
Natürlich ist es kein Kunststück fertige Enzyklika aus dem Internet auf dem eigenen Blog zu veröffentlichen, um damit die Zeit zwischen den eigenen Beiträgen zu überbrücken. Dennoch ist es legitim, da der Schreiber dieser Zeilen in der nahen Zukunft noch weniger Zeit für diesen Blog haben wird, als er ohnehin schon hat. Will man aber zum rechten Verständnis der katholischen Liturgie gelangen, so muss man einen Punkt voraussetzen, an dem sie noch als solche erkennbar war. Diesen Ausgangspunkt kann das Jahr 1962 und die liturgische Konstitution Sacrosanctum Concilium nicht bieten, da die Kirchengeschichte 1962 weder überhaupt, noch neu angefangen hat, sondern die Fortsetzung des Bisherigen darstellt beziehungsweise darstellen sollte. Die Enzyklika Mediator Dei stellt das vollste, vorkonziliare Liturgieverständnis dar und eigentlich das katholische Liturgieverständnis an sich, ohne das die konziliaren Versänderungen gar nicht begreifbar wären. Diese Enzyklika ist als Ganzes nicht außer Kraft gesetzt worden, sondern nur diejenigen Teile, welche durch das Vaticanum II und die spätere Entwicklung formal oder nicht abrogiert worden sind, haben ihre Gültigkeit verloren – zum großen Nachteil, wie wir jetzt alle sehen. Zwar ist Mediator Dei bekannt und man kann sie auch woanders nachlesen, aber das kann man bei Kardinal Bona und Augustin Poulain SJ ja auch, nur niemand tut es. Wir wollen diese Enzyklika hier, abschnittsweise mit eigenen Kommentaren versehen, neben anderen Publikationen vorstellen, um den Leser zur Fülle des katholischen Liturgieverständnisses zu führen. Denn jemand muss es ja tun. Zuerst die Inhaltangabe der recht, für vorkonziliare Begriffe, umfangreichen Schrift, welche aus einer Zeit stammt, als das Lehramt kurz und bündig zu schreiben wußte.
Rundschreiben Papst Pius’ XII.
vom 20. November 1947
MEDIATOR DEI ET HOMINUM
über die heilige Liturgie
Lateinisch in: AAS 39 (1947) 521-595
Der folgende deutsche Text wurde übernommen aus: Anton Rohrbasser (Hrsg.), Heilslehre
der Kirche: Dokumente von Pius IX. bis Pius XII., Freiburg in der Schweiz 1953, S. 133-209.
Die Zahlen zu Beginn eines jeden Absatzes verweisen auf die Nummerierung in diesem Sammelwerk. Daraus stammt auch die folgende Inhaltsübersicht der Enzyklika. Irrtum vorbehalten.
Inhaltsangabe
Einleitung:
1. Der Hohepriester Jesus Christus, 212.
2. Das Priesteramt der Kirche, 213-214.
3. Die liturgische Bewegung der Gegenwart, 215-218.
4. Versäumnisse und Übertreibungen, 219-220.
I. Wesen, Ursprung und Entfaltung der Liturgie
1. Liturgie als Gottesdienst, 221-223.
a) Gottesverehrung durch Jesus Christus, 224-225.
b) Gottesverehrung durch die Kirche, 226-227.
c) Definition der Liturgie, 228.
d) Die Liturgie im Laufe der Zeiten und im Menschenleben, 229-230.
2. Innere und äußere Gottesverehrung, 231-232.
a) Einseitige Überbetonungen, 233-235.
b) Notwendigkeit der persönlichen Frömmigkeit, 236-238.
c) Früchte echter Frömmigkeit, 239-240.
d) Einklang zwischen dem inneren und äußeren Element, 241-242.
3. Regelung durch die kirchliche Hierarchie:
a) Hierarchie und Priesteramt der Kirche, 243-245.
b) Liturgie und Glaube, 246-249.
4. Entfaltung und Entwicklung der Liturgie:
a) Göttlicher und menschlicher Anteil, 250-251.
b) Ursachen der fortschreitenden Umgestaltung, 252-256.
c) Gründung der Ritenkongregation, 257.
d) Oberste Autorität in liturgischen Belangen, 258-259.
e) Liturgische Sprache, 260.
f) Alte und neue Formen, 261-264.
II. Der eucharistische Kult
1. Das Wesen des heiligen Meßopfers, 265.
a) Erneuerung und Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers, 266-272.
b) Unendlicher Wert des Opfers, 273-274.
c) Notwendigkeit persönlicher Teilnahme, 275-276.
2. Die Teilnahme der Gläubigen, 277.
a) Abgrenzung der priesterlichen Vollmacht, 278-280.
b) Das allgemeine Priestertum der Gläubigen, 281-289.
c) Selbsthingabe als Mitvollzug, 290-294.
d) Mittel zur Förderung der Opferteilnahme, 295-300.
3. Die heilige Kommunion:
a) Als wesentlicher Bestandteil des Meßopfers, 301-303.
b) Sakramentale und geistige Kommunion, 304-306.
c) Empfang innerhalb der Messe, 307-308.
d) Sinn und Segen der Danksagung, 309-313.
4. Anbetung Christi im Altarssakrament:
a) Die Gegenwart Christi nach Glauben und Überlieferung, 314-315.
b) Entwicklung des eucharistischen Kultes, 316-317.
c) Jesus im Sakrament ist der geschichtliche Christus, 318.
d) Der eucharistische Segen, 319-320.
III. Breviergebet und Kirchenjahr
1. Sinn und Herkommen des kirchlichen Stundengebetes, 321-322.
a) Das immerwährende Gebet der Kirche, 323-325.
b) Sammlung und Andacht, 326-327.
c) Gehalt der Psalmen, 328-329. d) Teilnahme der Laien und Sonntagsheiligung, 330-332.
2. Sinn und Gehalt des Kirchenjahres, 333.
a) Die heiligen Zeiten und Feste, 334-340.
b) Widerlegung moderner Irrtümer, 341-343.
c) Fortleben Christi im Kirchenjahr, 344-345.
3. Heiligen- und Marienfeste, 346-350.
IV. Pastorale Weisungen
1. Die außerliturgischen Andachten, 351.
a) Wert und Berechtigung, 352-353.
b) Oftbeichte, geistliche Übungen und Volksandachten, 354-358.
c) Warnung vor Zersetzung und Zersplitterung, 359-360.
2. Die liturgische Bewegung, 361.
a) Die sakralen Künste:
aa) Schönheit des Gotteshauses
bb) Choral, moderne Musik und Volksgesang, 363-366.
cc) Architektur, Bildhauerei und Malerei, 367-368.
b) Liturgische Volksbildung, 369-372.
c) Warnung vor Irrtümern, 373.
Schlußwort und Segen
Auswertung der Liturgie, 374.
Prüfet alles; was gut ist, behaltet ! 375-376.
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