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Würden Sie, liebe Leserin, lieber Leser, etwas anderen überlassen, was:
- Ihren Lebenssinn,
- Ihre Lebensaufgabe,
- Ihre Berufsehre
ausmacht? Eher nicht, oder?
Welche Berufe sind es, in denen sich der Schaffende für unersetzlich hält?
Wohl künstlerische oder kreative Berufe, wo sich jemand dessen sicher ist und dies auch der Wirklichkeit entspricht, dass nur er oder sie etwas auf eine so herausragende Weise vollbringen kann, dass er oder sie durch niemandem ersetzt werden kann, wenigstens in einem bestimmten Augenblick nicht. So gibt es Sportler, die in Individualsportarten oder in Mannschaftssportarten einfach unersetzlich sind. Nur sie erreichen eine bestimmte Leistung, nur sie können eine Mannschaft so führen. Es gibt Designer oder Projektanten, die ganzen Produktreihen ihren Siegel aufdrücken, es gibt Sänger, Schauspieler oder Schriftsteller, die bestimmte Höhen, die für andere unerschwinglich bleiben, erreichen. Da steckt Talent dahinter, Technik, viel Mühe und Ausbildung, denn eine DSDZ-Kandidatin wird beim besten Willen keine Mozart-Arie singen können. Sicherlich ist das eine berufliche Elite, wo der Beruf zur Berufung wird, wo man auch niemals Freizeit hat, da man ständig arbeitet.
„Urlaub etwas ist für Leute, die ihre Arbeit nicht mögen.“
Karl Lagerfeld
Und Karl Lagerfeld hatte recht. Sind Sie aber Heizungsmonteur, Bäckereifachverkäuferin, Steuerberater oder Anwalt, dann können Sie das, was Sie beruflich tun schon besser oder schlechter machen und etwas bewirken, aber jemand mit ähnlichen Qualifikationen kann es genauso gut vollbringen, wenn nicht gar besser. Wenn Sie zuhause bleiben oder einen anderen Beruf wählen, geht die Welt nicht unter.
Interessanterweise ist das, was unersetzlich ist, meistens nicht lebensnotwendig. Denn niemand stirbt daran, wenn eine Mozart-Arie schlechter gesungen wird oder ein BMW, wie in den letzten Jahren, ein schlechteres Design hat. Das Notwendige jedoch: Brot backen und verkaufen, verstopfte Rohre freilegen, Heizungen montieren, all das muss gemacht werden und auch, wenn es schlechter gemacht wird, so wird es dennoch gemacht.
Bei manchen Berufen ist es nicht so sehr das Talent, was darüber bestimmt, wer diese berufliche Tätigkeit ausführen darf, sondern die Ausbildung, die dem Ausführenden zugutekommt. Ein Pilot braucht so und so viele Übungsstunden, um fliegen zu können, ein Kampfjetpilot noch mehr. Ein Chirurg wird niemand im ersten Semester, ebenso wenig wie ein Schiffskapitän.
Der Priesterberuf und der gelebte Atheismus
Doch all diese Vergleiche greifen dennoch beim Priesterberuf zu kurz, weil nicht jeder dazu taugt, da nicht jeden Gott dazu bestimmt. Es erfolgt eine elitäre, übernatürliche Auswahl, von jemanden – Gott – der allmächtig, allwissend, heilig und unsichtbar ist und dessen Auswahlkriterien strenger sind, als diejenigen einer Kommission bei der Aufnahmeprüfung an einer Kunsthochschule. Gott wählt und die Menschen (Regens des Priesterseminars, Professoren, Bischof), wenn sie Gottes Willen tun, verifizieren seine Wahl. Da der Priester der Erwählte ist und nach der Weihe der „Leiter“, im physikalischen Sinne, Gottes ist, daher ist er absolut unersetzlich. Nur er darf bestimmte Dinge tun, damit diese überhaupt stattfinden. Da leider im deutschsprachigen Raum fast alle Priester und Bischöfe Atheisten sind, daher haben sie keinen Sinn für Gnade und ihre eigene Erwählung. Atheismus stand auch am Anfang der Liturgischen Bewegung, welche die Rolle des Priesters in den vielen aufeinanderfolgenden „Reformen“ dermaßen beschnitt, dass nichts davon übriggeblieben ist. Ist der Priester aber während der Messe nutzlos, weil Laien alles liturgisch dürfen und es auch tun, dann ist er insgesamt nutzlos, „ein Mensch wie jeder andere auch“. Daher kann er auch heiraten, im Bereich der DBK vorzugsweise einen Mann, da jetzt die Homo-Ehen „gesegnet“ werden sollen.
