
Mariensamstag im Brevier
Aber die Messe am Mariensamstag ist nur ein Kennzeichen dessen, dass der Samstag Maria gewidmet ist. Ein anderes Kennzeichen ist das Marienoffizium am Samstag im Brevier. Die Grundregel für alle vorkonziliaren Breviere lautet:
An Samstagen, an welchen kein Fest der höheren Klasse zelebriert wird, beten man das Offizium vom Mariensamstag.
Was „ein Fest der höheren Klasse“ bedeutet, werden wir noch erläutern. An dieser Stelle bleibt festzuhalten, dass natürlich das nachkonziliare Brevier mit dieser Tradition bricht, wie mit vielen anderen auch, und einen Mariensamstag bloß zu einer Option macht, nach dem berühmten Spruch: „Alles kann nichts muss“. Wie wir nämlich in der Institutio generalis de Liturgia Horarum des Breviers von Paul VI. im Punkt 240 nachlesen können:
c) Über das Gedächtnis der Heiligen Maria am Samstag
An Samstagen im Jahreskreis, an welchen ein Gedächtnis ad libitum erlaubt ist, kann nach demselben Ritus das Gedächtnis ad libitum der Heiligen Maria mit ihrer eigenen Lesung zelebriert werden.[1]
Dies bedeutet im Klartext, dass man ein Offizium von der Hl. Jungfrau Maria am Samstag aufsagen kann, aber nicht muss. Wahrscheinlich tut es kaum jemand. Der Schreiber dieser Zeilen hatte es in seinen Novus Ordo-Brevier-Tagen auch nicht getan, weil er es schlichtweg nicht wusste. Er hatte zwar etwas über den Mariensamstag klingen hören, die Übertragung auf das Brevier war ihm aber nicht bekannt. Im Gegensatz dazu ist man in allen vorkonziliaren Brevieren zum Gedenken des Mariensamstages mit einem Marien-Offizium verpflichtet. So sprechen bspw. die Rubriken des Breviers von Johannes XXIII., welches nach Summorum pontificum wieder legal ist, eine klare Sprache. Wir lesen im Kapitel IX De Sancta Maria in Sabbato folgendes:
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An Samstagen, in welchen ein Offizium der Tage der IV. Klasse eintrifft, wird das Offizium von der Heiligen Maria am Samstag aufgesagt.[2]
Diese Regelung gilt mutatis mutandis für das Brevier des Pius XII., für das Divino afflatu-Brevier des Pius X. und für das Tridentinische Brevier. Wenn an einem Samstag kein höheres Fest stattfindet, soll das Samstags-Marienoffizium rezitiert werden und zwar immer. Natürlich sind die Rubriken viel genauer, wir wollen an dieser Stelle diese Details ersparen, welche u.a. woanders nachgelesen werden können.[3] Kurz und gut: Wenn Sie das vorkonziliare Brevier, am Besten in der Form des Tridentinischen Breviers beten, dann erfahren Sie wirklich sehr oft, dass Samstag ein Marientag ist, weil Sie sehr oft, obzwar nicht immer, das Marien-Samstagsoffizium beten. Fängt man den Tag mit Brevierbeten an, so weiß man, dass man es mit einem Mariensamtag zu tun hat, vorausgesetzt, dass tatsächlich einer ist. Betet man am Handy, so zeigt die divinum officium Seite diesen Tag in Blau an. Obwohl außer schwarz die Rubriken sowohl im Missale als auch im Brevier rot gekennzeichnet werden,
so kann sich der Schreiber dieser Seiten daran erinnern irgendwo den Mariensamstag auch im Brevier in Blau gekennzeichnet gesehen zu haben.
Die erste Farbe, die man in der Buchdruckkunst angewandt hatte und zwar im Kontext der Messbücher war rot, daher auch die Bezeichnung „Rubrizistik“. Wahrscheinlich kommt die rote Kennzeichnung von irgendetwas, bspw. in den Kalendern oder aber der rote Sonntag bei den meisten Uhren von ebendiesen roten Rubriken.
