
Der Schreiber dieser Seiten muss leider feststellen, dass viel zu wenig Leser unseres Blogs für die Bischofskonferenzen beten. Und woher, bitte schön, kann er das wissen? Er spürt solche Dinge (So, so?) und außerdem haben die Fragen und Erfahrungsberichte diesbezüglich wirklich nicht zugenommen. Warum haben die Leser nachgelassen? Dafür kann es drei mögliche Gründe geben:
- Acedia.
- Diesen Bischofskonferenzen nützt eh nichts!
- Seit Amoris Laetitia hat eh alles keinen Sinn, da der Papst selbst Häresien verbreitet.
Obwohl unserer Meinung nach Punkt (3) tatsächlich zutrifft, so wollen wir hier die Notwendigkeit für andere Glieder der Kirche geistliche Gaben zu erflehen theologisch begründen, da wir glauben, dass diese Lehre gänzlich unbekannt ist. Die Darlegung wird größtenteils nach dem Grundriss der Dogmatik von Ludwig Ott erfolgen.[1]
Crashkurs der Gnadenlehre
Zuerst eine grundsätzliche Bemerkung: um ein geistliches, d.h. ein übernatürliches Leben zu führen, bedarf der Mensch der göttlichen Gnade. Die katholische Theologie sieht keinen Naturalismus vor, in dem Sinne, dass der Mensch von sich aus „Gott-fähig“ ist. Der Mensch, auch ein Ungetaufter und Todsünder, kann mit der Kraft seines Verstandes die Existenz Gottes sicher erkennen, wie das Vatikanum I lehrt, (DH 3026, 2441, 3004, 3875, 2751, 2812), d.h. er kommt dazu intellektuell zu erkennen, dass es Gott gibt, aber ohne Gnade weiß er nicht wie Gott ist und er kann nicht am innergöttlichen Leben der Hl. Dreifaltigkeit teilnehmen (DH 1526,2123). Diese Teilnahme ist erst durch die Taufe möglich, welcher der Glaube vorausgehen muss. Denn „Wer glaubt und sich taufen lässt wird gerettet werden“ (vgl. Mk 16, 16). Warum ist es so? Weil der Glaube übernatürliche Glaubensgegenstände (Gott, Seele, ewiges Leben etc.) betrifft und daher übernatürliche Hilfe Gottes, – die Gnade – erfordert. So am kürzesten und einfachsten ausgedrückt, lautet die Gnadenlehre der Kirche, die wir hier noch mehr als einmal in allen Details darlegen werden.
Und warum hören wir nicht davon in der Kirche oder lernen es im Theologiestudium? Weil seit dem letzten Konzil durch die Nouvelle théologie und Karl Rahner sich ein häretischer de facto Naturalismus eingebürgert hat, wonach der Mensch an sich und von sich aus „Gott-fähig“ ist. Er kann es also auch so, alle Menschen sind „anonyme Christen“ und alle werden erlöst, so der Tenor besonders in den deutschsprachigen Ländern. Obwohl die katholische Lehre bezüglich der Gnade nicht geändert wurde, was auch nicht möglich ist, so wurde die traditionelle Gnadenlehre dermaßen vom Krebs der Nouvelle théologie und des Rahnerismus durchsetzt, dass praktisch nichts davon übrig geblieben ist. Der Schreiber dieser Zeilen hat in seinem Theologiestudium die Traktate:
- Von der Erbsünde,
- Von der Gnade,
- Von der Erlösung
nicht durchgenommen, dass Letztere nur im Sinne „Jesus ist unser Freund“ etc. Dies ist die Erfahrung auch anderer Theologen, welche nicht von ungefähr kommen, denn
- Nimmt man die allgemeine Gottfähigkeit des Menschen, im Sinne der Nouvelle théologie und des Rahnerismus an,
- dann gibt es praktisch keine Erbsünde,
- man braucht keine Gnade
- und faktisch braucht man auch keine Erlösung.
Wir werden diese Zusammenhänge noch woanders darlegen. Obwohl das ständige Vertrösten auf Kommendes nerven kann (ja, ja, wir wissen es), so kann man in einem Beitrag nicht alles darlegen und dieser soll von der Notwendigkeit füreinander zu büßen und zu beten handeln. Ein bisschen einführende Gnadenlehre muss sein, aber nur ein bisschen.
