
Alles Schmarrn?
DSDZ [der Schreiber dieser Zeilen] hat zu seinem letzten Beitrag zum Loreto-Haus einen dermaßen unverschämten Kommentar auf gloria.tv von einem Österreicher aus Innsbruck Namens Oenipontanus erhalten [ein Pleonasmus da Innsbruck auf Lateinisch Inn (Oenus) und Brücke (Pons) Oenipons oder Oenipontum heißt], von dem er glaubt, dass er ein Novus Ordo Priester sei, dass er den Kommentator verbannte.
In etwa, dass:
- DSDZ dumm sei,
- sich vorkonziliare Literatur zu Loreto durchlesen sollte,
- da diese ganze Loreto-Legende ein Schmarrn sei.
Nein, das ist keine wörtliche Wiedergabe, aber so in etwa lautete der Inhalt des Kommentars. Oenipontanus war gar nicht in der Lage den ganzen Byrne-Beitrag zu lesen, weil dieser nur den Abonnenten offen steht. Er las nur den Teaser auf gloria.tv und gab seinen Senf und mit den Worten dazu:
Das war unverschämt der armen Carol Byrne gegenüber, die sich so viel Mühe gab die Loreto-Geschichte apologetisch zu untermauern und jede noch so unbekannte Quelle für die Verteidigung der Tradition heranzuziehen. Das war auch DSDZ gegenüber unverschämt, weil man damit andeutet, dass DSDZ etwas ungeprüft veröffentlicht. Jemand, der in Innsbruck wohnt und sich “der Innsbrucker”auf Lateinisch nennt, ist natürlich allen mit seiner Bildung überlegen, denkt er. Er weiß es besser als die Kirche und Byrne.
Warum regt sich denn DSDZ so auf?
Das fragt er sich auch selbst und denkt, dass Oenipontanus genau zu denjenigen Geistlichen oder Katholiken der Karl-Rahner-Stadt (=Innsbruck) passt, die uns das Konzil beschert haben und immer noch an seinen rationalistischen “Früchten” hängen.
Wenn wir nämlich annehmen, dass das Loreto-Haus “Schmarrn” oder ein Betrug ist, dann müssen wir annehmen, dass:
a. die Kirche ab dem Jahre 1291 bis in die 1950-gern ihre Gläubigen belogen hat,
b. all die Zeitzeugen und Heiligen, die über das Heilige Haus berichteten ebenfalls logen,
c. es keine Wunder und nichts Übernatürliches gibt (Gott eingeschlossen),
d. das Erfinden von “Heiligen Häuser” der kirchlichen Geschäftemacherei gilt.
Glaubwürdigkeit der Zeugen
Carol Byrne stellt richtigerweise fest, dass bei einem Zeugnis über etwas Ungewöhnliches zuerst die Glaubwürdigkeit des Zeugen bewertet wird. Daher haben sie bei Gericht, wenn ein Polizist gegen Sie aussagt, richtig schlechte Karten.
Ungewöhnliches ist aber nicht Unmögliches. In einem Paradigma, dass Übernatürliches wie Gott, Engel und Wunder erlaubt, können Wunder durchaus vorkommen, nur müssen sie glaubwürdig bezeugt werden. Jemand, der glaubwürdig war, war dabei und hat es gehört oder gesehen.
In der Anlehnung an die Aussage von Duns Scot über die Unbefleckte Empfängnis (decuit, potuit ergo fecit) fragt der gläubige Theologe:
a. War es geziemend (decuit)?
b. War es möglich (potuit)?
c. Fand es statt (fecit)?
- Ziemte es sich für Gott das Haus der Menschwerdung von der Zerstörung durch Ungläubige zu schützen? – Ja.
- War es Gott möglich mit Hilfe der Engel dieses Wunder zu wirken? – Ja.
- Hat Er es getan? – Ja.
Warum denn über Dalmatien und nicht gleich nach Loreto?
Damit die Bewohner von Trsat in Kroatien ebenfalls gesegnet werden. Auf dem Balkan war es immer unruhig, so schien Italien langfristig der bessere Ort zu sein.