Der blauen Samstag kommt aber, wie schon erwähnt wurde, fast ausschließlich bei Seiko-Uhren vor. Wenn man auch frühmorgens den Mariensamstag im Brevier nicht beten sollte, was dies wirklich die Wenigsten tun, dann erinnert trotzdem die Seiko-Uhr einen den ganzen Tag lang durch ihren blauen Wochentag an den Mariensamstag. Da der Schreiber dieser Zeilen zurzeit auch am Wochenende arbeitet, so verliert er schnell die Orientierung, welcher Wochentag es ist, da er nicht den üblichen Arbeitswoche- Wochenende-Rhythmus lebt. Diese Uhr erinnert ihn aber nicht nur an den Wochentag, sondern auch an den liturgischen Wochentag, an den blauen Samstag-Marientag und an den roten Christus-Auferstehungssonntag. Auf diese Art und Weise kann er sich auch bei seinen Tagespflichten an die marianischen Geheimnisse am Samstag oder auch an das Sonntagsevangelium erinnern, wenn er auf seine Uhr schaut. Es ist gut sich innerhalb des Tagesablaufs Fixpunkte einzubauen, welche uns an die Gegenwart Gottes oder an die göttliche Liturgie erinnern.
Im Himmel hat man einen anderen Rhythmus – die Ewigkeit. Und deswegen erinnert uns die liturgische Fülle, die wir bis zum letzten Konzil mehr oder weniger hatten, an diese Fülle der Ewigkeit, weil wir nacheinander das erleben, was dort wohl auf einmal erlebt wird. Seit der Schreiber dieser Zeilen des Marien-Samstags liturgisch gedenkt also so ca. seit 2012, ist seine Kenntnis der marianischen Geheimnisse gewachsen, aber mehr nach Innen als nach Außen. Wir wollen aber diese inneren liturgischen Inhalte woanders behandeln und wollen hier nur beim äußeren Impuls der Seiko-Uhr bleiben. Ist es nicht verwunderlich, dass eine heidnisch-japanische Uhr uns das liturgische Lob Mariens singt, welcher nach dem Konzil in der allumfassenden – katholischen – Kirche verebbte? Ja, die göttlichen Vorsehung hat manch ein Ass im Ärmel oder Uhr am Handgelenk metaphorisch gesprochen natürlich. Wenn der Schreiber dieser Zeilen den blauen Mariensamstag in seiner Seiko-Uhr betrachtet, dann weiß er, dass alles gut wird, dass das Unbefleckte Herz Mariens triumphieren wird, dass nach der Dunkelheit der Kreuzigung der Kirche ihre Auferstehung stattfinden wird, auf die er mit Maria warten wird. Die Seiko-Uhr hat also eine theologische Durchhalte-Aussage.
Sollten Sie eine Uhr tatsächlich brauchen, die liturgisch orientiert ist, dann ist Seiko eine gute Wahl. Nein, dieser Beitrag ist nicht von dieser Firma gesponsert, was von Nachteil für Seiko, nicht für uns ist, da Seiko an der breitgefassten Mission teilnehmen könnte, dennoch sind diese Uhren sehr zu empfehlen und sie werden auch von Kennern, Sammlern und Fachleuten was ihre Zuverlässigkeit und Robustheit anbelangt hoch gelobt. Da sich die Uhren mit Tages-und Datum-Anzeige im unteren Preissegment bewegen, können Sie sich auf einen Preis zwischen 70 € bis max. 350 € einstellen, die meisten mit einem blauen Mariensamstag kosten um die 150 €, was in der europäischen Uhrenwelt, wenn man deutsche oder schweizerische Marken berücksichtigt, sehr moderat ist. Für ein europäisches Fabrikat dieser Qualität müssten Sie mindestens das Vierfache bezahlen. Die Auswahl bei den Herrenuhren mit Tagesanzeige scheint ein wenig größer als bei Damenuhren zu sein. Vergewissern Sie sich vorher, ob wirklich ein blauer Samstag dabei ist, denn manche neuere Modelle haben ihn leider nicht. So kann Sie eine simple Uhr näher zu Maria und durch Maria zu Jesus führen. Ist das nicht schön?
[1] Liturgia horarum iuxta Ritum Romanum editio typica latera, Vol. I, Libreria Editrice Vaticana 1985, 84.
[2] Breviarium Romanum, T. I, Rubricae Breviarii Romani, 20*, Nova & Vetera 2012.
[3] http://divinumofficium.com/www/horas/Help/Rubrics/R08.txt http://divinumofficium.com/www/horas/Help/rubrics.html
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