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Evangelium am Aschermittwoch
Mt 6, 16 – 21 Wenn ihr fastet, so macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler! Die entstellen ihr Gesicht, damit die Leute es ihnen ansehen, daß sie fasten. Wahrlich, ich sage euch, sie haben schon ihren Lohn. Wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein Antlitz, damit die Leute nicht sehen, daß du fastest, sondern nur dein Vater, der im Verborgenen ist. Und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Sammelt euch nicht Schätze auf Erden, wo Motte und Rost sie vernichten, wo Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost sie vernichten, wo keine Diebe einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Predigtext des Kirchenvaters
Auslegung vom heiligen Bischof Augustinus. 2. Buch der Vorträge über die Bergpredigt, Kap. 12.
Es ist klar, dass mit solchen Vorschriften unsere ganze Absicht hingelenkt wird, dass sie nach den inneren Freuden trachtet; damit wir nicht, wenn wir den Lohn draußen suchen, dieser Welt gleichförmig werden und verlieren, was uns verheißen ist an Seligkeit, die um so beständiger und fester ist, je mehr sie das Innere beherrscht, die Gott beabsichtigt hat, da er uns erwählte, gleichförmig dem Vorbild seines Sohnes zu werden. Auf diesem Gebiete muss jedoch sehr darauf geachtet werden, dass nicht bloß im Glanze und Prunk der zum Körper gehörenden Dinge, sondern auch in dem als Zeichen von Trauer geltenden Mangel an äußerer Pflege eine Prahlerei möglich ist, und zwar eine um so gefährlichere, je mehr sie unter dem Namen eines Dienstes für Gott täuscht.
Lesung 2
Wer also durch übermäßige Pflege des Körpers und der Kleidung oder Putz in anderen Dingen zu glänzen sucht, wird leicht durch die Wirklichkeit überführt und als ein Anhänger von weltlichem Prunk dargestellt, und er täuscht niemand durch ein falsches Bild der Heiligkeit. Wenn aber einer da, wo er sich als Christ zeigt, durch ungewöhnliche Vernachlässigung der Reinlichkeit und durch Mangel an Pflege die Augen der Menschen auf sich aufmerksam macht, wo er dies aus freiem Entschlusse tut und nicht infolge von Zwang dulden muss, so kann man aus den übrigen Werken desselben erraten, ob er dies aus Verachtung überflüssiger Sorge um sich oder aus irgend welcher Ruhmsucht macht; denn der Herr hat ja uns auch vor den im Schafkleid auftretenden Wölfen Vorsicht geboten: Aber, so sagte er, aus ihren Früchten werdet ihr erkennen, was sie sind.
Lesung 3
Wenn man nämlich auf Grund irgendwelcher Prüfungen anfängt, ihnen das zu entziehen oder zu verweigern, was sie mit jener Umhüllung entweder erreicht haben oder zu erreichen suchen; alsdann muss zum Vorschein kommen, ob es sich um einen Wolf im Schafskleid oder um ein Schaf in seinem Kleide handelt. Trotzdem braucht der Christ nicht mit überflüssigem Putz bei den Blicken der Menschen aus dem Grunde Gefallen zu suchen, weil jene karge und nur der Notwendigkeit angepasste Tracht auch die Heuchler öfters gebrauchen, um die Unvorsichtigen zu täuschen; da ja auch die Schafe nicht ihre Kleider abzulegen brauchen, auch wenn ab und zu die Wölfe sich mit ihnen bedecken.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
Kirchengebet zum Aschermittwoch
Erhöre uns, o Herr! denn deine Barmherzigkeit ist von Ewigkeit und unbegrenzt; nach der Menge deiner Erbarmnisse sieh auf uns! Errette uns, o Herr! allmächtiger, ewiger Gott! verschone die Bußfertigen, sey gnädig denen, die zu Dir stehen! Neige dein Ohr gnädig herab zu unserm Flehen und gieße über deine Diener, die jetzt ihr Haupt mit Asche bestreuen lassen, den reichen Segen deiner Gnade aus! Amen.
Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet oder das römische Brevier, Bd. I, Regensburg 1926, 888 f.
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