
Predigtext des Kirchenvaters
In den Lesungen sucht der heilige Bernhard (Hom. 2 zu Lk 1, 26) uns zu großem Vertrauen auf Maria zu erfüllen, und zwarin der 4. Lesung begründet er dieses Vertrauen mit dem Hinweis auf die Bedeutung des Namens „Maria“:
Predigt des heiligen Abtes Bernhard. Und der Name der Jungfrau war Maria. Wir wollen nur weniges auch über diesen Namen sagen, der als „Stern des Meeres“ gedeutet wird und ganz vortrefflich auf die Jungfrau-Mutter paßt. Diese wird nämlich sehr passend mit einem Sterne verglichen. Wie nämlich der Stern, ohne sich selbst zu schaden, von sich seine Strahlen ausgehen läßt, so hat die Jungfrau, ohne Verletzung ihrer selbst, ihren Sohn geboren. Auch mindert der (ausgehende) Strahl die Klarheit des Sternes nicht; so hat auch der Sohn die Unversehrtheit der Jungfrau nicht gemindert. Sie ist also jener edle Stern, der aus Jakob aufging, dessen Strahl die ganze Welt erleuchtet, dessen Glanz die Himmel durchschimmert, in die Unterwelt eindringt, die Erde erhellt und mehr die Herzen als den Körper durchglüht, der die Tugenden nährt und die Laster auskocht. Sie ist, sage ich der herrliche, glanzvolle Stern, der notwendigerweise über dieses große und weite Meer erhoben ist, glänzend an Verdiensten, erleuchtend durch Beispiele.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
In der 5. Lesung schildert der Heilige Maria als die Helferin in allen Seelennöten:
Magst du sein, wer du willst: Wenn du merkst, daß du auf dem Strome dieser Welt mehr durch die Stürme und Unwetter umhergetrieben wirst als auf festen Boden fußest, wende die Augen nicht ab vom Glanze dieses Sternes, wenn du nicht von den Stürmen verschlungen werden willst. Wehen die Stürme der Versuchungen, stößest du auf Klippen der Trübsal, schau auf zum Sterne, ruf zu Maria. Wirst du von den Wogen des Stolzes oder der Ehrsucht oder Verleumdungssucht oder der Eifersucht umhergetrieben, schau auf zum Stern, rufe zu Maria. Strürmt der Zorn oder die Habsucht oder die Fleischeslust auf das Schifflein deines Gemütes, schau auf zu Maria.Wirst du über die Schwere deiner Vergehen bestürzt, von der Häßlichkeit deines Gewissens verwirrt, vom Schrecken vor dem Gerichte erfaßt, wirst du allmählich vom Abgrund der Traurigkeit und von der Untiefe der Verzweiflung verschlungen, denke an Maria.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
In der 6. Lesung schildert der heilige die Vorteile des Ofens zu Maria:
In Gefahren, in Nöten, in zweifelhaften Fällen denke an Maria, rufe zu Maria. Sie weiche nicht von deinem Munde, sie weiche nicht aus deinem Herzen; und dass du die Hilfe ihrer Fürbitte erlangest, weiche nicht ab von den Beispielen ihres Wandels. Wenn du ihr folgst, weichst du nicht ab vom Wege; wenn du zu ihr stehst, brauchst du nicht zu verzweifeln; wenn du an sie denkst, wirst du nicht irre gehen; wenn sie dich hält, kommst du nicht zu Fall; wenn sie dich beschützt, brauchst du keine Furcht zu haben; wenn sie deine Führerin ist, ermüdetet du nicht, wenn sie dir hold ist, gelangst du zum Ziel; und so wirst du an dir selbst erfahren, wie richtig gesagt ist: „Und der Name der Jungfrau war Maria.“ – Nachdem nun dieser verehrungswürdige Name schon längst in verschiedenen Teilen des christlichen Erdreiches in besonderer Weise verehrt wurde, ordnete Papst Innozenz XI. auf einen wunderbaren Sieg hin, der unter dem Schutze der Jungfrau Maria über den unmenschlichen Türkenführer, der die Christenheit hart drückte, bei Wien (1683) erfochten wurde, als ewiges Denkmal dieses großen Hulderweises eine jährliche Feier zu Ehren dieses Namens an.
Evangelium zum Fest Mariae Namen
Lk 1, 26 – 38
Im sechsten Monate aber ward der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, mit Namen Nazareth, zu einer Jungfrau, die verlobt war mit einem Manne, mit Namen Joseph, vom Hause Davids, und der Name der Jungfrau war Maria.
Und der Engel trat zu ihr hinein, und sprach: Gegrüßt seist du, voll der Gnaden, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeiet unter den Weibern!
