Tradition und Glauben

Das Fest der Kathedra Petri oder den Feind bekämpfen dort, wo er ist

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Bei seinen jüngsten Unternehmungen wird DSDZ (dem Schreiber dieser Zeilen) wieder einmal klar, dass die allermeisten Menschen:

  1. sich nicht anstrengen wollen,
  2. mit niemanden anecken wollen,
  3. für das Nichtstun gerne entlohnt werden möchten,
  4. indem sie einen über den Tisch ziehen.

Tja, nichts Neues unter der Sonne. Es ist die conditio humana oder die natura lapsa, die gefallene von der Erbsünde und Sünde gebeutelte Natur. Umso mehr fällt es auf, dass Menschen, die von Gnade gespeist und gekräftigt waren und zwar in einem überragenden Grade wie die Apostel, eben dorthin gingen, wo es am schwierigsten war. Der Hl. Petrus ging nach Rom, in den Rachen des Löwen und der hl. Leo der Große sagt in seiner Predigt, die heute in der zweiten Nokturn des Tridentinischen Breviers gebetet wird, folgendes:

Als die zwölf Apostel, nachdem sie vom Heiligen Geiste Gaben erhalten hatten, in allen Sprachen zu reden, daran gegangen waren, die Welt mit dem Evangelium zu durchdringen, und die einzelnen Länderstriche unter sich verteilt hatten, wurde der heilige Petrus als erster in der Reihe der Apostel für die Hauptstadt des römischen Reiches bestimmt, damit das Licht der Wahrheit, das zum Segen aller Völker immer leuchtender wurde, vom Mittelpunkt selbst aus sich in wirksamerer Weise über die ganze Welt ausbreitete. Von welchem Volke aber gab es damals keine Menschen in dieser Stadt? Oder wo gab es noch Völkerschaften, denen unbekannt geblieben wäre, was Rom gelehrt hatte?

Hier waren die Anschauungen der Philosophen zu zertrümmern, hier waren die Wertlosigkeiten der irdischen Weisheit zu zerstören, hier war die Anbetung der eingebildeten Götter in ihrer Verkehrtheit zu zeigen, hier die Bosheit aller Entweihungen des Heiligen zu vernichten, insofern man hier mit dem geschäftigten Aberglauben alles wie in einer Sammlung zusammen hatte, was irgendwo infolge der törichten Verirrungen aufgekommen war. In diese Stadt einzutreten, fürchtest du nicht, oh heiliger Apostel Petrus; und mit dem Genossen deiner Herrlichkeit, dem Apostel Paulus, der noch mit der Einrichtung anderer Kirchengemeinde beschäftigt war, schreitest du in diesen von rasenden Bestien bewohnten Wald und in diese gar so stürmische Ozeanstiefe hinein mit größerem Mut als damals wo du auf dem Meere einherschrittest. 

Der hl. Petrus schritt also in den Krieg gegen das Heidentum und bekämpfte den Feind dort, wo er am stärksten war – in Rom.

Warum hat er das getan? 

Weil er ein Mann war.

Haben wir denn auch heute irgendwelche Kirchenmänner?

Nein, nur tussihafte Heulsusen, wie Kardinal Müller, der neulich sagte, dass

“der Vatikan ist ein Ort von „Intrigen”, „übler Nachrede“, und „Winkelzügen“ sei.

Mein Gott, meinen wir darauf, das ist ja wirklich schlimm! Es hört sich an als hätte man Müller im Vatikan das zweite Stück Kuchen beim Kaffeetrinken verweigert.  Nicht auszudenken! Aber da hätte Müller die Möglichkeit gehabt sich zu bewähren und wenigstens kämpfend unterzugehen. DSDZ hätte an Müllers Stelle am nächsten Tag nach der ersten bergoglianischen Häresie Franziskus öffentlich der Häresie angeklagt.

DSDZ wäre dann am übernächsten Tag gefeuert worden, wahrscheinlich suspendiert und nicht nur des Kuchens, sondern auch des Brotes beraubt worden, aber das wäre ihm gleich. Denn es gibt Wichtigeres. Obwohl Müller Jahrgang 1947 ist, so scheint er schon damals Gender-konform erzogen worden zu sein, indem man ihm einredete, dass er ja nur “brav” und nicht “aggressiv” zu sein habe. Aber wahrscheinlich liegt es wirklich am Novus Ordo, dass dieser Ritus die theoretisch vermeintlich biologischen Männer dermaßen entmännlicht. 

