
Der Schreiber dieser Zeilen hat in der letzten Zeit, zwar sehr formell und oberflächlich, dennoch mit Unmengen von Menschen zu tun, so in etwa zwei bis dreihundert am Tag. Er wird auf diese Art und Weise mit mehr Menschen täglich konfrontiert als er es in der Vergangenheit in mehreren Jahren zusammengenommen zu tun hatte. Da es sich um sehr kurze Begegnungen handelt und er schon immer ein guter Beobachter war, so bleibt er notwendigerweise am Äußeren hängen, welches selbstredend das Innere widerspiegelt. Äußeres ist aber nicht gelogen. Äußeres ist wahr. Es gibt keinen Anschein, der trügt, es gibt nur die äußere Form, welche den inneren Inhalt widerspiegelt. Daher stellt sich der Schreiber dieser Zeilen mehrmals am Tage dieselbe Frage: „Warum sind all diese Menschen so hässlich?“ Schön sind eigentlich nur die Kinder oder Jugendliche, welche den Weg des Verfalls noch nicht allzu sehr beschritten haben. Die Sünde macht halt hässlich, Hass kommt von hässlich und von hässlich kommt der Hass. Der höchste Hass ist der Hass gegen Gott, wie ihn die Dämonen wohl verspüren und an welchem sie die Menschen, die sie inspirieren (von in-spiritus) teilhaben lassen.
Manche Menschen, die naturschön waren, weil sie tatsächlich über vollkommene Gesichts- und Körperproportionen verfügten, werden auch mit der zunehmenden Sünde, nicht unbedingt mit dem zunehmenden Alter, hässlich, obwohl gerade sie die besten Ausgangsbedingungen hatten, lange schön zu bleiben. Arme wie reiche, gut angezogene und schlecht angezogene, gebildete und ungebildete, Männer wie Frauen. Die zunehmende Hässlichkeit macht vor niemanden halt. Es wird wohl an dem fehlenden Kontakt mit Gott – dem Schönen an sich und dem Urschönen liegen. Kein Gebetsleben, kein sittliches Leben, keine Liturgieteilnahme, keine Abtötung und keine Werke der Barmherzigkeit. Und dann sieht man so aus, wie man aussieht.
Die hässliche Novus Ordo Liturgie ergießt sich in und aus unseren Kirchen, die aufgrund eben dieser Hässlichkeit immer weniger besucht werden. Die neuen Kirchen sind hässlich, die alten werden aufgrund der „Modernisierung“ immer hässlicher. Nur die alten, vorkonziliaren und denkmalgeschützten strahlen noch die alte Pracht und Schönheit aus. Schade.
Der Dämon ist urhässlich und die Hl. Theresa von Avila, die ihn gesehen hat, schrieb, dass sie beinahe vom Entsetzen gestorben wären. Daher gibt er den Seinen keine Teilnahme an der wahren Schönheit, siehe Dorian Grey. Oskar Wilde schrieb ja über sich selbst und wusste Bescheid. Die Menschen, welche nach der wahren Schönheit dürsten, werden zu unerlösten Ästheten wie Oskar Wilde, die meisten Modeschöpfer oder die sog. Fashion Victims. Sie werden genuß- und goldsüchtig, wie die neureichen Russen, deren Faible für Schmuck wirklich wahr und sprichwörtlich ist.
Dennoch ist unser Streben nach Schönheit etwas Gutes und Gottgewolltes, da die visio beatifica – die glückselige Anschauung Gotte die höchste Schönheit ist und wir teilweise an der göttlichen Fülle und seiner Schönheit auch in diesem Leben teilnehmen können. Durch das Leben der Gnade. Wie schön verklärt sahen manche Heilige im Moment des Todes aus. (Siehe das obere Bild von der Hl. Therese von Lisieux). Wie schön sind manche alte Geistliche oder Ordensschwestern. Sie waren ihr ganzes Leben lang bei dem schönen Bräutigam, der sie mit der Zeit verklärte und an dessen Schönheit sie teil hatten.
Maria muss sehr schön gewesen sein als diejenige die wirklich und buchstäblich “voll der Gnade” (gratia plena) war. Daher hat auch Leonardo da Vinci seiner Pieta also der Muttergottes mit dem toten Sohn auf dem Schoß schöne und jugendliche Züge gegeben (siehe linkes Bild). Da sogar in dieser Trauer ihr die Hässlichkeit nichts anhaben konnte. Lassen wir uns nicht beirren: hässlich ist niemals gut, hässlich ist niemals gottgewollt und wie man lebt, so sieht man leider oder zum Glück auch aus. Also bitte in den Spiegel schauen, beichten, mehr beten, sich bekehren und falls möglich zu einer Tridentinischen Messe gehen. Rosenkranz hilft auch, besonders im Marienmonat Oktober.
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