Tradition und Glauben

Juli der Monat des Kostbarsten Blutes

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Wir finden einen sicheren Weg zum Heil, indem wir all diese Praktiken und Andachten wieder aufnehmen, welche nach dem Konzil verworfen wurden. Hilary White hat recht, dass wir alle Archäologen und Sammlern gleichen, welche in ausgebombten Häusern nach Wert- oder Kunstgegenständen suchen, um diese wieder zusammenzusetzen. Hier eine Andacht, welche von 1960 Johannes XXIII in die höchsten Höhen der Rubrizistik eines Festes der ersten Klasse gehoben wurde, welches aber 1969 abgeschafft in der Versenkung verschwand. Die liturgische Verehrung des Kostbaren Blutes verlief in folgenden Etappen:

  • Klemens VI (1342-1352) bestätigte in seiner Bulle Unigenitus Dei Filius ( 25. Januar, 1343), dass „ein einziger Tropfen [des Blutes Christi] alle Schuld sühnt“.
  • Benedikt XIV (1675-1758) führte das Offizium und die Messe zum Kostbaren Blut ein.
  • Pius IX (1792-1878) führte am 1. Juli 1849 das Fest in den Römischen Kalender ein, nachdem Rom von einem Aufstand der Römischen Republik frei geworden war und der Papst zurückkehren konnte.
    • Am 10. August 1849 dehnte die Ritenkongregation: mit dem DekretRedempti sumus” das Fest des Kostbaren Blutes auf die Gesamtkirche aus.
  • Pius XI. (1922-1939) erhebt 1933 zum Andenken an die Neunzehnhundertjahrfeier der Erlösung des Menschengeschlechtes, das Fest des Kostbaren Blutes in den Rang eines Duplexfestes 1. Klasse.
  • Pius XII (1939-1958) erwähnte das Kostbare Blut mehrmals in seinem ordentlichen Lehramt: Juli 1940 Ansprache La pietà dei fideli an Neuvermählte über den Wert des kostbaren Erlöserblutes.
    • Juli1940 Ansprache Nel mese de luglio an Neuvermählte. Das kostbare Blut lehrt uns das Verzeihen und gibt uns die Kraft dazu.
    • Soziale Summe Pius’ XII., Band 1, S. 425: „Die Frömmigkeit der Gläubigen weiht den Monat Juli dem Kostbaren Blut unseres Herrn Jesus Christus, zu dessen Ehre die Kirche am ersten Tag desselben Monats eine feierliche Liturgie begeht.“

Das Kostbare Blut ist der Preis unserer Erlösung und daher von Dämonen gefürchtet. Die Mitglieder von Auxilium Christianorum rezitieren die Litanei zum Kostbaren Blut jeden Tag zusammen mit den restlichen ACH Gebeten, sodass einige unserer Leser diese Litanei bereits kennen.

Warum wurde denn solch ein hohes Fest abgeschafft?

Weil es den Dämonen schadete, denn die Abschaffung einer Andacht, die mindestens bis 1343 zurückzuverfolgen ist und gerade in der Neuzeit, denn im Jahre 1849 als Gegengift zur Revolution, und nicht im Mittelalter eingeführt wurde, ist wirklich beispiellos. Wie wir hier immer schreiben: hinter allem stecken geistliche Mächte, welche bestimmte sichtbare Vorkommnisse möglich machen. Denn sollte die Verehrung des Kostbaren Blutes nur „katholischer Humbug und Brimborium“ sein, das wirkungslos ist, warum es dann abschaffen? Es schadet doch nicht, da es Humbug und Brimborium ist. Sie werden sehr oft bei vielen Menschen eine Abscheu oder Ekel vor blutigen Darstellungen der Kreuzigung Christi sehen, welche sie als „blutrünstig, makaber und für Kinder ungeeignet“ ansehen. Die katholischen Theologen von Münster haben doch tatsächlich die „Passion Christi“ von Mel Gibson als eine Gewaltorgie bezeichnet, das Bistum Münster hingegen hält „die Konzentration auf die Leidensgeschichte [Christi] für theologisch fragwürdig“. Ja, es ist schon fragwürdig sich in einem Film über die Passion Christi auf die Passion Christi zu konzentrieren, aber noch fragwürdiger ist es, dass das Bistum Münster das Adjektiv „katholisch“ in seinem Namen führt.