Vielleicht war es auch mit der Lehre verbunden, dass sich sogar Engel ausruhen müssen und man vieles in Etappen baut (z. B. die Welt in Sechs Tagen). Warum sollte es kein Wunder gewesen sein?
Wenn es aber eine dermaßen gute Geschäftsidee gewesen wäre andere “Heilige Häuser” nach Europa oder die USA zu transportieren, warum hat es denn niemand getan?
DSDZ stellt hier gleich ein paar Geschäftsideen vor:
a. Teile des Tempels Salomons von Engeln getragen. (Man könnte auch bei Juden abkassieren.)
b. Teile der Opferstätte Abrahams von Engeln getragen. (Man könnte auch bei Moslems abkassieren.)
c. Teile des Abendmahlssaals von Engeln getragen. (Man könnte auch bei Protestanten abkassieren.)
d. Teile des irdischen Paradieses von Engeln getragen. (Man könnte wirklich bei allen abkassieren, die Tiere mit eingeschlossen.)
Man erklärt X für “wunderbar von den Engeln getragen”, baut es irgendwo auf, nachdem man es bei einer Nacht-und Nebel-Aktion regulär transportiert hatte und kassiert ab.
Das logistische Problem
DSDZ hat beinahe drei Jahre lang in der Logistikbranche gearbeitet und sich mit allen Transportwegen außer der Luftfracht befasst. Er kann also sagen, dass der Umstand, dass etwas überhaupt von A nach B gelangt, ein kleines Wunder ist, weil Sie als Kunde überhaupt nicht wissen können, was und wie alles schiefgehen kann. Sie als Endkunde bekommen das meistens nicht mit, aber der Logistiker oder der Spediteur hat dann die Hölle auf Erden.
Man hält es gar nicht für möglich, wie:
- dumm,
- faul,
- unachtsam
die Menschen in der Transportbranche sind, die sich dazu noch täglich damit befassen. Nein, nicht alle, aber so ca 90%. Man muss aufpassen, überwachen, für sie denken und immer mit dem Schlimmsten rechnen. Und das heute, in dem aufgeklärten Jahr 2023, mit all seinen technischen Möglichkeiten.
Es ist doch unmöglich, dass es im Mittelalter besser und leichter war die Dinge von A nach B zu transportieren. Lesen Sie sich die Geschichte der Kreuzzüge durch und Sie werden erfahren, was alles schief gegangen ist. Durch die Meeresströme, das Wetter oder Navigationsfehler landete man höchst selten dort, wo man plante.
Und unsere Oenipontanus will allen ernstes glauben, weil er vorkonziliare Literatur dazu gelesen haben soll, dass die Kreuzfahrer um das Jahr 1291 eines solche logistische Meisterleistung starten konnten, indem sie:
- das Heilige Haus ohne Fundamente (aha!) abbauten,
- es ohne Beschädigung auf ein Schiff luden,
- es zuerst nach Dalmatien – Trsat – verbrachten, ausluden und getreu aufbauten,
- es aber später abmontierten und nach Loreto brachten.
Echt jetzt?
Das ist ja noch wunderbarer als die Versetzung durch die Engel. Warum haben sie es denn nicht auch mit anderen Gebäuden getan, wo die Transportmethode schon einmal feststand? Warum hat sich gerade diese Loreto-Tradition entwickelt und keine andere? Warum all das Lügen? Warum nicht gleich eine Kirche in Dalmatien oder Loreto zur Ehre der Gotttesmutter bauen, statt vorzugeben, dass die Engel etwas getragen haben? Warum ist und bleibt Loreto so einzigartig?
Unser Oenipontanus wurde mit dem rahnerischen Rationalismus genährt, er hält sich natürlich, wie sie alle, für einen guten Priester/Katholiken, aber bei Loreto muss man einen Riegel vorschieben. Das geht nun wirklich nicht. Katholizismus muss rationalistisch bleiben, weil sich der ungläubige Rahner es so wünschte.
