
Was ist die wahre Barmherzigkeit? “Das Menschengeschlecht mit übernatürlichen Wohltaten zu überhäufen”, d.h. ihnen die Teilnahme am trinitaren Leben Gottes zu geben. Wozu dient die Liturgie? Eben dazu, die Menschen in das übernatürliche göttliche Leben einzutauchen. Die Liturgie ist ja nicht nur die reale Gegenwart des eucharistischen Christus, sondern die Fortsetzung seiner Mission, denn er selbst ist es, der durch die Hände des Priesters segnet, konsekriert, durch seinen Mund das Evangelium liest und verkündet. All diese Priesterzentriertheit des wahren katholischen Ritus rührt daher, dass der Priester in persona Christi also wortwörtlich an Christi statt in der Liturgie und außerhalb natürlich auch handelt. Tja, ihr lieben Geistlichen, die ihr uns lest, so ist es nun mal. Diese Würde schafft Pflichten und ein viel härteres Strafgericht. Die Hölle soll ja mit den Köpfen der schlechten Priester gepflastert sein. Einige werde es selbst erfahren, ob es stimmt.
Einleitung:
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Der Hohepriester Jesus Christus, 212.
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Das Priesteramt der Kirche, 213-214.
212. Der Mittler zwischen Gott und den Menschen[1], der Hohepriester, der die Himmel durchmessen, Jesus, der Sohn Gottes[2] hat das Werk der Barmherzigkeit auf sich genommen, das Menschengeschlecht mit übernatürlichen Wohltaten zu überhäufen. Seine Absicht war es dabei zweifellos, die zwischen dem Menschen und seinem Schöpfer durch die Sünde gestörte Ordnung wiederherzustellen und die unglückliche, durch die Erbschuld belastete Nachkommenschaft Adams dem himmlischen Vater, dem Ursprung und letzten Ziele aller Geschöpfe, wieder zuzuführen. Deshalb verkündete er während seines Wandels auf Erden nicht allein den Anbruch der Erlösung und erklärte das Gottesreich für gekommen, sondern er trachtete, durch beständiges Beten und Opfern das Heil der Seelen zu erwirken, bis er schließlich am Kreuze sich als makelloses Opfer Gott darbot, um unser Gewissen von toten Werken zu reinigen, damit wir dem lebendigen Gott dienen könnten.[3] So wurden alle Menschen vom Weg, der zu ihrem völligen Verderben führte, zu ihrem Glück zurückgerufen und Gott wieder zugeführt; durch das persönliche Mitwirken eines jeden zur Erlangung der eigenen Heiligkeit, die dem Blute des unbefleckten Lammes entsprießt, sollten sie Gott die ihm gebührende Ehre erweisen.
213. Der göttliche Erlöser wollte, dass das Priesterleben, das er in seinem sterblichen Leibe durch sein Gebet und Opfer begonnen hatte, durch die Jahrhunderte in seinem mystischen Leibe, der Kirche, ununterbrochen weitergeführt werde. Daher setzte er ein sichtbares Priestertum ein, damit an jedem Ort ein reines Speiseopfer dargebracht werde[4] und so die Menschen vom Aufgang bis zum Niedergang, befreit von der Sünde, dem Ruf des Gewissens folgend, frei und willig Gott dienten.
214. Die Kirche führt also, getreu dem von ihrem Stifter erhaltenen Auftrag, das Priesteramt Jesu Christi vor allem durch die heilige Liturgie weiter. In erster Linie tut sie dies am Altare, wo das Kreuzesopfer ständig dargebracht[5] und erneuert wird,[6] wobei einzig die Art der Darbringung verschieden ist; dann durch die Sakramente, besondere Mittel, durch welche die Menschen des übernatürlichen Lebens teilhaftig werden; endlich durch den Lobpreis, der täglich dem allgütigen und allmächtigen Gott dargebracht wird. „Welch wundervolles Schauspiel – sagt Unser Vorgänger ehrwürdigen Andenkens Pius XI. – bietet dem Himmel und der Erde die betende Kirche, wenn ohne Unterlass Tag und Nacht die unter göttlicher Eingebung geschriebenen Psalmen auf Erden gesungen werden; wenn keine Stunde des Tages gezählt wird, die nicht durch ihre eigene Liturgie geweiht wäre; wenn jedes Lebensalter seine Rolle hat beim Dank-, Lob-, Bitt- und Sühnegebet, diesem gemeinsamen Flehen des mystischen Leibes Christi, der Kirche“ [7].
[1] 1 Tim. 2, 5.
[2] Vgl. Hebr. 4,14.
[3] Vgl. Hebr. 9,14.
[4] Vgl. Mal. 1, 11.
[5] Vgl. Konzil von Trient, Sess. XXII, c. 1. Denzinger Nr. 938.
[6] Vgl. Konzil von Trient, Sess. XXII, c. 2. Denzinger Nr. 940
[7] Pius XI., Rundschreiben Caritate Christi compulsi vom 3. Mai 1932. AAS XXIV (1932) 185. Vgl. HK Nr. 1005.
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