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Man könnte sich fragen, ob die gefaltete Kasel, deren Untergang Carol Byrne hartnäckig beweint, es wirklich wert ist, dass man für sie eine Lanze bricht. Wir ahnen, dass es der Fall ist, weil das Leben, nicht nur das liturgische, ein Geflecht von Gewohnheiten und Details ist. Wollen Sie sich langfristig ändern, so müssen Sie Ihre Routine ändern und sich neue Gewohnheiten erarbeiten, die Sie weiterbringen.
Wie lange dauert das?
Genau sechs Wochen. Wenn Sie täglich etwas sechs Wochen lang tun, dann wird es nach dieser Zeit zu einer festen Gewohnheit (habit). Das zeigt wieder einmal die Klugheit und Lebensnähe der Kirche mit ihrer sechswöchigen Fastenzeit, wo man viele Fastenübungen in den Alltag gleichsam hinüberretten kann. DSDZ hat schon viele Male durch eine Fastenzeit neue Gewohnheiten eingeübt, denn was sind schon 6 Wochen verglichen mit der Lebensspanne? Aber unsere Kleidung ist doch auch ein Teil unserer persönlichen Gewohnheiten. Jeder Mann, der einen Anzug trägt, weiß, dass er sich im Anzug anders benimmt als in der Jogginghose auf der heimischen Couch. DSDZ würde jedermann abraten sich überhaupt außer des Joggings in eine Jogginghose zu kleiden, denn Karl Lagerfeld hatte Recht. Man hat sich selbst schon aufgegeben, wenn man sich so kleidet. Man hat sich selbst nicht lieb, man respektiert sich nicht, man traut sich selbst nichts mehr zu, man glaubt, alles sei schon verloren. Man ist dermaßen nachlässig mit sich selbst, dass man sich auf diese Weise schon aufgegeben hat.
Die Kleidung ordnet uns von Außen nach Innen, deswegen ist es auch nachvollziehbar, dass Priester, die aufgehört haben ein Soutane zu tragen, sich selbst als Priester auch schon aufgegeben haben. Die Soutane ist auch ein Sakramentale, das gesegnet, den Träger vor Anfechtungen schützt und ihm aktuelle Gnaden verleiht. Deswegen gehen Priester, die etwas Ungebührliches vorhaben, immer im Zivil, um sich selbst vorzumachen, dass sie jemand anderes sind. DSDZ hatte einmal eine schreckliche Arbeit, die ihm wirklich wie die Hölle auf Erden vorkam und die er im Homeoffice bestritt. Obwohl er von wenigen Ausnahmen abgesehen, von niemandem gesehen werden konnte, denn die Kamera konnte man ausmachen, so trug er immer ein frisch gebügeltes Businesshemd, um sich selbst nicht aufzugeben. Er dachte sich:
Wenn ich dieses Hemd noch anhabe, dann habe ich noch etwas Würde und ich komme dort wieder raus!
Und auch diese Heimsuchung ging vorüber und die gebügelten Hemden hielten ihn bei der Stange. Wenn sich also ein Priester vor 1957 unsere berühmt-berüchtigte gefaltete Kasel anzog, so nahm er wenigstens ästhetisch und unbewusst etwas Anderes wahr, was ihn an die Buße erinnern sollte. Außerdem war es noch ein zusätzliches Sakramentale und doppelt und dreifach hält besser. Fiel dieses Element der priesterlichen Identität weg, dann folgten bald andere nach, denn das Prinzip der schiefen Ebene wirkte auch dort.
DSDZ ist neuerdings in der Lage zu beobachten, wie Psychiater mit Suchtkranken umgehen und es freut ihn, dass er genauso denkt. Die Alkoholiker und Junkies müssen sich ein neues Geflecht aus Gewohnheiten entwickeln, die insbesondere dann greifen müssen, wenn der Suchtdruck stark wird. Am Besten sollen sie umziehen, eine neue Wohnung finden, andere Geschäfte aufsuchen, um alles zu meiden, was sie z.B. ans Trinken erinnert. Sie sollen stattdessen neue Gewohnheiten entwickeln, um einen Keil mit dem anderen auszuschlagen und so die Leere, welche die Sucht ausfüllte, mit etwas anderem zu erfüllen. Denn ändern sie nicht die Details ihres Lebens, dann ändern sie auch nicht ihr Leben.
Jeder, außer der Novus Ordo Theologie, weiß, dass das Leben nicht aus dem “Großen und Ganzen” besteht, bei dem die Details “unwesentlich” seien, sondern dass das Leben ein aus Details bestehendes Geflecht ist. Zieht man nur einen Stich, dann geht alles auf, beziehungsweiße vor die Hunde. Der Teufel ist sehr detailorientiert, denn er steckt wohlweißlich im Detail. Es war nicht leicht die ganze Kirche zu stürzen oder in diese Lage zu bringen, die wir jetzt 2022 haben. Er ging schrittweise vor, indem er die “unnötigen Details” änderte bis das Große und Ganze zusammenbrach. Das Pontifikat Bergoglios bestätigt diese These.

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