Der lichte Dämon und der lichte Atheismus
DSDZ war tatsächlich schon mehrmals in Innsbruck, sogar als Gast im Priesterseminar, gar im Bischofspalais, sogar auf der theologischen Fakultät. Besonders auf der Letzteren herrscht eine Art Aura des lichten, aber trockenen Atheismus.

Als würde man über trockene Knochen schreiten, die aufgrund einer nuklearen Explosion verstrahlt wurden. Michael Psellos (1017-1078), ein byzantinischer Philosoph und Theologe, beschreibt in seinem lesenswerten Werk De operatione daemonum verschiedene Arten von Dämonen. Manche sind irdiger, dunkler als andere, andere wiederum sind irgendwie luftig oder lichtvoll.
Es gibt auch einen lichtvollen Atheismus, der alles rationalistisch vertrocknet, da er vom gefallenen Lichtträger kommt. Lesen Sie sich doch die Beiträge und Kommentare von Oenipontanus durch. Nichts Eigenständiges, keine Fruchtbarkeit, fast alles Reposts, staubtrocken. So wirken diese Dämonen.
Sie wollen uns vom Wirklichen und Tatsächlichen, wie von der Tradition und von den Reliquien, in die luftigen Höhen entführen.
Reliquien als glaubwürdige Geschichtszeugen
Gestern war DSDZ bei einem vorgezogenen St. Jakobus-Patronatsfest, wo er am Ende der Tridentinischen Messe mit den St. Jakobus-Reliquien gesegnet wurde.


Nein, DSDZ hat keinen “Segensstrom” gespürt, obwohl er mindestens zweimal bei hoch angesehenen Reliquien (es war ein ganzer Körper einmal auf Korfu, einmal in Venedig) eine Art Stromstoß verspürte.
Die ermöglicht bezüglich der St. Jakobus Reliquien folgende Erklärungsversuche:
a. Diese Reliquien waren nicht echt.
b. Ihre Menge war zu klein, als dass DSDZ etwas spüren könnte.
c. DSDZ war nicht in Form.
d. Gott hat keine Wirkung der Reliquien bei DSDZ zugelassen.
Dennoch dachte sich DSDZ, wie wunderbar es sei, dass man diejenige Person, von der das Evangelium handelt, an demselben Tag, wo ihr Martyrium gefeiert wird, durch ein Reliquiar gleichsam persönlich berühren kann. Es ist historisch, es ist echt.
Der hl. Jakobus kann jetzt durch seine verstreuten Reliquien mehr als zu Lebzeiten wirken, wie Christus es ihm versprochen hat. Unser Glaube ist historisch. Er ist der Geschichte entwachsen und wird selbst durch die Gegenwart zur Geschichte.
Weiß DSDZ denn, dass diese Reliquien echt waren?
Nein, das weiß er nicht. Es ist eben wahrscheinlich, dass sie echt sind, weil sie jahrhundertelang in einer Bischofsstadt in einer St. Jakob Kirche aufbewahrt wurden. Warum denn eine St. Jakob Kirche bauen, wenn man keine St. Jakob Reliquien hat? Durch den Reliquiensegen ist der Glaube von DSDZ sicherlich gewachsen und er war auf dem Heimweg extrem entspannt. Vielleicht fährt er irgendwann mal nach Santiago der Compostella und vergleicht die Wirkung der Reliquien.
Woher wissen wir, dass dort der richtige St. Jakobus liegt?
Weil die Kirche es uns sagt. Wir können doch keine DNA-Proben entnehmen und mit einem DNA-freien Abreibtupfer nach den nächsten Verwandten des Heiligen fanden. Wenn Menschen jahrhundertelang irgendwo hinpilgern, dann muss es dort irgendetwas geben.
Carol Byrne hat Recht. Katholizismus ist ein Gesamtkunstwerk, wenn man nur ein kleines Detail, wie das Haus von Loreto, in Frage stellt, dann untergräbt man alles, weil man die Tradition untergräbt. Und dann haben wir Oenipontanus, Bergoglio und “Tucho”.

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