
Zum 8.12 und Oktave
Wir wollen zum Fest der Unbefleckten Empfängnis und der nachfolgenden Oktave, welche schon im Jahre 1955 aufgehoben wurde, das Werk von Grzegorz Gerwazy Gorczycki (1664-1734) einem polnischen Komponisten der Barockzeit vorstellen. In einer Zeit als die lateinische Liturgie die Kunst überall beseelte, entstanden auch Werke, die bis heute gesungen werden. Den Text des Musikstückes von Gorczycki machen die fünf Antiphonen, die am Fest der Immaculata und in ihrer Oktave zur Vesper und Laudes gebetet werden. Wie wir hören werden, nützt er nicht alle aus, aber es ist besser sie alle zu kennen und vor den Augen zu haben.
Tota pulchra * es, Maria, et macula originalis non est in te.
Vestiméntum tuum * candidum quasi nix, et fácies tua sicut sol. Tu glória Jerusalem, * tu lætítia Israel, tu honorificéntia pópuli nostri. Benedicta es tu, * Virgo Maria, a Dómino Deo excélso præ ómnibus muliéribus super terram. Trahe nos, * Virgo immaculáta, post te currémus in odórem unguentórum tuórum.
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Ganz schön * bist du, Maria, und die vererbte Makel ist nicht in dir.
Dein Kleid * ist glänzend wie der Schnee und dein Gesicht ist wie die Sonne. O du Ruhm Jerusalems, * du Freude Israels, du Ehres unseres Volkes. Gesegnet bist du, * Jungfrau Maria, von Gott dem Herrn, dem Allerhöchsten, mehr als alle Frauen auf der Erde. Zieh uns * dir nach, o unbefleckte Jungfrau, dir wollen wir nacheilen, an deiner Salben Duft uns zu erfreuen. |
Nach Tota pulchra es folgt das marianische Lied Omne die dic Marie, auf Deutsch Alle Tage sind und sage, deren beide Texte wird hier auch veröffentlichen. Denn wenigstens auf unserem Blog gilt: de Maria numquam satis – von Maria ist niemals genug zu reden.
Omni die dic Mariae
Omni die dic Mariæ, Contemplare et mirare Ipsam cole, ut de mole Hæc persona nobis bona Lingua mea, dic tropæa Sine fine dic reginæ Omnes mei sensus, ei Nullus certe tam disertæ Omnes laudent, unde gaudent, Nemo dicet, quantum licet Sed necesse, quod prodesse Quamvis sciam, quod Mariam Cuius vita erudita Cuius mores tamquam flores Evæ crimen nobis limen Propter Evam homo sæevam Hæc amanda et laudanda Ipsam posco, quam cognosco Ipsa donet, ut, quod monet |
Alle Tage sing und sage Lob der Himmelskönigin! Ihre Gnaden, ihre Taten Ehr, o Seel’ mit Demutsinn! |
Auserlesen ist ihr Wesen,
Mutter sie und Jungfrau war;
Sprich sie selig, überselig:
Groß ist sie und wunderbar.
Ihr vertraue, auf sie baue,
Daß sie dich von Schuld befrei’
Und im Streite dir zu Seite
Wider alle Feinde sei!
Gotterkoren, hat geboren
Sie den Heiland aller Welt,
Der gegeben Licht und Leben
Und den Himmel offen hält.
Sie alleine ist die reine
Jungfrau und Gebärerin;
Ihrem Kinde wich die Sünde,
Lob sei dieser Königin!
Ihre Ehren zu vermehren,
Sei, o Seele, stets bereit!
Benedeie sie und freue
Dich ob ihrer Herrlichkeit.
Ohne Ende zu ihr wende
Dich mit Lieb’ und Lobgesang,
Ihr’ gedenke, zu ihr lenke
Allen Sinn dein Leben lang.
Keine Weise kann zum Preise
Ihrer Hoheit würdig sein;
Keine Zierde gleicht der Würde,
Die empfangen sie allein.
Loben wollen wir und sollen
Gottes Mutter allzumal;
Preisen immer – aber nimmer
Zählt zu ihrer Gnaden Zahl.
Glaub’ doch keiner, daß je einer
Ihre Taten würdig lob’,
Da die Gottheit ihre Hoheit
Über alle Welt erhob.
Dennoch will ich, weil es billig
Ist und frommen Sinn erfreu,
Daß mein Leben und mein Streben
Ihrem Lobe sei geweiht.
Dennoch klingen, hoch sich schwingen
Soll ihr Lob zu jeder Stund’!
Wer da schweiget, Ehr’ nicht zeiget,
Ist ein Tor in Herz und Mund.
Denn ihr Leben und ihr Streben,
Ihr wahrhafter Himmelssinn,
Ihre Klarheit, ihre Wahrheit
Gen ob allen Zweifel hin.
Ihre Sitten, schönste Blüten,
Sind der ganzen Kirche Zier;
Wort und Werke, Tugendstärke,
Zeigen höchste Gnade dir.
Fest verriegelt und versiegelt
War des Himmels Tür und Tor;
Ihre stille Glaubensfülle
Hob den Riegel bald empor.
Evas Kinder, all uns Sünder,
Hielt ein schwerer Fluch gebannt;
Durch Marien ist verliehen
Uns der Weg ins Vaterland.
Hoch lobpreise, Lieb’ erweise
Jeder ihr nach Kräften sein;
Sie verehren, Hilf? Begehren
Laßt uns alle insgemein.
Und ich flehe, da ich sehe
Wie bei Gott sie möchtig ist,
Daß die Hehre von uns wehre
Böses Leid zu jeder Frist.
Ach, sie gebe, daß ich lebe,
Wie es will ihr lieber Sohn,
Daß ich doben ihn kann loben,
Ewig schaun im Himmelsthron!
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