
5. Niedergang der Frauenorden
Leider verfügen wir über keine Statistiken, welche die vorkonziliaren unter nachkonziliaren Zeit vergleichen, für Frauenorden oder für männliche (S.m.) oder weibliche (S. w.) Säkularinstitute, da es die Letzteren vor dem Konzil so gut wie gar nicht gab. Aus den Angaben der Agentur Cara ab dem Jahre 1970,[10] sowie der Agentur Fides für die Jahre 2007-2012 geht hervor, dass die Anzahl, in allen Bereichen des konzentrierten Lebens, weltweit abnimmt, wovon die fallende Tendenz im Vergleich zum Vorjahr (V.v.) zeugt. Dies macht die nachfolgende Tabelle für die neuere Zeit (2007-2012) deutlich:
Die absteigende Kurve bei den Ordensschwestern verläuft seit dem Jahre 1970, denn frühere Jahre stehen und nicht zur Verfügung, recht sanft und ist eher durch die Sterberate und fehlende Berufungen als durch massenhafte Austritte bedingt. Diesen Zustand stellt eine weitere Grafik dar:
Im Gegensatz aber zu den Männerorden hat noch kein bisheriges, nachkonziliares Pontifikat sich positiv auf die Anzahl der weiblichen Ordensberufungen ausgewirkt. Denn die wie man hier raus ersehen kann gab es bei den Ordensmännern einen geringen Anstieg:
Obgleich das Pontifikat des Johannes Pauls II (1978-2005) sich positiv auf die männlichen Ordensberufungen ausgewirkt zu haben scheint, so blieb dieses Pontifikat auf die weiblichen Berufungen ohne Auswirkung. Betrachtet man aber den Verlauf der Berufungen der Ordensbrüder für die Jahre 1970-212:
so sehen wir einen ähnlichen Verlauf wie bei den Ordensschwestern, d.h. von jeglichem Pontifikat unbeeinflusst. Wie bereits erwähnt, scheint der leichte Anstieg der männlichen Ordensberufungen auf den Anstieg der Ordenspriester am Anfang des Pontifikats von Johannes Paul II, höchstwahrscheinlich ausschließlich in Polen, zurückzugehen. Somit blieb die globale, kirchliche Entwicklung davon unbeeinflusst.
Leider verfügen wir über keine weltweiten Statistiken zur vorkonziliaren nachkonziliaren Entwicklung der Frauenorden. Wir verfügen die lediglich über die Entwicklung der Frauenorden in Deutschland ab dem Jahre 1995 bzw. ab dem Jahre 1998.[11] diese Entwicklung ist, wie man sich denken kann, negativ und durch die Sterblichkeitsrate und fehlende Nachwuchs bedingt.Die Unterteilung zwischen kontemplativen und tätigen Orden sieht hingegen wie folgt aus:
Wie uns die Diskrepanz zwischen den kontemplativen und tätigen Orden vor Augen stellt, ist der Zustand der kontemplativen Orden viel stabiler, was höchstwahrscheinlich auf die lange Lebensdauer in kontemplativen Orden und einigen neu eintreten zu verdanken ist. Dies bestätigt aber auch unsere These, dass eine strengere Ordensregel langfristig den Ordensnachwuchs sichert. Vielleicht war es auch so, dass dort, wo weniger nach dem Konzil reformiert wurde, auch weniger Ordensleute ausgetreten sind. Denn ein weltliches Leben kann man auch außerhalb des Klosters führen.
Sicherlich sind die dargestellten Zahlen und Statistiken nichts Neues und sowohl dem Vatikan, den einzelnen Bischofskonferenzen und den Ortsbischöfen bekannt. Alle diese Gremien und Institutionen verfügen sicherlich über viel genauere Statistiken. Wo man hinsieht gibt es Abfall und Niedergang. Diese Situation erinnert ein wenig an die sozialistische Wirtschaft, welche wirklich niemals funktioniert hat, wobei das Ausmaß des Misserfolges vor der Bevölkerung geheim gehalten wurde. Die Beibehaltung des nachkonziliaren Kurses ist damit gleichbedeutend, dass man diesen Niedergang bewilligt und weiterverfolgen möchte. Der scharfe Kurs des jetzigen Pontifikats gegen die wirklich wenig zahlreichen traditionellen Orden spricht eine deutliche Sprache. Dass sich die deutsche Konferenz der Ordensoberen gegen die kirchliche Ehe-und Morallehre (Kommunionempfang für wiederverheiratete Geschiedene, Anerkennung von Konkubinaten und Homosexualität durch die Kirche) ausspricht,[12] ist ein Skandal, dass mittlerweile nicht weiter auf Welt, da die Kardinäle und Bischöfe es auch tun. Denn solches kann nur jemand verlangen, der jeglichen geistlichen Lebens entbehrt und jeden Bezug zum Christentum verloren hat. Und die sind leider auch die Früchte des Konzils.
Wir leben leider in Zeiten, in welchen die Laien viel katholischere Ansichten und eine bei weitem sittlicher Lebensführung vorweisen als die Geistlichen oder die Ordensleute. Dies liegt aber nicht an der schnellenden Heiligkeit des Laikats, sondern daran, dass die geistlichen Stände dermaßen abgebaut haben, da sie viel stärker als die Laien der schlechten Theologie ausgesetzt worden sind. Wer soll jetzt wegen die Orientierung geben und zwar in geistlichen, nicht in weltlichen Dingen? Dies ist so, als würden die Hobbykicker der Amateurliga die Profis der Champions League ständig an die Wand spielen. Im normalen Leben unvorstellbar, da die Profifußballer ungefähr seit dem fünften Lebensjahr ausgesucht und entsprechend ihr ganzes Leben lang geschult werden. Daher kann kein auch so begabter Amateur mit einem Profi, beispielsweise der Ajax- Amsterdam-Talentschmiede konkurrieren. Im kirchlichen Bereich findet dies heutzutage leider statt. Betrachtet man die jetzige internationale Blogosphäre, zu welcher wir auch gehören, so schreiben darin vornehmlich Laien und keine Geistlichen, die Letzteren nur unter Pseudonym und auch recht selten. Von mangelnder Zivilcourage abgesehen, obwohl einem Priester wahrscheinlich eine Suspendierung droht, scheint es als wäre die jetzige Entwicklung für die meisten geistlichen entweder genehm oder gleichgültig. Nach dem Motto: „Bei uns ist es sowieso besser als woanders und Hauptsache ich habe mein auskommen!“ An dieser Einstellung werden sie im Fegefeuer, falls sie dieses überhaupt erreichen, lange denken können.
Daher schlagen wir auf unserem Blog als das individuelle Gegengift gegen die Kirchenkrise den Ausbau und die Vertiefung des eigenen geistlichen Lebens vor, denn letztendlich ist jeder für sein eigenes Seelenheil verantwortlich.
[10] http://cara.georgetown.edu/CARAServices/requestedchurchstats.html
[11] http://www.orden.de/presseraum/zahlen-fakten/statistik-frauenorden/
[12] http://www.jesuiten.org/aktuelles/details/article/orden-wollen-anderen-umgang-mit-wiederverheirateten-geschiedenen.html http://www.orden.de/aktuelles/meldung/?tx_ignews_newsdetail%5Bnews%5D=2948&tx_ignews_newsdetail%5Baction%5D=show&tx_ignews_newsdetail%5Bcontroller%5D=News&cHash=93672eb7f5cbe87bc01cc293d998bae0
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