Petrus schritt also in die Hölle des Löwen, in das Schlangennest. Er ging nach Rom und obwohl er fliehen wollte, kehrte er doch dorthin zurück. Er musste wohl sein ganzes Leben im Untergrund leben, hatte keine Rente, kein Kranken- oder Pflegeversicherung von der Zahnzusatzversicherung ganz zu schweigen. Ja, wir ahnen es. Er war kein Deutscher und auch kein deutscher, verbeamteter Kirchendiener. Er liebte dafür Christus. Denn das zweite Responsorium des heutigen Festes spricht wie folgt: 

R. Si díligis me, Simon Petre, pasce oves meas. Dómine, tu nosti quia amo te,
* Et ánimam meam pono pro te.
V. Si oportúerit me mori tecum, non te negábo.
R. Et ánimam meam pono pro te.

R. Wenn Du mich liebst, Simon Petrus, weide meine Schafe. Herr, Du weißt, dass ich Dich liebe. 
* Und meine Seele gebe ich für Dich hin. 
V. Auch wenn ich mit Dir sterben sollte, ich werde Dich nicht verleugnen. 
R. Und meine Seele gebe ich für Dich hin. 

Zuerst fragt Christus: diligis me – “liebst Du mich”, wobei das Wort dilligere, das vom dis-legere “von zwei verschiedenen Sachen die eine auswählen” kommt. “Liebst Du mich, indem Du mich auswählst” – könnte man das diligis übersetzen. Die Liebe zu Christus setzt das Verlassen der Welt voraus. Und keinen Dialog mit der Welt oder mit “der Moderne”, wie man gerne nach 1962 sagt. Was sollte Petrus in Rom veranstalten? Schauen wir nach oben zu der Predigt von hl. Leo:

  1. Zertrümmern
  2. Zerstören
  3. Vernichten 

Wen?

Nicht die Menschen, sondern die Kultur, die intellektuellen Hintergründe, das römisch-heidnische mind-set. Nix da: “ergebnissoffener Dialog im Lichte des Vatikanum Secundums”! Nix da: “interreligiöser Dialog” oder “interkultureller Dialog”. 

Was gibt es dort zu dialogisieren? Die sollen sich bekehren! Sonst kommen sie in die Hölle!

Dabei war der hl. Petrus Fischer von Beruf, kein Hochschullehrer, er musste all das lernen und über seinen eigenen Schatten springen. Gott hat ihn natürlich unterstützt, aber dem hl. Petrus blieb nichts erspart. Es war die Liebe zu Christus im Sinne von diligo und amo, die ihn motivierte.

Lieben Müller und Ratzinger Christus? Nein.

Woher wissen Sie das? Weil sie, falls sie Christus liebten, anders gehandelt hätten.

Es gibt in dem Musical “Anatevka” die berühmte Szene, wo der Milchmann Tevje seine Frau Golde nach über 25 Jahren Ehe zum ersten Mal fragt, ob sie ihn liebt.  Die Frau hat keinen Zeit über solch einen Unsinn zu reden, weil sie gerade vor der Hochzeit der Tochter den Hasen spicken muss. Sie nennt ihm aber all das, was sie in diesen 25 Jahren Ehe für ihn getan hat. 

Wenn das keine Liebe ist, was dann?

Im englischen Original von Anatevka heißt es dann am Ende als sich die Eheleute auch verbal die Liebe bekannt haben:

It doesn’t change a thing. But even so. After 25 years it’nice to know.

Es ändert nichts. Und dennoch, ist es nach 25 Jahren nett, es zu wissen.

Und was lernen wir daraus? Dass es darauf ankommt, was man tut und nicht darauf, was man sagt. Zwar haben weder Ratzinger noch Müller, unserem Wissen nach, irgendwo behauptet, wie sie persönlich vor Liebe zu Christus brennen, aber sie haben praktisch nachgewiesen, dass es nicht dem so sei.

  • Häretische Lehre, bei beiden Bestreitung der virginitas in partu – Jungfräulichkeit während der Geburt
  • Tolerierung von Häresien als Präfekten der Glaubenskongregation
  • Feiger Rückzug der beiden als es heiß wurde

Was wir immer wieder vergessen, weil es uns so selbstverständlich geworden ist, dass es anders ist. Bei Bischöfen, Kardinälen und Päpsten geht es nicht um ihre persönliche Entwicklung, sondern um das Heil der ihnen anvertrauten Seelen. Beide – Ratzinger und Müller – haben da jämmerlich versagt. Da Christus weiterhin lebt und jeden von ihnen richten wird, so lieben sie nicht nur Christus nicht, sie haben auch keine Angst vor dem Heiland.

Vielleicht glauben sie nicht an Ihn, denn der Glaube an die Göttlichkeit Christi steht bei Ratzinger wirklich unter ganz großem Fragezeichen. Bei Müller wohl auch. Es spielt aber keine Rolle, woran sie glauben, sondern was Fakt ist: Christus ist Gott, sie haben Ihn verraten und Er wird sie sehr streng richten. Liebe ist eine Willenssache und kein Gefühl, Liebe ist Kampf. Die Apostel haben Christus geliebt und für ihn gekämpft, sodass sie alle, außer dem hl. Johannes dem Evangelisten, ermordet wurden.

 

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