
Zusammenfassung
der vorausgehenden Darlegungen über die Vereinigung unseres Willens mit dem göttlichen in einem Gebet:
„Mein Jesus, sooft ich sage ,Gott sei gepriesen!’ oder auch: ,Dein Wille geschehe!’ habe ich die Meinung, alles anzunehmen, was Deine Vorsehung für Zeit und Ewigkeit über mich verfügt.
Ich will keine andere Stellung, keine andere Wohnung, noch andere Kleider, noch andere Nahrung, noch einen anderen Zustand der Gesundheit als wie es Dir gefällt!
Ich will keine andere Beschäftigung, noch andere Talente, noch andere Glücksumstände als die, die Du für mich bestimmt hast!
Wenn Du willst, daß meine Angelegenheiten keinen Erfolg haben, daß meine Pläne scheitern, daß meine Prozesse verloren gehen, daß ich all meiner Güter beraubt werde, so will ich, was Du willst!
Wenn Du willst, daß ich verachtet werde, schlecht angesehen, auf den letzten Platz gestellt, verfolgt selbst von denen, die mir am teuersten sind, so will ich, wie Du willst!
Soll ich arm sein, im Exil leben müssen, oder gar in einem Gefängnis, so will ich, wie Du es willst, weil ich darauf vertraue, daß Du immer nahe sein wirst.
Soll es sein, daß ich immer krank bin, mit Wunden bedeckt, ganz ans Bett gefesselt, von aller Welt verlassen, so will ich es auch, wenn es Dir so gefällt und solange es Dir gefällt!
Ich habe auch keinen anderen Willen als den Deinen, was mein geistliches Leben anbetrifft. Ich wünsche gewiß, Dich hier unten mit allen meinen Kräften zu lieben, wie die Seraphim Dich lieben; aber ich bin zufrieden mit dem, was Du anordnen wirst. Wenn es Dir gefällt; mir ein Übermaß an Liebe zu schenken, so soll es zu Deiner Verherrlichung dienen. Ich bin glücklich, wenn es so Dein heiliger Wille ist! Ich stelle die Erfüllung Deines Willens über jeden anderen persönlichen Vorteil.
In einem Wort: Verfüge über mich, mein Gott, verfüge über mich bei allen meinen Angelegenheiten, wie es Dir gut dünkt, und nimm keine Rücksicht auf meine Wünsche, denn ich habe keinen anderen Willen als den Deinen. Wie Du auch mit mir verfährst, ich nehme alles an, und ich nehme es mit Liebe an: Bitternis oder die Süßigkeit, Wohlgefälliges oder Mißfälliges: Alles kommt gleichermaßen aus Deiner Hand.
Ganz besonders, o mein Jesus, nehme ich meinen Tod an, so wie Du es willst, wo Du es willst und wann Du es willst. Ich vereinige, o mein Erlöser, meinen Tod und seine Schmerzen mit Deinem heiligen Tod, und ich opfere dies alles auf als Zeugnis der Liebe zu Dir.
Ich will sterben, um bei Dir zu sein, um Dich zu verherrlichen und Dein heiliges Antlitz ewig zu schauen. Amen.“
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