Da bei der Hl. Messe von den Wandlungsworten abgesehen, alles Sakramentalien sind, welche von einem Priester bewirkt werden müssen, damit sie überhaupt stattfinden, so findet, geistlich gesehen, das, was von Laien gemacht wird (Lesungen, Antworten, Proprien etc.) gar nicht statt und heiligt nicht. Anders formuliert, bedeutet dies, dass im Falle, dass der Priester die Epistel liest, ihr Inhalt die Anwesenden heiligt, da durch den Priester, als den alter Christus, Christus selbst spricht. Wenn jedoch ein Laie etwas vorliest, ist es nur ein vorgelesener Text, der höchstens intellektuell stimuliert. Es ist wie in der Schule: der Lehrer liest vor, die Kinder hören zu. In der übernatürlichen Dimension passiert aber nichts, was auch erklärt, warum die Novus Ordo Gottesdienste alles und jeden dermaßen entweihen.
Damit vor den Liturgiereformen das Heilige des Altarraumes nicht entweiht wurde, durften den Altarraum nur Geweihte betreten und die heiligen Gefäße nur Geweihte anfassen. Jetzt als es alle tun dürfen: Laien, Frauen, Dragqueens etc. findet eine dreifache Sünde statt:
- Das Heilige wird entweiht,
- Diejenigen, die es tun, begehen wenigstens eine materielle Sünde,
- Das Volk erhält keine Gnade.
Daher ist man nach einer Novus Ordo Messe immer so gereizt oder traurig, weil man spürt, dass etwas objektiv Schädliches stattgefunden hat, ohne dass man es, innerhalb des Novus Ordo Paradigma (legale Liturgiereform legal durchgeführt) beweisen könnte.
Wirkungen des Heiligen
Die Reformer wussten natürlich um diese Zusammenhänge und deswegen haben sie es auch gemacht. Aus reiner Bosheit, damit alle an ihrem Atheismus Anteil haben, statt an der nicht vorhandenen Heiligkeit. Es ist die Sichtweise der Dämonen, die möchten, dass alle genauso leiden wie sie selbst. Uns soll es nicht besser ergehen. Auch wir sollen die Leere, den Unwillen, die Langeweile, die Missgunst, den Ekel vor dem Sacrum spüren. Denn während das Heilige Menschen im Gnadenstand anzieht, gleichsam wärmt und erhebt, so wirkt es auf diejenigen, die sich in schwerer Sünde befinden, genau umgekehrt. Es verbrennt, verscheucht und erschreckt. Daher hat ein jeder gefallener Geistlicher – wie ein gefallener Engel- bei der hl. Messe ein kleines Höllenerlebnis, er wird verbrannt und daher möchte er, so viel wie es nur geht, alles an die Laien outsourcen. Diese Wirkung ist bei der Tridentinischen Messe viel stärker als bei Novus Ordo und daher wurde die erstere abgeschafft und die letztere eingeführt, damit unsere lieben Geistlichen weniger leiden. Denn Gott und das Heilige ist wirklich etwas Objektives, es wirkt und deswegen wurde Novus Ordo eingeführt, damit nichts wirkt. So einfach ist es, so gut durchdacht ist es auch.
Wir verdanken den jetzigen Zustand der Kirche den schlechten Geistlichen, die sich solch eine Liturgie ausdachten, damit sie diese nicht stört. Omne malum ab clero – „Alles Schlechte kommt vom Klerus“, sagte man schon immer und genauso ist es.

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