Tradition und Glauben

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist – in der Hl. Dreifaltigkeit leben

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Es war wohl der rheinische Mystiker Rupert von Deutz (XIV Jhdt.), welcher sagte:

In tanto vivimus in quanto Sanctam Trinitatem cognoscimus.

Wir leben insoweit, inwieweit wir die Heiligste Dreifaltigkeit erkennen.

Wohl wahr, denn „in ihm [Gott] leben wir, weben wir und sind wir“ (Ap 17,28), Gott aber ist „dreifaltig einer“. Der Blog katholisches.info klagt, dass sich seine Leser darüber beklagen, dass dort nur Negatives berichtet wird. Der Schreiber dieser Zeilen hatte am Anfang des Bergoglio-Pontifikats auch Angstzustände als er katholische Blogs las, weil er spürte, dass sich die ganze Situation zum Schlechten entwickelt, so wählte er eine Zeit lang gar nichts zu lesen, womit sich sein Zustand besserte. Wir wissen um die Gefahr des Erdrückt-Werdens durch das Negative und deswegen wollen wir unseren Leser, außer all den polemischen und informativen Artikeln, die ja auch sein müssen, die Möglichkeit geistig aufzuatmen. Geistlichkeit ist aber keine Weltflucht, in dem Sinne, dass man den Bösen, den Wölfen in Schafspelz das Feld überlässt. Dies haben die kirchentreuen, gläubigen, konservativen, wie auch immer die katholischen Katholiken seit dem Vat. II getan und jetzt sehen wir wohin es geführt hat: zum Papst Bergoglio und Amoris Laetitia. Das geistliche Leben ist ein geistlicher Kampf und schon Origenes interpretierte das Buch der Richter, welches den Einzug Israels in das gelobte Land beschreibt, als die Allegorie des geistlichen Kampfes. Gegen wen kämpft man da:

  • Gegen das Fleisch,
  • Gegen die Welt auch gegen die Mächte der Finsternis innerhalb der Kirche,
  • Gegen die Dämonen.

Ein Katholik läuft nicht wie Papst Benedikt davon, sondern sagt:

„Jetzt erst recht!“

Nachdem Israel 40 Jahre lang durch die Wüste irrte und endlich in Kanaan einzog, so dachte er, dass ihm dieses Land wie eine reife Frucht zufallen wird. Mitnichten! Sie mussten wieder kämpfen, kämpfen und kämpfen. Sündigte das Volk Gottes, so verloren es den Kampf gegen die Heiden, die als Geißel Gottes fungierten. Es gab also ein ständiges hin und her, eine permanente Frontbegradigung gegen die Philister, Kampf, Kampf und Kampf.

Viele traditionelle Katholiken ziehen es vor entweder auf ein Wunder oder auf das große Strafgericht Gottes zu warten, vorzugsweise durch einen Kometen, anstatt selbst tätig zu werden. Das Gericht wird kommen und deswegen sollte man schon jetzt mit dem Aufbau beginnen. Gott tut es nicht für und oder an unser statt, weil er uns den freien Willen gegeben hatte.

Was ist die ultimative Wirklichkeit? Die Wirklichkeit der Heiligsten Dreifaltigkeit, in der wir uns seit der Taufe befinden, soweit wir im Gnadenstand leben und keiner schweren Sünde schuldig geworden sind. Wir stehen also irgendwo, natürlich an unserem Helligkeitsgrad gemessen, zwischen dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, der das „Band der Liebe“ (vinculum caritatis) ist. Diese Kraft- und Gnadenquelle ist ständig vorhanden und deswegen ist die häufigste Präfation der Tridentinischen Messe die Präfation an die Hl. Dreifaltigkeit, welche wie folgt, auf Deutsch lautet:

„Es ist in Wahrheit würdig und recht, billig und heilsam, Dir immer und überall zu dankzusagen, heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott. Mit Deinem eingeborenen Sohne und dem Hl. Geiste bist Du ein Gott, ein Herr, nicht als wärest Du nur eine Person, Du bist vielmehr in drei Personen ein Einziger. Was wir auf Deine Offenbarung hin von Deiner Herrlichkeit glauben, dasselbe glauben wir ohne irgendeinen Unterschied auch von Deinem Sohne, dasselbe vom Hl. Geiste. Und so beten wir beim Lobpreis des wahren und ewigen Gottes in den Personen die Verschiedenheit, in der Natur eine Einheit, in der Majestät die Gleichheit an. Diese preisen die Engel und Erzengel, die Cherubim und Seraphim, die nicht aufhören, wie aus einem Munde Tag und Tag zu rufen: Heilig..“[1]

Über unserer also, so wandelbaren Welt, wird die ganze Zeit und die ganze Ewigkeit von den Engeln die Hl. Dreifaltigkeit angebetet und wir können daran teilhaben. Nicht nur durch die Tridentinische Messe, welche das Lobopfer der Hl. Dreifaltigkeit bildet, sondern auch in unseren Gebeten. Am Ende eines jeden Psalms wird beim Brevier Ehre sei dem Vater etc. oder Gloria Patri etc. gebetet. Es ist aber keine Floskel, sondern die Kirche bestätigt, dass dieses Gebet nicht nur zur Ehre der Hl. Trinität verrichtet wird, sondern dass es uns noch tiefer in das Geheimnis der Hl. Dreifaltigkeit führt. Stück um Stück. Wenn wir sehr wenig Zeit haben oder sehr müde sind, so können wir doch diese Doxologie (Ehre sei dem Vater, dem Sohn und dem Hl. Geist etc.) als ein Stoßgebet beten, um uns wieder auf die eigentliche, göttliche Realität auszurichten. Diese wird bestehen bleiben und an ihr sollen wir doch im Himmel, durch das Fegefeuer hindurch für die meisten, teilhaben.

„Worum geht es also in unserem Leben?“

„Um die Heiligste Dreifaltigkeit“.

Wenn wir uns das klarmachen, so werden wir nicht mutlos, wenn wir wieder schlechte Nachrichten hören oder aufwühlende Polemiken lesen werden. Dies muss auch sein, denn dies ist der Kampf der Veränderlichkeit, aber oben hinauf (ja, ja, ganz recht, ganz platonisch) dort ist die Heimat, wo  die Hl. Dreifaltigkeit regiert. Beten wir auch jetzt zum Schluss:

“Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen”

[1] Deutsche Übersetzung nach Schott A., Das vollständige Römische Meßbuch, Freiburg 1961 [Nachdruck 2006], 487-488

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