
Evangelium des achtzehnten Sonntags nach Pfingsten
Mt 9, 1 – 8
Jesus stieg in ein Boot, fuhr hinüber (über den See Genezareth) und kam in seine Stadt.
Und siehe, da brachte man ihm einen Gelähmten, der auf einem Bette lag. Als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: „Steh auf, nimm dein Bett und geh nach Hause.“ Und jener stand auf und ging nach Hause. Bei diesem Anblick gerieten die Volksscharen in Furcht und priesen Gott, der den Menschen solche Macht gegeben.
Betrachtung zum Evangelium des achtzehnten Sonntags nach Pfingsten
Merkwürdige Worte sind die, welche Jesus im heutigen Evangelium sprach; sie zeigen uns, daß unsere Krankheiten oft Strafen unserer Vergehungen sind! — Nichts ist unserer Gesundheit schädlicher als die Befriedigung unerlaubter Lüste. Wie viele wurden dadurch vor der Zeit dem Grabe zum Opfer gebracht! Fliehen wir das Laster! Ist es nicht eine Art Raserei, für wenige angenehme Empfindungen eine unabsehbare Reihe künftigen Elendes sich erkaufen? — Haben wir aber unsere Gesundheit durch unsere Schuld verwüstet, so danken wir Gott, daß er uns, als Vater hier züchtiget, um uns dem ewigen Verderben zu entreissen! Dulden wir mit wahren Bußgesinnungen die wenigen martervollen Tage unsers Lebens standhaft, und vertrauen wir dann auf die unendliche Barmherzigkeit Gottes, der unsere durch das Blut Jesu und durch aufrichtige Bußthranen abgewaschenen Sünden nach dem Tode nicht ahnden, sondern nach dem zeitlichen Elende uns in die ewige Seligkeit aufnehmen wird! Jesus hatte Macht, Sünden zu vergeben. Diese Macht hat er durch die wunderbare Heilung des Gichtbrüchigen auf das Unwidersprechlichste bewiesen. Und diese Macht, die Sünden nachzulassen, hinterließ er auch seiner Kirche. Wie liebenswürdig ist Jesus! O laßt uns seine Güte und Barmherzigkeit loben und gebrauchen und befolgen!
Kirchengebet
Wir bitten Dich,o Herr! Du wollest unsere Herzen durch die Mitwirkung deiner Gnade leiten, weil wir Dir ohne Dich nicht gefallen können. Amen.

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