
Evangelium zum Fest der Sieben Schmerzen Mariens
Joh 12, 25 – 27
Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter, und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Kleophas, und Maria Magdalena.
Da nun Jesus eine Mutter, und den Jünger, den er lieb hatte, stehen sah, sprach er zu seiner Mutter: Weib, siehe da, dein Sohn!
Hierauf sprach er zu dem Jünger: Siehe da, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
Predigtext des Kirchenvaters
In den Lesungen schildert der heilige Bernard (Predigt über die 12 Sterne) das innere Martyrium der heiligen Jungfrau, und zwar
in der 4. Lesung behandelt er den Grund und die Art ihrer Schmerzen:
Predigt vom heiligen Abt Bernard. Das Martyrium der Jungfrau wird sowohl in der Weissagung des Simeon wie auch im geschichtlichen Bericht über den leidensvollen Tod des Herrn hervorgehoben. Dieser gilt – so sagte der heilige Greis vom Kinde Jesus – als eine Erscheinung, gegen die man Widerspruch erheben wird, und deine eigene Seele – so sprach er aber zu Maria – wird ein Schwert durchdringen. Wahrhaftig, o selige Mutter, deine Seele hat es durchdrungen. Übrigens könnte es nun nicht, wenn es nicht durch diese ginge, den Leib deines Sohnes durchdringen. Und eigentlich ist, nachdem jener dein Jesus den Geist ausgehaucht hatte, die grausige Lanze die seine Seite öffnete, mit seiner Seele nicht mehr in Berührung gekommen, aber sie ist durch deine Seele hindurchgedrungen. Seine Seele war ja nicht mehr dort, aber deine Seele konnte sich von da nicht trennen.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
Kirchengebet
O Gott, bei Deinem Leiden drang, wie Simeon es vorhergesagt, das Schwert des Schmerzes durch das liebevollste Herz der glorreichen Jungfrau und Mutter Maria; verleihe uns, die wir in frommem Gedenken ihre Schmerzen verehren, die Gnade, die selige Wirkung deiner Leiden zu erlangen: der du lebst. Amen.
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