
O quam gloriosum est regnum in quo cum Christo gaudent omnes sancti amicti stolis albis sequuntur Agnum quocumque ierit!
Wie glorreich ist das Reich,in welchem mit Christus alle Heiligen sich erfreuen mit weißen Gewändern umhüllt, folgen sie dem Lamm, wo immer es auch gehen wird!
Die Liturgie ist die Lehrmeisterin der Völker oder sie war es lange Zeit. Die alljährlich sich wiederholenden Antiphon-Texte erlaubten immer wieder sich der Bedeutung eines Festes zu besinnen und einen gewissen Tiefgang zu erreichen. Daher werden wir innerhalb der nächsten acht Tage die oben angeführte Antiphon O quam gloriosum von Tomása Luisa de Victorii (1548-1611) vorstellen, welche zum Magnificat des Allerheiligenfestes und innerhalb der nachfolgenden Octav gesungen wurde. Die Octav dieses Festes wurde leider im Jahre 1955 im Zuge der pianischen Reformen, also der Reformen des Pius XII. abgeschafft, hinter welchen schon damals Bungini steckte. Schade.
Da wir auf diesem Blog die Freiheit haben den liturgischen Kalender des tridentinischen Breviers zu würdigen, so werden wir diese Oktave wenigstens mit diesem Musikstück begehen. Alle Leser, die vielleicht irgendwo ein vorpianisches Brevier zuhause haben, könnten anhand der nachfolgenden Lesungen der acht Tage die vertikal-spirituelle Bedeutung dieses Festes ergründen, welches leider seit 1955 viel zu schnell vorbei ist. Die Englischsprachigen unter uns können auch bei Divinum officium.com nachschauen und diese Texte wenigstens auf Englisch lesen, falls sie kein Latein beherrschen. Die deutsche Fassung entsteht langsam, so können vielleicht in einem Jahr alle, die es wollen, diese Texte lesen und im Verständnis der liturgischen Geheimnisse wachsen. Denn jemand muss es ja rausreissen.
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