Tradition und Glauben

Vom richtigen Knien oder wie komme ich an einen Betstuhl?

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Alles muss erlernt werden und das Beten im Knien scheinbar auch. Allen, die vorhaben für unsere Bischofskonferenzen kniend die Bußpsalmen samt der Allerheiligenlitanei zu beten, empfiehlt es sich, dass sie sich nach einem geeigneten Betstuhl oder nach einer Kniebank umschauen. Die Kirche verlangt zwar, dass diese Gebete im Knien (flexis genibus) verrichtet werden, aber ein Knien auf dem nackten Boden wird nicht verlangt, da es besser wäre an die Texte, die Intention als an die Schmerzen zu denken. Man sollte sich auf ein Knien zwischen 40 Minuten und 1 Stunde 15 Minuten einstellen, denn dies sind die ersten Erfahrungswerte unserer Leser. Dieses Gebet ist zwar eine Bußübung und Sühne, es muss aber machbar sein. Der Teufel wird uns davon abbringen wollen, indem er erstens argumentieren wird:

„Es ist zu schwierig und daher nicht machbar“,

beziehungsweise

„Es ist zu bequem und daher nichts wert“.

Beides ist falsch. Alle, die überhaupt damit anfangen, sollen es so einrichten, dass sie es überhaupt schaffen und daher lautet die Devise: „kniend aber machbar.“

Was ist ein Betstuhl?

Ein Betstuhl ist eine Art Kniebank, welche fürs Gebet entworfen wurde und bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil im Umlauf war. Siehe Bilder:

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Auch bei den Weltleuten. Als der Schreiber dieser Zeilen in der Abtei Fontgombault war, lernte er Betstühle dieser Art und Weise kennen, bei welchen langes, kniendes Beten möglich ist, weil sie das Körpergewicht optimal umlagern. Man stützt sich sowohl auf die Ellenbogen als auch auf die Knie und kann in dieser Haltung wirklich lange und schmerzfrei aushalten.

Er selbst besitzt zwar seit einigen Jahren eine Kniebank dieser Art und Weise (Höhe: 58 cm, Breite: 60 cm, Tiefe: 55 cm):

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 aber die französischen Betstühle waren viel bequemer.

Wo kann man einen Betstuhl oder eine Kniebank kaufen?

Man kann sie sich tatsächlich neu kaufen und gibt dafür zwischen 300 € und 500 € aus, einfach unter „Betstuhl“ oder „Kniebank“ googeln, denn wir machen hier keine Werbung. Man kann sie gebraucht beim italienischen ebay.it kaufen und zwar unter dem Stichwort „inginocchiatoio“, wo man die größte Auswahl hat und gibt dafür die Hälfte des Neupreises aus. Auf dem deutschen ebay.de findet sich ab und zu auch etwas in verschiedenen Preisstufen, oft nur für Selbstsabholer. Beim Internetkauf ist natürlich auf die Maße zu achten. Die Betstühle sind eigentlich immer für eine Einzelperson gemacht, die Kniebänke bis ca. 70 cm Breite auch. Alles darüber z.B. 90 cm Breite ist für zwei Personen gedacht. Man kann natürlich auf diese Art und Weise das Familiengebet mit seinem Ehemann oder Ehefrau praktizieren. Ja, ja, es ist gut Träume zu haben, denn stärkere Religiosität scheint in Ehen nur einzel- und nicht paarweise aufzutreten, leider. Am Günstigsten kann man eine Kniebank oder einen Betstuhl wohl bei einem Kloster erwerben, dass kurz vor seiner Schließung steht, wie wohl die meisten in unserem Sprachgebiet, empfehlenswert sind auch die Mutterhäuser der Ordenskongregationen. Man kann hingehen, fragen, vielleicht bekommt man es sogar umsonst oder für einen Obolus. Vielleicht wurden sie gleich nach dem Konzil entsorgt als mit der “Mentalität des modernen Menschen nicht vereinbar”, vielleicht stehen sie aber noch herum. Dem Schreiber dieser Zeilen ist die Kniebank auf eben diese Weise geschenkt worden, wofür er sich hiermit nochmals bedankt. Das gute an einem Vorortkauf ist der Umstand, dass man die Kniebank oder den Betstuhl ausprobieren kann.

Welche Größe ist richtig für mich ?

Da es erfahrungsgemäß große und kleine Menschen gibt mit verschiedenen Extremitäten, daher kann es vorkommen, dass wir einen Betstuhl oder eine Kniebank erstehen, die zu groß oder zu klein für uns ist und ein langes Beten schwierig machen wird. Man kann dem vorbeugen, indem man wie folgt vorgeht.

