
Der Weg der christlichen Vollkommenheit
Allen Katholiken, denn katholisch muss man schon sein, um bspw. in den Vorzug des sakramentalen und sonstigen Gnadenlebens zu kommen, welche nur in ihrer Fülle innerhalb der Kirche und durch die Kirche vermittelt werden, stehen die nachfolgenden Mittel der Heiligung des Weges der christlichen Vollkommenheit (via perfectionis christianae) offen. Diese wollen wir hier anhand der Indices des Denzingers 196535 (K 6a- 6b) summarisch darstellen:[1]
- Die Mitarbeit mit der göttlichen Gnade (cooperatio cum divina gratia), welche hautpsächlich ex opere operato durch die Sakramente vermittelt wird;
- Die Unterwerfung unter die Gebote Gottes und die Gebote der Kirche (submission sub praecepta Dei et Ecclesiae);
- Die Ausübung der Tugenden (exercitium virtutum);
- Das Gebet (oratio);
- Die Werke der Buße und der Abtötung (opera paenitentiae et mortificationis);
- Die Selbstaufgabe (resignatio sui ipsius);
Die Punkte (1) bis (6) stehen allen offen, aber die nachfolgenden sind nicht für alle verpflichtend, da sie nur denen, die Gott dazu ruft, offen stehen
- Evangelischen Räte bzw. Ordensgelübte (consilia evangelica seu vota religiosa);
- Der Ordensstand (status religiosus);
- Jungfräulichkeit und Zölibat (status virginitatis et caelibatus).
Die oben genannten Punkte (1) bis (6) stellen sicherlich ein aufsteigende Hierarchie dar, da sicherlich mehr Menschen beten (3) als sich selbst aufgegeben (6). Wir werden, sofern uns die Zeit und unsere Kraft erlauben, diese Punkte in der Zukunft näher ausführen. Dennoch bilden die Punkte (1) bis (6) eine Gesamteinheit dar, in welcher die einzelnen Elemente einander bedingen und ergänzen.
[1] Denzinger, Enchiridion Symbolorum. Definitionum et declarationum de rebus fidei et morum, Herder 196535, 921-922 (K 6a – K 6b). Sie stehen auch im DH = Denzinger-Hünermann (=DH), Enchiridion symbolorum definitionum et declarationum de rebus fidei et morum, Lateinisch-Deutsch, Freiburg 201043, 1699-1700 (L 2f) zu finden. Im DH sind sie aber weniger summarisch und prägnant als im vorhergenannten Denzinger dargestellt. Daher empfiehlt es sich immer beim alten anzufangen, um zu schauen was verändert, was weggelassen und was dazu gekommen ist.
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