Tradition und Glauben

Betrachtungen zum Evangelium der Alten Messe – Festtage III – Verklärung Christi

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Evangelium vom Fest Verklärung Christi

Mt 17, 1 – 9

Nach sechs Tagen nahm Jesus den Petrus, Jakobus und Johannes, Bruder desselben, zu sich, und führte sie allein auf einen hohen Berg. Und er ward vor ihren Augen verklärt, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie der Schnee. Und siehe, es erschienen ihnen Moses und Elias, die mit ihm redeten.

Petrus aber nahm das Wort und sprach zu Jesus: Herr! Hier ist gut sein für uns; wenn du willst, so möchten wir hier drei Hütten bauen, dir eine, dem Moses eine, und dem Elias eine.

Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an welchem ich mein Wohlgefallen habe; ihn sollt ihr hören.

Als die Jünger dies hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr.

Und Jesus trat hinzu, berührte sie, und sprach zu ihnen: Stehet auf, und fürchtet euch nicht!

Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie Niemand als Jesus allein.

Und während sie von dem Berge herabstiegen, befahl ihnen Jesus und sprach: Sprechet zu Niemandem von dieser Erscheinung, bis der Sohn des Menschen von den Todten auferstanden ist.

Predigtext des Kirchenvaters
In den Lesungen behandelt der heilige Leo (Pred. Über die Verklärung) die Frage, welche Beweggründe den Herrn zu seiner Verklärung veranlasst haben, und zwar

in der 4. Lesung führt er als Grund an, daß mit der Verklärung der Glaube der Apostel an den Herrn und die Hoffnung der Christenheit auf ihn bestärkt werden sollte:
Predigt des heiligen Papstes Leo. Es macht der Herr vor auserwählten Zeugen sichtbar seine Herrlichkeit und läßt seine ihm mit den anderen gemeinsame Leibesnatur in einem derartigen Glanze aufstrahlen, daß sein Antlitz den Blitzesleuchten ähnlich und sein Gewand dem Weiß des Schnees gleich war. In dieser Umformung handelte es sich vor allem darum, daß aus den Herzen der Jünger der Grund zum Anstoß herauskam, den das Kreuz bildete; und daß ihren Glauben nicht in Verwirrung brachte die Erniedrigung in dem freiwillig übernommenen Tod, wenn ihnen eröffnet wurde die Erhabenheit der vor ihnen verhüllten Majestät. Aber mit nicht geringerer Vorsorge wurde die heilige Kirche in der Hoffnung fest begründet, so daß das Ganze, was zu Christus gehört, erkannte, mit welcher Umwandlung es ausgestattet werden sollte, damit die Glieder auch die Aussicht auf die Teilnahme an derselben Verherrlichung hätten, die am Haupte sichtbar geworden war.

V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.

In der 5. Lesung führt der Heilige als Beweggrund für die Verklärung des Herrn an, daß mit dieser der ganze Offenbarungsinhalt bestätigt werden sollte:

Zu dem Beweggrund, daß die Apostel bestärkt und zum Wissen aller Wahrheit angeleitet werden sollten, trat in diesem wunderbaren Ereignis auch noch eine andere Unterweisung hinzu. Es traten nämlich Moses und Elias, d. h. das altbundliche Gesetz und das Prophetenamt, auf und redeten mit dem Herrn; damit in vollster Wahrheit bei der Anwesenheit von fünf Männern sich erfüllte das Wort: Wenn zwei oder drei Zeugen vorhanden sind, steht jedes Wort: Was ist beständiger, was fester als das Wort, in dessen Verkündigung sowohl des Alten als auch des Neuen Bundes Heroldsschall zusammenklingt, und wenn mit der Lehre des Evangeliums die Werkzeuge der vorhergehenden Bezeugung zusammenkommen? Es ergänzen sich nämlich gegenseitig die Blätter von beiden Testamenten; und denjenigen, den die vorausgehenden Anzeichen unter der Hülle von sinnvollen Bildern verheißen hatten, den zeigt ganz deutlich und sichtbar der Glanz der gegenwärtigen Herrlichkeit.

V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.

In der 6. Lesung schildert der Heilige, welche Wirkung die Verklärung auf Petrus ausübte und welche sie auf uns ausüben soll:
Durch diese Enthüllung von heiligen Wahrheiten in Aufregung gebracht, wurde der Apostel Petrus vor Geringschätzung gegen die Welt und von Abscheu gegen das Irdische von einer Art geistiger Verzückung zur Sehnsucht nach Ewigkeitswerten hingerissen; und mit der Wonne über alles das, was er sah, erfüllt, hatte er den Wunsch, dort mit Jesus zu wohnen, wo er sich an seiner sichtbaren Herrlichkeit erfreuen konnte. Deshalb sagt er auch: „Herr, es ist gut für uns, daß wir hier bleiben; wenn du willst, wollen wir hier drei Hütten bauen, dir eine, dem Moses eine, und dem Elias eine.“ Aber auf diesen Vorschlag erwiderte der Herr nichts, und zeigte, daß sein Wunsch zwar nicht sündhaft, aber doch gegen die Ordnung sei, da die Welt anders nicht zum Heil gebracht werden konnte als durch das Sterben des Herrn; und es sollte nach dem Vorbild des Herrn in dem Sinne der Glaube der Gläubigen eine Leitung erhalten, daß wir, wenn es auch unrecht wäre, an den Verheißungen bezüglich der Glückseligkeit zu zweifeln, doch die Überzeugung hätten, wir müßten bei den Prüfungen dieser Welt eher um Ausdauer bitten als um Verherrlichung.

V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.

Kirchengebet

Gott, bei der Verklärung Deines Eingeborenen hast Du die Geheimnisse des Glaubens durch das Zeugnis der Väter bekräftigt und die vollkommene Annahme an Kindes Statt durch die Stimme aus der lichten Wolke wunderbar angedeutet; so mache uns denn in Deiner Huld zu Miterben dieses Königs der Glorie und zu Genossen Seiner Herrlichkeit. Durch Ihn, unsern Herrn. Amen.

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