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  1. Man knie sich hin wie am o.a. Bild dargestellt.
  2. Die Ellenbogen und die Hände sollen parallel zum Boden und den Knien gehalten werden.
  3. Man messe oder besser lasse ausmessen die Strecke a also die Strecke von die Knien zu den parallel gehaltenen Händen.
  4. Man Schreibe sich das Ergebnis auf.

Hinsichtlich der Kniebank, des Betstuhls verfahre man wie folgt:

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  1. Man messe oder lasse vom Verkäufer ausmessen den Abstand a also die Strecke von der eigentlichen Kniefläche bis zur Auflage für die Hände, nicht für das Buch.
  2. Man schreibe sich das Ergebnis auf.

Im Idealfall sollten die beiden Strecken a übereinstimmen, aber bis 10 cm zu viel oder zu wenige ist keine Tragödie. Beträgt die Strecke a des Betstuhls mehr, dann werden wir uns ein wenig strecken, beträgt sie zu wenig, so werden wir uns mehr auf unsere Ellenbogen stützen müssen. Es ist in beiden Fällen bequemer als frei auf dem Boden zu knien. Der Unterschied bei der Kniebank des Schreibers dieser Zeilen beträgt plus 9 cm, dennoch lässt sich auf ihr bequem und lange beten. Es ist davon auszugehen, dass bei den neuen Betstühlen oder Kniebänken die Abmessungen normiert sind und nur extrem große oder kleine Menschen, resp. mit sehr langen oder kurzen Gliedmaßen, Problemen haben können. Natürlich kann man die Höhe durch die Zugabe von Kissen oder sonstiger Unterlagen regeln. Ein wenig lässt sich das mit dem Kauf eines Rennrads vergleichen, wo die Abmessungen auch eine Rolle spielen, damit man sich gut und lange darauf bewegen kann.

Brauche ich das?

Wenn jemand vorhat nur einmal im Monat auf den Knien für die eigene Bischofskonferenz zu beten, dann braucht er es sicherlich nicht. Plant jemand aber überhaupt mit dem längeren effizienten und liturgischen Beten anzufangen, dann sollte man darüber nachdenken. Natürlich kann es so verlaufen, wie bei vielen anderen Vorhaben: Die teuren Sportgeräte oder Instrumente stehen irgendwo in der Ecke oder auf dem Dachboden und schauen uns vorwurfsvoll an. Eine Kniebank braucht Platz, eine Gebetsecke oder ein Gebetszimmer und wohnt jemand nicht allein, so kann dies sicherlich zu Problemen führen. Man muss natürlich etwas aushalten können, aber man sollte auch gut überlegen, ob die Kniebank tatsächlich regelmässig zum Einsatz kommen wird. Die größten Anfeindungen beim eventuellen Zeigen unserer Errungenschaft erfahren wir von:

  • Nicht betenden katholischen Ordensleuten,
  • Nicht betenden katholischen Priestern,
  • Nicht betenden Katholiken,
  • Nicht betenden Protestanten.

Alle anderen, besonders Atheisten nehmen es als gegeben hin, dass es bei Katholiken so sein soll und fragen sogar nach, ob “jeder Katholik so etwas hat” und finden es „irgendwie cool“. Das Problem stellen meistens die Mitkatholiken, hauptsächlich Priester dar, denen man einen Spiegel vorhält. So ist es leider. Und deswegen soll jemand für sie Sühne und Busse tun, wie uns seit Jahren anerkannte Privatoffenbarungen (La Salette, Fatima) ermahnen. Dennoch auf eine vernünftige und darum langfristig praktizierbare Art und Weise.

Konkrete Internetadressen?

Sollten Sie den Kauf eines Betstuhls erwägen, so schlagen wir Ihnen vor es wie den Kauf eines Sportgerätes zu betrachten. Mann sollte sich die Frage stellen:

a. Will ich wirklich trainieren?

b. Wie regelmäßig?

c. In welchem Leistungsbereich?

d. Wieviel will oder kann ich dafür ausgeben?

Sind diese Dinge geklärt, dann empfiehlt es sich zuerst bei ebay.de anzufangen [Kniebank oder Betstuhl eingeben], da Sie dort interessante Angebote finden können. Sollte nichts dabei sein, so gibt es viele Geschäfte mit Kirchenbedarf, in denen Sie einen Betstuhl bestellen können. Der Schreiber dieser Zeilen hat einen Betstuhl, mit dem er zufrieden ist. Können Sie nicht länger knien, so können Sie hinter den Betstuhl einen anderen Stuhl stellen, auf dem Sie sich immer noch kniend setzen können. Bei Gebeten über eine Stunde ist es zu empfehlen. Außerdem ist dieser Betstuhl recht stilneutral, falls Sie Ihre Gebetsecke doch nicht barock eingerichtet haben sollten.

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