Da sie dies hörte, erschrak sie über seine Rede, und bedachte bei sich, was dies für ein Gruß sei. Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade gefunden bei Gott. Siehe, du wirst empfangen im Schoße und einen Sohn gebären, und du sollt seinen Namen Jesus heißen. Dieser wird groß sein, und der Sohn des Allerhöchsten genannt wreden; Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird herrschen über das Haus Jakob in Ewigkeit, und seines Reiches wird kein Ende sein.
Maria aber sprach zu dem Engel: Wie wird dies geschehen, da ich einen Mann nicht erkenne?
Der Engel antwortete, und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird auf dich herabkommen, und die Kraft des allerhöchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, welches aus dir geboren werden soll, Sohn Gottes genannt werden.
Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, auch sie hat einen Sohn empfangen in ihrem Alter, und dies ist der sechste Monat für sie, die unfruchtbar heißt, denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.
Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Worte!
Und der Engel schied von ihr.
Predigtext des Kirchenvaters
Auslegung vom heiligen Petrus Chrysologus. Ihr habt, geliebteste Brüder, heute gehört, wie ein Engel mit einer Frau über die Wiederherstellung des Menschen verhandelt. Ihr habt vernommen, wie darüber verhandelt wird, dass der Mensch auf demselben Wege, auf dem er in den Tod geraten ist, zum Leben zurückkommen soll. Ein Engel verhandelt eifrig mit Maria über das Heil, weil mit Eva ein Engel verhandelt hatte über das Verderben. Ihr habt gehört, wie der Engel aus der unansehnlichen Masse unseres Fleisches mit unaussprechlicher Kunstfertigkeit einen Tempel für Gottes Majestät aufrichten will. Ihr habt vernommen, wie auf unerfasslich geheimnisvolle Weise Gott auf Erden und der Mensch im Himmel einen Wohnsitz erlangen wird. Er hat vernommen, wie auf unerhörte Weise in einem Leibe Gott und Mensch sich verbinden. Ihr habt vernommen, dass unsere gebrechliche menschliche Natur nach dem Worte des Engels gestärkt wird, die ganze Herrlichkeit Gottes zu tragen.
Damit endlich ein solcher einer solchen Wucht der göttlichen Wirkung in Maria die Gebrechlichkeit unserer Natur nicht erliegen, und in der Jungfrau, die die Heilsfrucht des ganzen Menschengeschlechtes tragen sollte, dass zarter Reis nicht bräche, ging sofort das Wort des Engels voraus, dass die Furcht verscheuchen sollte, das da lautet: „Habe keine Furcht, Maria.“ Vor der Verhandlung wird die Würde Marias aus ihrem Namen verkündet; denn sie heißt Maria in hebräischer Sprache, in unserer Sprache heißt sich Herrin. Der Engel nennt sie also Herrin, damit von der Mutter des Herrn knechtische Furcht weiche, da bei ihr die Würde ihres Kindes bewirkte und erlangte, dass sie schon von ihrer Geburt an „Herrin“ genannt wurde. „Habe keine Furcht, Maria, denn du hast Gnade gefunden.“ Wahrhaftig! Wer Gnade gefunden, kennt keine Furcht: Du hast Gnade gefunden.
Selig diejenige, die unter Menschen vor allen anderen allein verdient hat zu hören: „Du hast Gnade gefunden“. Welche große Gnade? Die Gnade, die er vorher genannt: die volle Gnade. Und wirklich volle Gnade, die in reichem Erguss ihr ganzes geschöpfliches Wesen übergoss und erfüllte: „Du hast ja Gnade gefunden bei Gott.“ Als der Engel die sagte, wunderte sogar er sich selbst darüber, dass einerseits nur ein Weib, andererseits alle Menschen das Leben erwarten durch ein Weib; es staunt der Engel darüber, dass der ganze Gott in einem engen Raum des jungfräulichen Geschosses eingehen wolle, er, für den die ganze Schöpfung zusammen nur eine Winzigkeit ist. Das ist der Grund, dass der Engel zögert, dass die Ursache, dass er zu Jungfrau spricht von ihrem Verdienst, dass er redet von der Gnade, dass er kaum seine Aufgabe der Hörenden vorzutragen wagt, dass er dieser, wohl um das Verständnis dafür zu steigern, sich kaum nach langem Zögern entledigt.
Kirchengebet
Wir bitten Dich, allmächtiger Gott: gib, daß Deine Gläubigen, die sich ob des Namens und Schutzes der heiligsten Jungfrau Maria freuen, auf Erden durch ihre mütterliche Fürsprache von allen Übeln befreit werden und im Himmel zu den ewigen Freuden gelangen dürfen. Durch unsern Herrn. Amen.
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Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet oder das römische Brevier, Bd. I, Regensburg 1926, 888 f.
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