
Evangelium zur Kettenfeier des heiligen Petrus
Lk 12, 1 – 8
Als nun viele Volksschaaren ringsherum standen, so daß sie auf einander traten, fing er an zu seinen Jüngern zu sagen: Hütet euch vor dem Sauerteige der Pharisäer, welcher die Heuchelei ist! Es
ist aber nichts verborgen, was nicht offenbar, und nichts heimlich, was nicht bekannt würde. Denn was ihr im Finstern gesprochen habt, das wird im Lichte verkündet werden; und was ihr in den Kammern in‘s Ohr geredet habet, das wird auf den Dächern gepredigt werden.
Euch aber, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib tödten, und darnach nichts mehr tun können! Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, welcher, nachdem er getödtet hat, Macht hat, in die Hölle zu werfen. Ja, ich sage euch, diesen fürchtet!
Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Pfennige? Und nicht einer von ihnen ist in Vergessenheit vor Gott. Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Fürchtet euch also nicht; ihr seid mehr werth als viele Sperlinge.
Ich sage euch aber: Ein jeder, der mich vor den Menschen bekennen wird, den wird auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen.
Predigtext des Kirchenvaters
4. Lesung Als unter der Regierung des Kaisers Theodosius des Jüngeren dessen Gattin Eudocia nach Jerusalem kam, um ein Gelübde zu erfüllen, erhielt sie daselbst viele Geschenke; insbesondere bekam sie ein ausgezeichnetes Geschenk: eine eiserne Kette, die mit Gold und Perlen geziert war; und das war, wie man behauptete, dieselbe, mit der der Apostel Petrus von Herodes gefesselt worden war. Eudocia erwies derselben fromme Verehrung und schickte sie später nach Rom zu ihrer Tochter Eudoxia, die sie zum Papste brachte. Dieser zeigte ihr dafür eine andere Kette, und zwar die, mit der derselbe Apostel unter Kaiser Nero gefesselt worden war.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
5. Lesung Als nun der römische Kaiser die Kette mit der von Jerusalem gebrachte zusammenlegte, geschah es, daß diese sich so miteinander verknüpften, daß sie nicht zwei, sondern eine von demselben Handwerker gefertigte Kette zu sein schienen. Auf dieses Wunder hin fing man an, diesen heiligen Ketten eine solche Verehrung zu erweisen, daß man aus dem Grunde eine Kirche unter dem Namen „Kirche zu den Ketten des heiligen Petrus“ mit dem Titel der Eudoxia auf dem Berge Esquilin einweihte und daß man zum Andenken daran ein Fest am 1. August einführte.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
6. Lesung Von dieser Zeit ab begann man die Verehrung, die man an diesem Tage den wertlosen Berühmtheiten der Heiden zu erweisen pflegte, auf die Ketten des heiligen Petrus zu übertragen; und die Berührung derselben brachte den Kranken Genesung und trieb die bösen Geister aus. Bezüglich dieser Art der Heilung ereignete es sich im Jahre des menschlichen Heiles 969, daß ein zum Gefolge des Kaisers Otto gehörender Graf vom bösen Geiste erfaßt wurde und sich selbst mit seinen Zähnen zerfleischte. Daher wurde er auf Geheiß des Kaisers zum Papste Johannes geführt; und als die Kette den Hals des Grafen berührte, entwich der fluchwürdige Geist und ließ den Mann frei. Und von da ab verbreitete sich die Verehrung der heiligen Ketten in der Stadt immer mehr.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
Kirchengebet
K
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