Es ist tatsächlich das Kostbare Blut, das Ärgernis hervorruft und dies tut es deswegen, weil Christus Gott war und jeder seiner Bluttropfen einen unendlichen Erlösungswert enthält. Der Satan wird durch das Kostbare Blut an seine Niederlage erinnert und flieht. Interessanterweise haben gerade die nicht-katholischen evangelikalen amerikanischen Protestanten die Wirkung des Blutes Christi entdeckt und wenden es bei ihren Exorzismen, die manchmal auch wirksam sind, oft an. Weil das Blut Christi einmal geflossen ist und sein Opfer auf den Altären der Welt täglich vergegenwärtigt wird, deswegen brauchen wir weder Tier noch Menschenopfer, um Gottes Zorn zu besänftigen. Der hl. Johannes Chrysostomus bringt diesen Zusammenhang in seiner Predigt, die im Matutin des Tridentinischen Breviers gelesen wird, gut auf den Punkt:

„Wollt ihr hören, was die Wirkung des Blutes Christi ist? [….] Denn wie die Standbilder der Herrscher, die ohne Denkkraft und ohne Redegabe sind, manchmal den mit einer Seele und mit Vernunft ausgestatteten Menschen, die bei ihnen Zuflucht suchen, zu helfen pflegen, nicht weil sie aus Erz gebildet sind, sondern weil sie das Bild durch dies dargestellten Fürsten tragen, so befreite jenes Blut [bei den ägyptischen Plagen des AT], das selbst ohne Verstand war, die mit einer Seele ausgestatteten Menschen vom Untergang, nicht weil es Blut war, sondern weil es die Ankunft dieses Blutes andeutete. Und so lenkte jener todbringende Engel, als er die bestrichenen Türpfosten und Hauszugänge sah, den Schritt weiter und wagte nicht einzutreten. Wenn also jetzt der Feind nicht das auf die Türpfosten gestrichene Blut des Vorbildes, sondern das im Mund der Gläubigen glänzende Blut [durch die hl. Kommunion] des wirklichen Christus sieht, durch das die Pfosten des Gotteshauses eingeweiht sind, wird er um so eher zurückweichen. Wenn nämlich der Engel vor dem Vorbild wich, um wie viel größeren Schrecken wird der Feind bekommen, wenn er die Wirklichkeit selbst schaut?“[1]

Der Würgeengel wich also von den israelitischen Türpfosten aufgrund des verheißenen Blutes Christi zurück. Der Ausdruck „das im Mund der Gläubigen glänzende Blut“ bezieht sich auf die Praxis der Ostkirche Kommunion unter beiderlei Gestalten zu spenden, welches mit einem Kommunionlöffel direkt in den Mund gespendet wird. Interessanterweise bilden gerade diese Gläubigen die Pfosten der Kirche. Es ist völlig einsichtig, dass gerade Juli der Monat des Kostbaren Blutes ist, da dieses Blut aus dem Herzen Jesu geflossen ist, welchem der Monat Juni gewidmet war. Diesen Zusammenhang zeigt auch hl. Johannes Chrysostomus auf:

„Willst du auch eine andere Wirkung dieses Blutes untersuchen? Ich will es. Alsdann sieh zu, woher es zunächst gekommen ist und aus welcher Quelle es geflossen ist. Vom Kreuze selbst ist es zunächst gekommen; jene Seite des Herrn war der Ausgangsort. Nachdem nämlich, so heißt es, Jesus gestorben war und noch am Kreuze hing, kam ein Soldat hinzu, durchbohrte die Seite mit einer Lanze, und daraufhin floss Wasser und Blut heraus. Das eine ist Sinnbild der Taufe, das andere Sinnbild des allerheiligsten Sakramentes. Deshalb heiß es nicht:  „Es kam Blut und Wasser heraus,“ sondern es kam zunächst Wasser heraus und Blut, weil wir zunächst in der Taufe gewaschen werden und alsdann in das Geheimnis des allerheiligsten Sakramentes eingeführt werden“.[2]

Beten wir also vor der Herz Jesu Statue wenigstens im Monat Juli die Litanei zum Kostbaren Blut, welche wirklich nicht lange dauert. Wir müssen mit geistlichen Mitteln gegen den Untergang der Kirche kämpfen und uns selbst in guter Verfassung halten. Durch das Rezitieren dieser Litanei, am besten auf Lateinisch, können Sie für sich selbst oder Seelen im Fegefeuer einen Vollablass gewinnen, d.h. Sie müssen im Gnadenstand sein und an demselben Tag die Hl. Kommunion empfangen haben,  für die Anliegen des Hl. Vaters (Vater unser und Gegrüßest seist Du Maria) gebetet haben sowie an eben demselben Tag die Litanei vom Kostbaren Blut gebetet haben. Ist ein Vollablass nicht möglich, dann ist jedes Mal ein Teilablass möglich.

Deutscher Text

V./ A. Herr, erbarme Dich unser
V./ A. Christus, erbarme Dich unser
V./ A. Herr, erbarme Dich unser
V./ A. Christus höre uns
V./ A. Christus erhöre uns