Gnade ist keine Eigenleistung
Da der Mensch also Gnade braucht, so muss er sie irgendwo herbekommen. Woher? Von Gott. Und wie: auf die Fürbitte der lebenden Gerechten hin, d.h. derjenigen Katholiken, die im Gnadenstand leben. Um eines von vornherein klar zu stellen: Gnade kann nicht selbstgemacht werden. Sie bleibt immer eine freie Gabe Gottes. Die Kirche stellt dogmatisch fest:
Die Gnade kann durch natürliche Werke weder de condigno noch de congruo verdient werden. (De fide) (DH 1525).[2]
Ein paar terminologische Erörterungen. Ein Werk oder Verdienst de condigno oder meritum adaequatum sive de condigno, ist ein adäquates Verdienst oder ein Verdienst aus Ebenbürtigkeit.[3] Ein meritum de condigno ist nach katholischer Lehre für einen Menschen nicht möglich, da alle Verdienste für die Menschheit der Gott-Mensch-Christus verdient hat und zwar aufgrund seiner Erlösernatur. Dies bedeutet, dass durch natürliche gute Werke, wie sie sich ein „guter“ Ungläubiger verdient, wie z.B.
- Geld spenden,
- Flüchtlinge aufnehmen
- Wale retten
er sich niemals bei Gott Gnade, als ein ebenbürtiger Partner, verdienen kann, weil zwischen Gott- dem Schöpfer – und dem Mensch – dem Geschöpf – keine Ebenbürtigkeit herrscht.
Für gerechtfertigte Menschen, also getauft und im Gnadenstand, gibt es aber die Möglichkeit sich Verdienste vor Gott zu erwerben und zwar de congruo als meritum inadœquatum sive de congruo – ein inadäquates Verdienst oder ein Verdienst, das [mit dem eigentlichen Verdienst Christi] zusammenfällt. Zwar hat schon Christus, was die Erlösung anbelangt alles für uns getan, da wir aber frei sind und auch etwas für unser Heil tun müssen, gibt es die Möglichkeit und Notwendigkeit der guten Werke.
Aber die o.a. Unterscheidung gilt nicht für die Gnade, diese kann weder de condigno noch de congruo verdient werden. Sie kann auch nicht durch irgendwelche natürliche Tätigkeiten, also bei Ungetauften oder außerhalb des Gnadenstandes wie z.B. das tiefe Ein-und Ausatmen erworben werden, wie uns die Esoteriker und Andere lehren wollen. Die Gnade ist seitens Gottes frei, frei und nochmals frei!
Daher sagt die Kirche:
Die Gnade kann durch natürliches Bittgebet nicht erfleht werden. (Sententia certa)[4]
Diese Aussage richtet sich ebenso gegen die Selbsterlösung. „Das 2. Konzil von Orange lehrt gegenüber den Semipelagianern, die Gnade werde nicht auf (natürliche) menschliche Anrufung hin verliehen, sondern die Gnade bewirke vielmehr, dass wir Gott anrufen (DH 373).“[5] Dies wir in dem schönen Gebet Gott komme uns mit Deiner Gnade zuvor ausgedrückt:
Herr, unser Gott,
komm unserem Beten und Arbeiten
mit deiner Gnade zuvor und begleite es,
damit alles, was wir beginnen,
bei dir seinen Anfang nehme
und durch dich vollendet werde.
Nochmals die Unterscheidung: man kann Gott, wenn man im Gnadenstand ist, um Gnade bitten, aber nicht durch das eigene Gebet die Gnade bewirken. Damit hängt der dritte Grundsatz zusammen:
Der Mensch kann sich keine natürliche positive Disposition auf die Gnade erwerben. (Sententia certa)[7]
Was ist Disposition? Die Empfänglichkeit eines Subjekts (d.h. des Menschen) für die Aufnahme einer Form, d.h. irgendeiner Bestimmtheit. Und warum kann man sich keine natürliche positive Disposition auf die Gnade erwerben? Weil zwischen Natur und Gnade keine Proportion besteht, d.h. die Gnade ist absolut übernatürlich und göttlich und die natürliche Disposition ist natürlich und menschlich.[8]
All diese Einschränkungen gehen darauf hinaus, dass man sich selbst seine Erlösung und sein Heil nicht „macht“, sondern dass alles durch Christus verdient wurde und es daher im Christentum keine Selbsterlösung gibt. Man arbeitet mit, aber man erwirkt es nicht selbst. Bei all den Einschränkungen ist das Adjektiv „natürlich“ zu beachten, welches in der Theologie den Zustand der gefallenen Natur bedeutet, also den Zustand nach der Erbsünde und nach Todsünde, d.h. außerhalb des Gnadenstandes. In diesem Zustand befinden sich leider die allermeisten Geistlichen im deutschsprachigen Raum, aber woanders ist es auch nicht besser. Die Kirche stellt die Leistungsfähigkeit der bloßen, d.h. der natürlichen Natur wie folgt dar:[9]
Der Mensch kann auch im gefallenen Zustand mit seiner natürlichen Erkenntniskraft religiöse und sittliche Wahrheiten erkennen. (De fide) (DH 1511, 1521, 1555)
Die bedeutet ein wenig Wissen bleibt ihm erhalten, er kann sogar Theologie lehren.
