Tradition und Glauben

8. Mai – Erscheinung des Hl. Erzengels Michael

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Evangelium der Erscheinung des Hl. Erzengels Michael

Mt 18, 1 – 10

In jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist wohl der Größte im Himmelreiche?

Da rief Jesus ein Kind herbei, stellte es mitten unter sie, und sprach: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr euch nicht bekehret und nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen.

Wer also immer sich verdemüthigt wie dieses Kind, der ist der Größere im Himmelreiche. Und wer ein einziges solches Kind in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf.

Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, dem gebührt es, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt, und er in die Tiefe des Meeres versenkt werde.

Wehe der Welt wegen der Ärgernisse! Denn es ist nothwendig, daß Ärgernisse kommen, wehe aber dem Menschen, durch welchen das Ärgernis kommt!

Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich ärgert, so haue sie ab, und wirf sie von dir; es ist dir besser, daß du verkrüppelt oder lahm in das Leben eingehest, als zwei Hände oder zwei Füße zu haben, und in das ewige Feuer geworfen zu werden.

Und wenn dein Auge dich ärgert, so reiß es aus, und wirf es von dir; es ist dir besser, mit einem Auge in das Leben einzugehen, als zwei Augen zu haben, und in das höllische Feuer geworfen zu werden.

Sehet zu, daß ihr nicht eines von diesen Kleinen verachtet; denn ich sage euch, ihre Engel im Himmel schauen immerfort das Angesicht meines Vaters, welcher im Himmel ist.

Predigtext des Kirchenvaters

4. Lesung:

Daß der heilige Erzengel Michael öfters den Menschen erschien, wird sowohl durch bestimmte Nachrichten in den heiligen Büchern, als auch durch alte Überlieferung von Heiligen bestätigt. Deshalb wird an vielen Orten das Andenken an eine solche Tatsache gefeiert. Ihn verehrt, wie es früher die Synagoge der Juden getan, so gegenwärtig die Kirche Gottes als Beschützer und Patron. Unter Papst Gelasius I. aber fand in Apulien auf dem Gipfel des Monte Gargano, an dessen Fuß die Sipontiner wohnen, eine glanzvolle Erscheinung des Erzengels Michael statt.

V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.

5. Lesung:

Es geschah nämlich, daß von den Viehherden auf dem Gargano ein irgend einem gehörender Stier sich weit entfernte; nach langem Suchen fand man ihn am Eingang einer Höhle schweben. Als nun einer von jenen Männern, um den Stier zu erlegen, einen Pfeil abschoß, kehrte der abprallende Pfeil sich gegen den Schützen. Da dieser Vorfall die Anwesenden und allmählich auch die anderen mit einer derartigen Furcht erfüllte, daß niemand zu jener Höhle heranzutreten wagte, befragten die Sipontiner ihren Bischof; dieser ordnete ein dreitägiges Fasten und Gebet an und erwiderte, man müsse über das Ereignis Gott befragen.

V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.

6. Lesung:

Nach drei Tagen ermahnte der Erzengel Michael den Bischof, dass der Ort in seinem Hut stehen und dass er durch jenes Zeichen seinen Wunsch angedeutet habe, essolle dort zum Andenken an ihn und an die Engel Gottesdienst gehalten werden. Daraufhin begab sich der Bischof zusammen mit den Bürgern zu jener Höhle. Und als sie sahen, dass diese nach dem Bilde eines Tempels geformt sei, fingen sie an, den Ort durch Gottesdienste zu feiern; und dieser wurde später durch viele Wunder verherrlicht. Und nicht gar lange darauf weihte Papst Bonifatius zu Rom auf der Höhe des Zirkusplatzes eine Kirche zu Ehren des Heiligen Michael und zwar am 29. September; und an dem Tage feiert die Kirche, auch das Andenken an alle Engel. Der heutige Tag aber ist der Erscheinung des heiligen Michael geweiht.

Auslegung des Evangeliums

7. Lesung:

Auslegung vom heiligen Bischof Hilarius. Der Herr lehrt, dass nur diejenigen in das Himmelreich eingehen, die zur Natur der Kinder zurückkehren, d. h. dass durch kindliche Einfalt unserer äußeren und inneren Fehler gutgemacht werden müssen. Kinder hat er aber alle genannt, die durch gläubigers Anhören (des Wortes Gottes) gläubig geworden sind. Diese folgen aber dem Vater, lieben die Mutter, kennen das nicht, dass man dem Nächsten Böses wünsche, denke nicht daran, irdische Schätze zu sammeln; sie werden nicht übermütig, tragen keine Abneigung, lügen nicht, glauben, was man ihnen sagt, und was sie hören, halten sie für wahr. Wir müssen also zur Einfalt der Kinder zurückkehren, weil wir, wenn wir in ihr feststehen, das Bild der Demut des Herrn mit uns umhertragen.

8. Lesung:

Wehe dieser Welt bei den vielen Ärgernissen. Das Erniedrigende in den Todesleiden ist für die Welt ein Ärgernis. Darin wird sie nämlich besonders erkannt die Unkenntnis der Menschen, dass sie bei der unangenehmen Erscheinung, die das Kreuz macht, den Herr der ewigen Herrlichkeit nicht aufnehmen wollte. Und was ist der Welt gefährlicher, als wenn sie Christus nicht aufnimmt? Deshalb sagt er, es sei unausweichlich, dass Ärgernisse kommen; denn für das heilige Werk, und die ewige Seligkeit zu geben, musste die Erniedrigung durch alle Leiden an ihm in Erfüllung gehen.

9. Lesung:

„Gebt auch, dass ihr nicht als minderwertig ansieht eines aus diesen Kleinen, die an mich glauben.“ Ein sehr passendes Band der gegenseitigen Liebe hat er auf diese Weise übergeben, besonders für jene, die in wahrem Sinne zum Glauben an den Herrn gekommen sind. Denn die Engel der Kleinen „sehen täglich Gott; da der Menschensohn gekommen ist heil zu machen, was verloren war“. Also macht der Menschensohn heil und die Engel sehen Gott, und die Engel der Kleinen lenken die Gebete der Gläubigen. Dass die Engel Lenker sind ist eine unumstößliche Wahrheit. Die Gebete der durch Christus zum Heil geführten werden durch die Enkel täglich Gott dargebracht. Also ist es gefährlich, denjenigen gering zu schätzen, dessen Wünsche und dessen Bitten zum ewigen und unsichtbaren Gott durch die Dienste, die die Engel im Wettstreit leisten gebracht werden.

Kirchengebet

Gott, der Du in einer wunderbaren Ordnung der Engel und der Menschen Werke austeilst; gib gnädig, dass wir von denen, welche Dir im Himmel dienend immer zu Seite stehen, hier auf Erden unser Leben beschützt wird, durch Christus. Amen.

 

Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet Teil II, S. 823 f.

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