Tradition und Glauben

Erzbischof Vigano blickt durch oder das Konzil ist schuld! (1 von 6)

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Als einen Lichtblick nach all den bedrückenden Materialien über den sexuellen Missbrauch in der Piusbruderschaft wollen wir etwas Herzerwärmendes veröffentlichen, was uns auf unseren Weg bekräftigt und unseren Lesern zeigt, dass sogar katholische Erzbischöfe anfangen sehend zu werden.

Der von uns in Abschnitten übersetzte Brief von Erzbischof Vigano erschien am 10. Juni 2020 in The Remnant. Zwar enthält er fast sämtliche Allgemeinplätze eines traditionalistischen Glaubensbekenntnisses, wonach

das Konzil an allem schuld ist,

aber es kommt jetzt aus dem Munde eines Erzbischofs, des ehemaligen Nuntius in den USA, der sich zu diesem traditionalistischen Grundbekenntnis eine eigene Schneise hauen musste. Das also, was der Erzbischof sagt, ist nicht neu, wir selbst haben darüber mehrmals geschrieben, fast alle Argumente sind unseren Lesern bekannt. Neu ist nur das, dass er es sagt und dass er es offen sagt. Bisher hat noch kein so hoher Vertreter der hierarchischen Kirche das Zweite Vatikanische Konzil dermaßen schonungslos kritisiert.

Natürlich kann man zynisch sagen, dass sich der Erzbischof diese Kritik leisten kann, da er:

a. praktisch des Amtes enthoben wurde,

b. ein Millionär ist,

c. sich verborgen hält.

Dies stimmt zwar, aber in das wahre Martyrium muss man auch hineinwachsen, das Geld kann er verlieren, dann kann er bei DSDZ wohnen, etwas zu essen bekommen und als Hausgeistlicher für Tradition und Glauben fungieren. DSDZ kann ihn aushalten, denn Priester und Frauen gehen halt ins Geld. So ist es nun mal. Naturalia non sunt turpia. Freuen wir uns also über das eine bischöfliche Schaf, das zurückgekehrt und durchblickt, statt uns über die 99 irrenden, feigen und nicht durchblickenden Schafe zu entrüsten.

Wir wollen einem jeden Abschnitt des Briefes von Erzbischof Vigano ein eigenes kleines Vorwort voranstellen, um bestimmte Zusammenhänge und Begriffe zu erklären, die vielleicht den weniger theologisch gebildeten Lesern unbekannt sein dürften. Erzbischof Vigano hat recht: ohne das Vatikanum II. wären sowohl Abu Dhabi als auch Pachamama unmöglich gewesen. Schon in den Konzilstexten selbst wurden die Fluchtwege und Argumentationslinien so gelegt, dass sie erst durch die Pachamama-Matritze gesehen nachvollziehbar wurden. Denn zuerst zählten nicht die Texte des Konzils, sondern der ominöse Konzilsgeist, der dorthin wehte, wo er nur wollte, zuletzt in Richtung von Pachamama und Abschaffung des Gotteskultes. Wie richtig der untergetauchte Erzbischof feststellt, hatten andere Texte anderer Konzilien keinen „Geist“, sondern sie enthielten juristisch und klar formulierte Texte. Vat. II hatte so etwas nicht, sodass sich jeder einen eigenen Reim darauf machen konnte, der sich letztendlich auf Pachamama reimte.

DSDZ hatte Metaphysik bei einem recht zynischen Dominikaner gehört, der es liebte pikante Anekdoten zum Besten zu geben. Eine von ihnen lautete wie folgt:

Die französische Revolution wurde unter der Berufung auf die Vernunft durchgeführt. Man leerte sogar die Kathedrale von Notre-Dame, stellte eine nackte Tänzerin auf den Altar und ließ sie als die Göttin der Vernunft verehren.

Seit wann ist denn ein nacktes Weib die Vernunft?!

Man könnte diese Anekdote ein wenig zeitgemäß upgraden und fragen:

Ist die Pachamama die “Geistin” des Konzils?

Danach sieht es aber ganz aus.

Erzbischof Vigano macht aber auf etwas aufmerksam, was den lauten, selbstzufriedenen und auf die eigenen ehelichen Rechte und Autorität pochenden Herren der Traditionalisten-Stammtische bei der FFSPX entgeht, dass die Entgegenstellung des Vorkonziliaren und des Nachkonziliaren exakt der gnostischen Entgegenstellung des Alten und des Neuen Testaments entspricht, wie sie beispielsweise von Marcion gepflegt wurde. Der böse Gott, der doktrinäre, vorkonziliare Denzinger-Gott wurde dem guten, nachsichtigen, barmherzigen und jede Sünde und Perversion tolerierenden nachkonziliaren Liebes-Gott entgegengestellt. Diese Entgegenstellung ist durch und durch gnostisch und der Nachkonziliarismus ist, was wir hier oft wiederholen, eine aufgewärmte und modernisierte Gnosis. Denn jede Entzweiung Gottes, das Schaffen von Gegensätzen innerhalb der göttlichen Natur ist eine subkutane antitrinitäre Häresie.

PS. Die eckigen Klammern im Brief des Erzbischofs stammen von uns.

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