
Das Fest der Epiphanie war ursprünglich älter als das Weihnachtsfest, was man an der rudimentären Form des heutigen Offiziums erkennen kann. Es wurde nämlich dreierlei Geheimnisse gedacht:
- Der Offenbarung Christi den Heiden – der hl. Drei Könige
- Der Taufe Jesu im Jordan
- Des Hochzeitsfestes in Kana
Wie wir sehen ist davon immer noch in der Antiphone zum Benedictus die Rede.
Ant. Heute ist dem himmlischen Bräutigam die Kirche angetraut worden, weil im Jordan Christus ihr die Sünden abgewaschen hat; es eilen mit Gaben die Weisen zu der Königshochzeit, und an dem aus Wasser entstandenen Wein freuen sich die Hochzeitsgäste, Halleluja.
Mit der Zeit wurden diese Feste getrennt, die Taufe Jesu erfolgte erst nach dem Konzil, das Fest von Kana wird an Marienfesten begangen. Interessanterweise sah die Kirche die Offenbarung Christi als das wichtigere Ereignis als die Geburt selbst an. Denn in der Epiphanie eröffnet sich die Göttlichkeit Christi, die denjenigen geoffenbart wurde, die Gott wirklich gesucht haben. Die Kirchenväter werden nicht müde, wie wir noch sehen werden, den Gegensatz des “in der Wiege liegenden” und “am Himmel leuchtenden” zu besingen. Und wir alle können uns merken: Gott offenbart sich nur denen, die ihn wirklich suchen, keinen Heuchlern.
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