
Evangelium vom Fest des Hl. Jakobus
Mt 20, 20 – 23
Da trat die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm, vor ihm niederfallend, und ihn um etwas bittend. Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie antwortete ihm: Sprich, daß diese meine zwei Söhne in deinem Reiche, einer zu deiner Rechten, und der andere zu deiner Linken, sitzen sollen!
Da sprach er zu ihnen: Meinen Kelch zwar werdet ihr trinken; das Sitzen aber zu meiner Rechten oder Linken steht nicht bei mir euch zu geben, sondern denen, welchen es bereitet ist von meinem Vater.
Predigtext des Kirchenvaters
4. Lesung
Jakobus, der Sohn des Zebedäus, der leibliche Bruder des Apostels Johannes, aus Galiläa stammend, wurde mit seinem Bruder unter den ersten Aposteln berufen, verließ Vater und Netze und schloß sich dem Herrn an; und beide wurden vom Herrn Boanerges, d. h. „Donnersöhne“ genannt. Er war einer der Apostel, die der Heiland am meisten liebte und zu Zeugen haben wollte bei seiner Verklärung, und zu Zuschauern bei dem Wunder, als er die Tochter des Synagogenvorstehers vom Tode erweckte, und als Teilnehmer dabei, als er sich auf den Ölberg zurückzog, um zum Vater zu beten, bevor er von den Juden gefangen genommen wurde.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
5. Lesung
Nach der Auffahrt Jesu Christi in den Himmel verkündete er ihn in Judäa und Samaria als Gott und brachte sehr viele zum christlichen Glauben. Hierauf begab er sich nach Spanien und bekehrte dort mehrere zum Glauben an Christus, aus denen später sieben vom heiligen Petrus zu Bischöfen geweiht und als die ersten Bischöfe nach Spanien gesandt wurden. Alsdann kehrte er nach Jerusalem zurück; und als er unter anderen den Zauberer Hermogenes in den wahren Glauben eingeführt hatte, verurteilte der unter Kaiser Klaudius zur königlichen Würde erhobene Herodes Agrippa, um sich bei den Juden beliebt zu machen, den Jakobus, während er freimütig Jesus Christus als Gott bekannte, zum Tode durch Hinrichtung. Als ihn der Mann, der ihn zum Richterstuhl geführt hatte, so standhaft das Martyrium auf sich nehmen sah, bekannte auch er sich sofort als Christ.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
6. Lesung
Als er zur Hinrichtung geschleppt wurde, bat jener den Jakobus um Verzeihung; Jakobus küsste ihn und sagte: Friede sei mit dir. Daher wurden beide mit dem Beil enthauptet, nachdem Jakobus kurz vorher einen Gelähmten geheilt hatte. Sein Leib wurde später nach Compostela übertragen, wo er in hohen Ehren steht,; dort strömen, um ihre Andacht zu zeigen und ihre Gelübde zu erfüllen, aus der ganzen Welt Wallfahrer zusammen. Das Andenken an seinen Eingang zum Leben wird von der Kirche am heutigen Tage gefeiert, der der Tag der Übertragung ist, während er selbst um das Pascha Fest als erster der Apostel zu Jerusalem durch Vergiftung seines Blutes Zeugnis für Jesus Christus ablegte.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
7. Lesung
Auslegung vom heiligen Bischof Johannes Chrysostomus. Es braucht niemand in Verwirrung zu kommen, wenn wir sagen, dass die Apostel geradezu unvollkommen waren; noch war eben die hoch hehre Tat am Kreuze nicht vollbracht, noch war die Gnade des Heiligen Geistes in ihre Herzen nicht eingedrungen. Wenn aber wenn man aber ihre Tüchtigkeit kennenlernen will, muss man bedenken, wie sie nach dem Empfang der Gaben des Heiligen Geistes waren, und man wird sehen, dass jene verkehrte Neigung von ihnen überwunden war. Aus diesem Grunde nämlich wird ihre Unvollkommenheit geoffenbart, damit man offenkundig wahrnehmen könne, wie sie plötzlich aufgrund der Gnade geworden sind. Dass sie also nichts Geistiges erwarten, und dass sie an das himmlische Reich keine Gedanken hatten, ist klar. Aber dennoch wollen wir auch nachsehen, wie sich die Nutzung traten und was sie sagten. „Wir möchten, so reden Sie, dass du das tust, um was wir bitten.“ Daraufhin wie erwiderte Christus: „Was wollt ihr denn?”, sicher nicht nicht aus Unwissenheit, sondern in der Absicht, sie zur Antwort zu zwingen, um das Geschwür aufzudecken und so das Heilmittel aufzulegen.
8. Lesung
Dass jene aber sich schämten, und vor Scheu nicht offen auftreten konnten, dass sie aus menschlicher Neigung so weit geraten waren, nahmen sie Christus gesondert von den anderen Jüngern vor und stellten die Frage. „Sie ginge nämlich,“ so heißt es, „voran“, dass sie jenen gegenüber sich nicht verrieten; und so sagten sie schließlich, was sie wollten. Sie wollten aber, wie ich vermute, weil sie gehört hatten, dass die Jünger auf zwölf Thronen sitzen sollten, den Vorgang unter diesen Plätzen erwirken; nun wussten sie, dass sie den übrigen vorgezogen wurden; aber in der Angst, dass Petrus vor ihnen käme, nahmen sie sich den Mut zu sagen: “Ordne doch an, dass einer Dir zur Rechten und der andere Dir zu Linken sitze.“ Und sie machten die Anrede dringend, „Ordne doch an.“ Was tat er darauf? Um anzudeuten, dass sie nichts Geistiges erbeten und dass sie nicht einmal wüssten, was sie verlangten – sie würden nämlich nicht darum bitten, wenn sie wüssten – sagte er: „Ihr wisst nicht, was sie erbittert.“ Ihr wisst nicht, etwas wie Großes dies ist, etwas wie Wunderbares und selbst über die hohen Mächte Hinausragendes.
9. Lesung
Und er fügte hinzu: „Könnt ihr den könnt ihr den Kelch trinken, den ich zu trinken habe? Und die Taufe, mit der ich getauft werde, an euch vornehmen lassen?” Man kann erwägen, dass er sie sogleich von dieser Meinung abbringt, indem er ihnen das Gegenteil klarmacht, denn ihr, so sagt er, verhandelt mit mir nur über Ehrungen und Krönungen; ich aber rede vom Kampf und Schweiß. Die gegenwärtige Zeit ist nicht eine Zeit der Belohnungen, und jede Verherrlichung von mir wird nicht jetzt sichtbar werden, sondern die gegenwärtige Zeit ist eine Zeit des Strebens und der Gefahren. Man kann aber durchschauen, wie er mit der Art des Fragen ermuntert und zugleich anlockt. Er sagte nämlich nicht: Könnt ihr den Tod auf euch nehmen, könnt ihr euer Blut vergießen? Sondern: Wie könnt ihr den Kelch trinken? Alsdann fügt er lockend hinzu: Den ich zu trinken habe, um sie mit Rücksicht auf die Mühegemeinschaft mit ihm selbst bereitwilliger zu machen.
Kirchengebet
Sei Du, o Herr, Deines Volkes Heiligmacher und Hüter, auf daß es, durch den Schutz Deines Apostels Jakobus beschirmt, in seinem Wandel dir gefalle und ruhigen Sinnes dir diene. Durch unsern Herrn. Amen.
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Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet oder das römische Brevier, Bd. II, Regensburg 1927, 895 f.
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