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Das Adjektiv “geil”, das nach Duden die Erstbedeutung
“gierig nach geschlechtlicher Befriedigung, vom Sexualtrieb beherrscht, sexuell erregt”
trägt, wir kaum noch in diesem Sinne verwendet. Nein, nicht nur von Jugendlichen, sondern auch von Erwachsenen, die es im Sinne von
“superb, hervorragend, schön, gut”
gebrauchen. Ob vom Sexualtrieb beherrscht zu werden das Beste ist, was einem Menschen passieren kann, stellen wir hiermit in Frage. Denn dann ist man ein Triebtäter, mit all seinen moralisch-juristischen Konsequenzen.
Möchte man aber heutzutage etwas überschwänglich als “gut” loben, so sagt man schon “geil”, wenigstens im Mainstream.
Diese Gedanken hatte DSDZ [der Schreiber dieser Zeilen] als er in den Jahren 2012 bis 2014 in die Tiefe der katholischen Feste durch die alten Breviere und die alten Kalender eingeführt wurde.
Er wusste bis dahin gar nicht, dass es solche Feste wie:
- Kettenfeier Petri (2. Aug),
- Auffindung des hl. Kreuzes (3. Mai),
- Erscheinung des hl. Erzengels Michael (8. Mai)
- etc.
gegeben hat.
Was für geile Feste hat es damals gegeben!,
dachte er bei sich, ohne allerdings das Wort “geil” zu verwenden, denn er denkt nicht auf Deutsch und schon gar nicht in solch einer vulgären (von vulgus – “das niedere Volk”) Ausdrucksweise.
DSDZ war von der übernatürlichen Dimension dieser Feste begeistert und glaubt daran, dass es sich wirklich so, wie im Brevier beschrieben, zugetragen hat.
- Man findet ein verlorenes Vieh vor der Grotte angebunden wieder.
- Ein Pfeil wird von unsichtbarer Hand aus eine Höhle zurückgeschossen.
- Alle haben Angst hineinzugehen.
- Man geht zum Bischof, um diesen vorzuschieben, denn “er hat es gelernt”, “man muss an seine Familie denken”, “Ruhe ist die oberste Bürgerpflicht”, “ich tue ja spenden”.
- Der Bischof sucht unter Beten und Fasten den Willen Gottes.
- Danach geht er mit anderen zur Höhle
- Die so wunderbar geformt ist, dass man gleich dort eine Kirche errichten kann.
- Die Kirche entsteht.
DSDZ weiß nicht, ob der Punkt 7 rein übernatürlich ist oder die Natur der Tropfsteine nachgeholfen kann, denn viele Tropfsteinhöhlen gleichen tatsächlich Kathedralen, sodass man das Natürliche mit dem Übernatürlichen verbinden konnte. Warum sollte denn ein Erzengel keine eigene Kirche haben, wenn Gott es sich so wünscht?
Carol Byrne macht für die Abschaffung dieses Festes am 8. Mai das protestantisch-rationalistische Gedankengut der “Reformer” verantwortlich. DSDZ glaubt aber, dass dies nur ein Marketing-Vorwand gewesen ist. Man wollte das Übernatürliche abschaffen, indem man zuerst fast alle Erinnerungen an übernatürliche Begebenheiten aus dem liturgischen Kalender tilgte. Und die Reihenfolge war wie folgt:
- man hörte nicht mehr davon,
- man glaubte nicht mehr daran,
- man erwartete es nicht mehr,
- man hielt es für nichtexistent oder
- man lechzte danach.
Denn wenn Menschen derzeit an etwas glauben, dann sind es Engelserscheinungen und viele erleben es tatsächlich, wenn es auch meistens gefallene Engel sind, siehe unsere Engelslehre. Denn nach der postkonziliaren rationalistischen Dürre folgte ab 1980 die esoterische Opulenz.
Menschen befassen sich mit Esoterik und Magie nicht deswegen, weil sie dort nichts erleben, sondern deswegen, weil sie etwas erleben. Die gnostische Engelslehre einer Gabrielle Bitterlich ist das unkatholische Gegenstück davon, mit einem katholischen Anstrich.
Wie soll ein Katholik eine echte von einer falschen Engelserscheinung unterscheiden können?
Das Fest des Hl. Erzengels vom Berge Gargano gibt uns ein paar Tipps. Mehr sind bei Kardinal Bona und Pater Poulain SJ zu finden. Denn es gibt genauso exakte Kriterien des Übernatürlichen wie eines gleichschenkligen Dreiecks.
Die Bewohner von Gargano haben es richtig gemacht. Die haben den Bischof voran geschickt, denn er hatte das Amt und die Standesgnade und die Pflicht. Und die Moral der Geschicht’:
Gott schickt Privatoffenbarungen Trotteln nicht! Sondern nur dann, wenn die Hirten in der Lage sind diese zu unterscheiden.
Deswegen schickt er jetzt keine. Die Reduktion des Übernatürlichen aber, betraf in erster Linie die Priester. Da sie nicht mehr “aufgeladen” wurden, so glaubten sie immer weniger, sodass sie auch nichts mehr verkündet haben, außer dem Üblichen:
Piep-piep-piep wir haben uns alle lieb!
Das Übernatürliche ist gewichen und das Paranormale drang ein, denn die Millenials sind jetzt Satanisten mit dem Umweg über Harry Potter, den die fortschrittlichen Katholiken so liebten. Das Fest der Erscheinung von Berge Gargano lehrt uns, dass Gott manchmal übernatürlich interveniert und Engel wirklich existieren und interagieren.

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