Tradition und Glauben

Betrachtungen zum Evangeliumstext der Alten Messe – Festtage III – Christi Geburt

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Evangelium des heiligen Christtags

Erste Messe

Lk 2, 1 – 14 In jenen Tagen erging vom Kaiser Augustus ein Befehl, das ganze Weltreich aufzuzeichnen. Dies war die erste Aufzeichnung. Sie fand statt unter Quirinius, dem Statthalter von Syrien. Alle gingen hin, um sich eintragen zu lassen, ein jeder in seine Vaterstadt. Joseph war aus dem Hause und dem Geschlechte Davids. So zog er aus der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt, um sich mit Maria, seiner Angetrauten, die guter Hoffnung war, eintragen zu lassen. Während sie dort waren, erfüllten sich ihre Tage. Sie gebar ihren erstgeborenen Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe. In der Herberge fand sich kein Platz für sie. In jener Gegend hielten Hirten auf freiem Felde Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie. Und sie fürchteten sich sehr. Der Engel aber sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Seht, ich verkündige euch eine große Freude, die allem Volke zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Heiland geboren, der Messias und Herr. Und dies soll euch zum Zeichen sein: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt ist und in einer Krippe liegt.“ Alsbald gesellte sich zu dem Engel eine große himmlische Heerschar, die Gott lobte und sang:Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden den Menschen seiner Huld.“

Zweite Messe

Lk 2, 15 – 20 Dann gingen die Engel von ihnen weg in den Himmel. Die Hirten aber sagten zueinander: „Wir wollen hinübergehen nach Bethlehem und sehen, was da geschehen ist und der Herr uns kundgetan hat!“ Sie gingen eilends hin und fanden Maria und Joseph und das Kind, das in der Krippe lag. Nachdem sie es gesehen hatten, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Alle, die es hörten, wunderten sich über das, was die Hirten ihnen erzählten. Maria aber bewahrte alle diese Dinge und erwog sie in ihrem Herzen. Die Hirten kehrten zurück und lobten und priesen Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.

Dritte Messe

Joh 1, 1 – 14 Im Anfang war das Wort [der Sohn Gottes], und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Schon im Anfang war Es bei Gott. Durch das Wort ist alles geworden; und nichts, was geworden, ward ohne das Wort. In Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis [der Sünde]; aber die Finsternis hat es nicht begriffen. Da ward ein Mann von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Dieser kam als Zeuge; er sollte Zeugnis geben von dem Lichte, auf daß alle durch ihn zum Glauben gelangten. Er selbst war nicht das Licht, er sollte nur Zeugnis von dem Lichte geben. Das war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in diese Welt kommt. Er [Christus] war in der Welt, und die Welt ist durch Ihn geworden. Allein die Welt hat Ihn nicht erkannt. Er kam in sein Eigentum; doch die Seinigen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die Ihn aufnahmen, gab Er Macht, Kinder Gottes zu werden, all denen, die an Seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blute, nicht aus dem Verlangen des Fleisches, nicht aus dem Wollen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind (hier knien alle nieder). Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. Und wir haben Seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des Eingeborenen vom Vater, voll der Gnade und Wahrheit.

Predigtext des Kirchenvaters, Auslegung vom heiligen Papst Gregor.
Hom. 8 zu den Evang.

Weil wir auf Grund der Güte des Herrn die Feier des Messopfers heute dreimal vorzunehmen haben, können wir nicht lange über die Lesung des Evangeliums reden; aber wenigstens etwas, wenn es auch noch so kurz ist, zu sagen, drängt uns die Geburt unseres Heilands selbst. Was soll nun der Umstand, dass bei der bevorstehenden Geburt des Herrn die Weltbevölkerung gezählt wird, anders andeuten, als ein offenkundiges Zeichen, dass derjenige in irdischer Natur am Auftreten war, der seine Auserwählten in der Ewigkeit einschreiben wollte? Denn entgegengesetzt heißt es von den Verdammten beim Propheten Ps. 68: „Ausgestrichen sollen sie werden aus dem Lebensbuch, zum Volke Gottes gar nicht zählen.“ Er wird auch ganz richtig in Bethlehem geboren. Bethlehem heißt nämlich Brothaus. Er ist es ja doch, der sagt: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.“ Der Ort also, an dem der Herr geboren wird, wird vorher Brothaus genannt, deshalb jedenfalls, weil es kommen sollte, dass derjenige dort im Leibe erschien, der die Seelen der Auserwählten mit innerer Sattheit beleben sollte. Er wird nicht im Elternhause, sondern auf der Reise geboren, gewiss, um zu zeigen, dass er wegen der menschlichen Natur, die er angenommen hatte, gleichsam auf fremdem Gebiet eine Geburt erlebte.

