Tradition und Glauben

Katholische Engellehre: (43). Zustand und Wirksamkeit der bösen Geister vor dem Weltgericht (I). Freiheit des Aufenthaltes

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Zustand und Wirksamkeit der bösen Geister vor dem Weltgericht

I. Die bösen Geister haben bis zum Weltgericht mit Zulassung Gottes eine gewisse Freiheit des Aufenthaltes.

1. Man könnte meinen, dass die bösen Geister, d. h. die gefallenen Engel – die Dämonen – sich in der Hölle befinden, das ist in einem abgeschlossenen Raum, wo sie die Lebenden nicht mehr quälen können. Dies wäre schön, aber es ist leider nicht so. Sie können sich teilweise ihren Aufenthalt mit Zulassung Gottes frei wählen, und manchmal kommt es dem Schreiber dieser Zeilen vor, als würden sie alle bei ihm zuhause sitzen, ihm den Strom abstellen und ihn andersartig quälen. Wären die Dämonen tatsächlich in der Hölle eingeschlossen, dann könnten Sie die Menschen gar nicht versuchen oder in Besitz nehmen. Die Versuchung Christi nach dem 40-tägigen Fasten wäre ebenfalls nicht möglich gewesen. Die Dämonen können sich demnach frei bewegen, wie zu Christi Zeiten so auch heute. Wo sind sie eigentlich? Diekamp-Jüssen schreibt, dass der Zustand der gefallenen Engel vor und nach dem Weltgericht in etwa verschieden ist, was ihn Jud 6 und in 2 Petr 2,4 angedeutet wird.[1]

Die Engel, die ihren hohen Rang nicht bewahrt und ihren eigenen Wohnsitz verlassen haben, hat er mit ewigen Fesseln in der Finsternis eingeschlossen, um sie am großen Tag zu richten. (Jud 6)

Gott hat auch die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern sie mit Ketten in der Finsternis der Unterwelt verwahrt und sie als Gefangene dem Gericht übergeben. (2 Petr 2,4)

Wenn die gefallenen Engel nach dem Weltgericht gänzlich und endgültig abgestraft werden, so muss ihre Strafe hier auf der Erde doch eine leichtere sein. Im Judasbrief lesen wir vom „Anlegen der Fesseln der Finsternis“, im Petrusbrief von den „Ketten in der Finsternis der Unterwelt“. Sie werden „aufbewahrt“ für den jüngsten Tag. Dann wird ihre Niederlage vollständig sein, und die Möglichkeit freier Bewegung und Wirksamkeit wird ihnen dann gänzlich genommen werden.  

Warum lässt Gott sie dennoch sich frei bewegen?

Um uns zu züchtigen oder zu erproben. Schaut man sich die immer populärer werdenden Dokuserien über heimgesuchte Menschen und Häuser an, so deutet vieles darauf hin, dass wir in einer Zeit der größeren dämonischen Beweglichkeit leben. Warum? Weil sie sich irgendwo aufhalten müssen und mit der Zulassung Gottes sich dort aufhalten können, wo ganz schwere Sünden gegen die zehn Gebote aber auch gegen das Naturrecht stattgefunden haben, wie:

  • Mord,
  • Kindermord,
  • Inzucht,
  • Kannibalismus,
  • Leichenschändung,
  • Störung der Totenruhe
  • Hexenkunst,
  • Fluch,
  • satanische Rituale,
  • Sakrileg,
  • und anders.

Auf diese Orte haben die Dämonen ein Anrecht und sie halten sich dort tatsächlich auf, zum Leidwesen der irdischen Bewohner. Manchmal werden aber auch Menschen oder Orte heimgesucht, weil die Umsessenheit den Menschen und nicht den Orten dient. DSDZ kennt persönlich die Geschichte eines in den 1990ern erbauten Hauses, wo es eine zeitlang spukte und es Phänomene der dämonischen Umsessenheit gab, welche die Besitzerin des Hauses zu ertragen hatte, da leider ihre beiden Eltern schwer gesündigt hatten. Die Einzelheiten werden nicht preisgegeben, aber es ist eine wahre Geschichte, die wohl noch nicht abgeschlossen ist. Diese Phänomene haben zur Bekehrung der Dame des Hauses geführt und der Spuk hatte ein Ende, als DSDZ ihr einen Exorzismus des Hauses aus dem Manuale exorcismorum von Eynatten schickte, welchen zuerst sie selbst durchführte, was eine gewisse Linderung brachte. Dann gelang es ihr einen traditionellen Priester zu finden, der das ganze Ritual auf Lateinisch durchführte und sich an alle schriftlich übertragenen Anweisungen von DSDZ hielt. Der Spuk hörte auf und kam bisher nicht wieder. Eine wahre Geschichte, die ungefähr vor zehn Monaten stattfand.

Sicherlich erfahren nicht alle Menschen solche Phänomene. Manche tun es, ohne sie einordnen zu können. Manche wiederum schämen sich darüber zu sprechen oder finden niemanden, der ihnen glaubt und hilft. Hilfe schaffen hier einfach die Exorzismen der Kirche, die man notgedrungen auch selbst durchführen kann, obwohl sie von einem sich im Gnadenstand befindenden Priester viel effizienter durchgeführt geführt werden können. Die Dämonen hassen das Heilige, daher sollte man in den Räumen für viel Heiligkeit sorgen, indem man dort betet, geweihte Kerzen brennen lässt, geweihte Gegenstände hält und ab und zu einen Exorzismus betet und natürlich selbst im Gnaden standhält. Manchmal hilft alles leider nicht, dann muss man das, was kommt, ertragen, es Gott aufopfern und sich freiwillig verdemütigen, denn die Dämonen hassen Demut, es ist ihnen ein widerlicher Gestank vor dem sie fliehen. Dämonische Umsessenheit ist aber nicht unbedingt ein Zeichen der Heiligkeit, sondern der dämonischen Anwesenheit, die manchmal den Gerechten manchmal aber schweren Sündern zuteil wird. Sollten Sie solche Phänomene nicht erleben, dann seien Sie froh, denn es ist nichts Angenehmes. Sollten Sie hingegen solches erfahren, dann müssen Sie die Vorstellung aufgeben, dass ein Weihwasserbesprengen oder ein Gebet alles richten wird. Das passiert fast niemals, es ist ein langer Kampf bei dem man einiges lernt und sich abhärtet.


[1] Diekamp-Jüssen, Katholische Dogmatik, Will 2012, 387.

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