. II entfernt, dass Gott diese Novus Ordo Kirche durch den Apostaten Bergoglio abreißt, indem Gott sich des freien Willens und der Bösartigkeit des Letzteren bedient. Wie bei Dämonen auch. Sie tun, ohne es zu wollen, den Willen Gottes. Gott möchte all diesen Novus Ordo Pilzbefall entfernen, der so stark ist, dass die Mauern – die Kardinäle, Bischöfe und Priester – mit dem Pilz entfernt werden müssen. Es wird ein kirchliches Great Reset geben, aber zuerst muss die biologische Lösung kommen. Die Abtrünnigen werden aussterben, geistig und biologisch und anschließen nach und nach werden neue, würdige Hirten nachwachsen. Aber Millionen Katholiken werden ihren Glauben verlieren und leider von ihren Hirten geführt, in der Hölle enden.
Eine ökumenische Messe mit geänderten Konsekrationsworten wäre ein logischer Abschluss des Konzils nach dem Motto „die Kirche schafft sich selbst ab“ und daher ist es nicht ausgeschlossen, dass sie kommen wird, worauf uns DD vorbereitet.
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