
Evangelium zum Fest des Hl. Joseph
Mt 1, 18 – 21
Zur Zeit, als Maria, die Mutter Jesu, mit Joseph verlobt war, erschien es, ehe sie zusammenkamen, daß sie empfangen hatte vom heiligen Geiste. Joseph aber, ihr Mann, weil er gerecht war und sie nicht in üblen Ruf bringen wollte, gedachte sie im Stillen zu entlassen.
Während er aber mit diesem Gedanken umging, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum und sprach: Joseph, Sohn Davids! Fürchte dich nicht, Maria, dein Weib, zu dir zu nehmen, denn was in ihr erzeugt worden, ist vom heiligen Geiste. Sie wird aber einen Sohn gebären; und du wirst seinen Namen Jesus nennen, denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.
Predigtext des Kirchenvaters
In den Lesungen stellt der heilige Bernard den ägyptischen Joseph als Vorbild des heiligen Joseph dar, und zwar in der 4. Lesung betont er des letzteren Amtsnamen (Vater) und Eigennamen (Joseph = Zuwachs), um sein hohes Amt gegenüber dem Herrn und seine Vorzüge anzudeuten:
Predigt vom heiligen Abt Bernard.
Wer und was für ein Mann der heilige Joseph war, kann man aus seiner Benennung erkennen, durch die er, wenn auch nur im Sinne einer Stellvertretung, derartig geehrt wurde, daß er als Vater Gottes bezeichnet und auch angesehen wurde; das kann man auch erkennen aus seinem eigenen Namen, der zweifellos als „Zuwachs“ übersetzt wird. Man soll auch an jenen großen einst verkauften Patriarchen in Ägypten denken und beachten, daß dieser nicht bloß dessen Namen erhalten hat, sondern auch dessen Sittenreinheit bekommen und dessen Unschuld und sein gefälliges Wesen erlangt hat.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
In der 5. Lesung behandelt der Heilige die persönlichen Vorzüge des ägyptischen Joseph und passt sie dem heiligen Joseph an:
Wenn nun jener Joseph, der infolge des Neides der Brüder verkauft worden war, den Verkauf des Herrn vorgebildet hat, so hat unser Joseph, durch die Flucht vor der Eifersucht des Herodes, Christus nach Ägypten gebracht. Jener hat seinem Herrn die Treue gehalten und wollte mit der Herrin keinen Verkehr haben; dieser hat seine Herrin, die Mutter seines Herrn, als Jungfrau anerkannt, und in eigener Enthaltsamkeit sie als solche treu behütet. Jenem ist das Verständnis für die Dunkelheiten von Träumen gegeben worden; diesem ist es gewährt worden, daß er Mitwisser und Mitwirker an himmlischen Geheimnissen wurde.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
Kirchengebet
Wir bitten, o Herr: durch die Verdienste des Bräutigams Deiner heiligsten Mutter möge uns Hilfe werden, damit auf seine Fürbitte uns geschenkt werde, was wir aus eigener Kraft nicht erlangen. Amen.
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