  1. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
    R.Gott sei Dank gesagt.

In der Lesung des zweiten Evangeliums (Lk 2, 15 – 20) wird uns die Anbetung des Herrn durch die Hirten erzählt
Auslegung vom heiligen Bischof Ambrosius
Seht die Anfänge der im Entstehen begriffenen Kirche. Christus wird geboren und die Hirten fangen an Wache zu halten, damit sie der Heiden Herden, die vorher nach Art der Tiere lebten, in den Schafstall zusammenführten, auf daß diese nicht irgendwelche Angriffe von dem geistigen Wild inmitten der vielfach ausgebreiteten nächtlichen Finsternis auszuhalten hätten. Und richtig halten auch solche Hirten Wache, die der gute Hirt unterweist. Die Herde ist also das Volk, die Nacht diese Welt, die Hirten sind die Diener des Heiligtums. Vielleicht ist auch jener der Hirt, dem gesagt wird: „Sei wachsam und mache stark“; denn nicht bloß die Bischöfe hat der Herr zum Schutz seiner Herde bestimmt, sondern er hat auch die Engel dazu bestellt.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.

In der Lesung des 3. Evangeliums (Joh 1, 1 – 14) wird uns die unendliche Majestät des Gotteskindes gezeigt.
Auslegung vom heiligen Bischof Augustin

Damit du dirnicht etwas Minderwertiges vorstellst, wie du es gewohnt bist, zu denken, wenn du, wie es so geschieht, menschliche Worte hörst, höre, was du zu denken hast: „Gott war das Wort.“ Mag nun hervortreten irgend ein Arianer und behaupten, daß Gottes Wort etwas Gemachtes ist! Wie ist es möglich, daß Gottes Wort etwas Gemachtes ist, wenn Gott durch das Wort alles gemacht hat? Wenn auch das Wort Gottes etwas Gemachtes ist, durch welches andere Wort ist es dann gemacht? Wenn du von diesem (anderen Worte) sagst, daß dieses ein Wort des Wortes ist (d. h. ein vom Gotteswort gemachtes Wort ist), durch das jenes gemacht ist, so nenne ich dieses den einzigen Sohn Gottes. Wenn du aber nicht von einem Wort des Wortes redest, dann gib zu, daß das nicht gemacht sein kann, durch das alles gemacht ist. Es konnte doch nicht durch sich selbst gemacht werden das, durch das alles gemacht ist. Glaube also dem Evangelisten.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.

Kirchengebet

Gott! durch Dich ward diese heilige Nacht mit dem Schimmer des wahren Lichtes erleuchtet; laß uns auch im Himmel zu Theil werden die Freude dieses Lichtes, dessen hohe Erscheinung wir auf Erden durch den Glauben erkannt haben. —

Allmächtiger Gott! ein neues Licht ist über uns durch dein menschgewordenes Wort ausgegossen worden; gieb, daß dieses Licht in unsern Werken erscheine, so wie es durch den Glauben unser Gemüth erleuchtet. Allmächtiger Gott! laß uns durch den Heiland der Welt, dessen Geburt wir heute feiern, zu Kindern Gottes neu geboren und einst zum unsterblichen Leben erwecket werden! Amen.

Wenn Sie o.a. Kirchengebet mit der Intention einer Ablassgewinnung beten, empfangen Sie einen Ablass, den Sie für sich selbst oder für die Armen Seelen verwenden können. (Enchiridion indulgentiarum (1999) Nr. 21 § 1: “Ein Teilablass wird einem Gläubigen gewährt, der an einem beliebigen Heiligentag, der im Kalender vermerkt wurde, zu Ehre dieses Heiligen fromm ein aus dem Messbuch entnommenes oder ein anderes rechtskräftig approbiertes Gebet verrichtet”) .

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