  • Gott Vaterim Himmel, A. erbarme Dich unser.
    Gott Sohn, Erlöser der Welt
    Gott Heiliger Geist
    Heiligste Dreifaltigkeit, ein Einiger Gott
  • BlutChristi, A. rette uns
    Blut Christi, des Eingeborenen des ewigen Vaters
    Blut Christi, des menschgewordenen Wortes
    Blut Christi, des Neuen und ewigen Bundes
    Blut Christi, in der Todesangst zur Erde geronnen
    Blut Christi, bei der Geißelung vergossen
    Blut Christi, bei der Dornenkrönung verströmt
    Blut Christi, am Kreuze ausgegossen
    Blut Christi, Kaufpreis unseres Heiles
    Blut Christi, einzige Vergebung der Sünden
    Blut Christi, im Altarsakrament Trank und Reinigung der Seelen
    Blut Christi, Strom der Barmherzigkeit
    Blut Christi, Besieger aller bösen Geister
    Blut Christi, Starkmut der Märtyrer
    Blut Christi, Kraft der Bekenner
    Blut Christi, Lebensquell der Jungfrauen
    Blut Christi, Stütze der Gefährdeten
    Blut Christi, Linderung der Leidenden
    Blut Christi, Trost der Weinenden
    Blut Christi, Hoffnung der Büßenden
    Blut Christi, Zuflucht der Sterbenden
    Blut Christi, Friede und Wonne aller Heiligen
    Blut Christi, Unterpfand des ewigen Lebens
    Blut Christi, Erlösung aus den Tiefen des Reinigungsortes
    Blut Christi, aller Herrlichkeit und Ehre überaus würdig
  • Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
    A. verschone uns, o Herr.
    V. Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
    A. erhöre uns, o Herr.
    V. Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
    A. erbarme Dich unser.
  • Lasset uns beten. – Allmächtiger ewiger Gott, Du hast Deinen eingeborenen Sohn zum Erlöser der Welt eingesetzt und wolltest durch sein Blut Dich versöhnen lassen, so lasse uns denn, wir bitten Dich, den Lösepreis unseres Heiles verehren und durch seine Kraft vor den Übeln dieses Lebens auf Erdenbeschirmt werden, so dass wir uns im Himmel ewig seiner Frucht erfreuen dürfen, durch Christus unseren Herrn. A. Amen

Lateinischer Text: LITANIAE PRETIOSISSIMI SANGUINIS

V./ A. Kyrie, eléison
V./ A. Christe, eléison
V./ A. Kyne, eléIson
V./ A. ChrIste, audi nos
V./ A. Christe, exáudi nos

Pater de caelis Deus, A miserére nobis
Fili, Redémptor mundi, Deus, miserére nobis
Spíritus Sancte, Deus, miserére nobis
Sancta Trínitas, unus Deus, miserére nobis

V Sanguis Christi, Unigeniti Patris aetérni                            A. salva nos
Sanguis Christi, Verbi Dei incarnáti, …
Sanguis Christi, Novi et Aetérni Testaménti, …
Sanguis Christi, in agonía decúrens in terram , …
Sanguis Christi, in flagellatióne prófluens, …
Sanguis Christi, in coronatióne spinárum emánans, …
Sanguis Christi, in Cruce effúsus, …
Sanguis Christi, prétium nostrae salútis, …
Sanguis Christi, sine quo non fit remíssio, …
Sanguis Christi, in Eucharístia potus et lavácrum animárum, …
Sanguis Christi, flumen misericórdiae, …
Sanguis Christi, victor dáemonum, …
Sanguis Christi, fortitúdo martyrum, …
Sanguis Christi, virtus confessórum, …
Sanguis Christi, gérminans virgines, …
Sanguis Christi, robur periclitántium, …
Sanguis Christi, levámen laborántium, …
Sanguis Christi, in fletu solátium, …
Sanguis Christi, spes poeniténtium, …
Sanguis Christi, solámen moriéntium, …
Sanguis Christi, pax et dulcédo córdium, …
Sanguis Christi, pignus vitae aetérna, …
Sanguis Christi, ánimas líberans de lacu Purgatórii, …
Sanguis Christi, omni gória et honóre digníssimus, …

Agnus Dei, qui tollis peccáta mundi,
A. parce nobis, Domine
V. Agnus Dei, qui tollis peccáta mundi,
A. exaudi nos, Domine
V. Agnus Dei, qui tollis peccáta mundi,
A. miserére nobis

Redemísti nos, Dómine, in sánguine tuo
A. Et fecísti nos Deo nostro regnum

Oratio
V. Oremus
Omnipotens sempitérne Deus, qui unigénitum Filium tuum mundi Redemptórem constituisti, ac eius sánguine placári voluísti: concéde, quáesumus, salutis nostrae prétium ita venerán, atque a praeséntis vita: malis eius virtúte deféndi in terris, ut fructu perpétuo laetémur in caelis. Per eúndem Christum Dóminum nostrum.
A. Amen.

Vollkommener Ablass

Ein vollkommener Ablass wird unter den gewöhnlichen Bedingungen demjenigen Christgläubigen gewährt, der approbierte Litaneien in frommer Gesinnung betet (vgl. Enchiridion indulgentiarum 1999).

Natürlich ist es möglich gerade in Juli eine Novene zum Kostbaren Blute Jesu Christi zu beten. Es wird nicht alles anders, aber Sie werden besser geistlich beschützt und gestärkt.

 

[1] Hl. Johannes Chrysostomus, Homilie an die Neugetauften, in: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet oder das römische Brevier, Bd. II, Regensburg 1927, 939

[2] Ebd.

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