Zur Verrichtung einer sittlichen guten Handlung ist die heiligmachende Gnade nicht erforderlich. (De fide) (DH 1557, 1935, 1940, 2449)
Die bedeutet im Umkehrschluss, dass nicht jede Tat eines Ungläubigen oder eines schweren Sünders eine Sünde ist. Die Tat bleibt sittlich gut, da dieser Mensch aber sich außerhalb der „Umlaufbahn des Heils“ befindet, d.h. nicht im Gnadenstand, daher gereichen ihm diese Taten zur gar nichts. Sie werden ihm nicht als Verdienst vor Gott nicht angerechtet. Der obere Grundsatz gilt mutatis mutandis auch für die Glaubensgnade (DH 1925) und nicht aktuelle Gnade (DH 1927, 1937, 2439). Was diese im Besonderen ausmacht, werden wir woanders darlegen, wenn wir die Gnadenteilung darlegen werden. Es bleibt festzuhalten, dass gute Werke oder sittlich gute Handlungen im Zustand der schweren Sünde neutral bleiben. Sie stellen keine Sünden dar, aber bewirken nichts am Gnadenstand des Sünders. Und daher können alle im Konkubinat lebenden Priester, welche in manchen Diözesen, na gut, in allen deutschsprachigen, überwiegen, sosehr sich mühen menschenfreundlich, nett zu sein, zu spenden und die Wale zu retten, wie sie nur wollen. Es ändert an ihrer Situation der Todsünde nichts, da sie sich keine Verdienste erwerben können. Deswegen glauben sie mit der Zeit immer weniger und werden immer mehr verblendet.
Und daher sagt die Kirche weiter:
Im Zustand der gefallenen Natur ist es dem Menschen moralisch unmöglich, ohne übernatürliche Offenbarung alle natürlichen religiösen und sittlichen Wahrheiten leicht, mit fester Gewissheit und ohne Beimischung von Irrtum zu erkennen. (Sententia certa) (DH 3005)
Und was bedeutet das? Dass man die Inhalte des Glaubens sich selbst ausdenken kann oder von irgendeiner Philosophie völlig richtig herleiten kann. Warum? Weil die Glaubensinhalte, wie z.B. Jungfrauengeburt, Auferstehung des Fleisches, übernatürlich sind. Ferner bedeutet dies, dass jemand in schwerer Sünde die Glaubensinhalte immer schwerer, ohne feste Gewissheit und mit Beimischung von Irrtum erkennt, weil sein „Auge der Seele“, wie es Plato nennt, von der schweren Sünde verblendet ist. Deswegen verbreiten schwere Sünder Häresien und Heilige schrieben orthodoxe Theologie (Kirchenväter, Anselm, Bonaventura, Thomas). So einfach ist das? Jawohl, so einfach. Wenn Sie also in der katholischen Akademie um die Ecke einen wirres Zeug eines sich ihm verklausulierten Rahnerismus suhlenden Theologen hören werden, so können sie sicher sein: er lebt seit vielen Jahren in schwerer Sünde und die Metastasen haben sein Gehirn angegriffen, siehe Amoris Laetitia. In welcher Sünde? Hauptsächlich sexueller Natur (Homosexualität zieht schneller nach unten als Heterosexualität) und natürlich die Sünde des Unglaubens und vieles mehr.
Ferner lehrt die Kirche:
Im Zustand der gefallenen Natur ist es dem Menschen moralisch unmöglich, ohne heilende Gnade (gratia sanans) auf längere Zeit das ganze Sittengesetz zu erfüllen und alle schweren Versuchungen zu überwinden. (Sententia certa) (DH 1541, 1572)
Was heißt das? Das sogar das halbwegs ethische Leben, z.B. nur eine Konkubine, nicht stehlen, kein falsches Zeugnis ablegen etc. immer schwerer und unerfüllbarer wird, weil die Natur in Todsünde immer weiter nach unten fällt. Es ist wie Gravitation. Und dann kommen die Ansichten: die katholische (Sexual-)Moral ist unerfüllbar, nicht zeitgemäß, die Beichte ist eine Folter etc. siehe Papst Franziskus und Amoris Laetitia. Mit der ersten schweren Sünde, die nicht bereut und nicht gebeichtet wird, beginnt der freie Fall, der in manchen Fällen in Pädophilie oder Schlimmeren endet. Man ist auch nicht in der Lage schwere Versuchungen zu überwinden, welche immer kommen werden. Warum? Weil man kein geistliches Immunsystem mehr hat. Es ist wie bei AIDS, jede kleine Infektion haut einen um.
Der Zustand der gefallenen Natur ist der Zustand unserer Priester, unserer Bischöfe und Kardinäle. Dies sind die Tatsachen, leider! Warum kämpfen nur die Laien gegen Amoris Laetitia? Weil sie glauben. Warum die allermeisten Geistlichen nicht? Weil sie „an diesen Bullshit“ nicht glauben und in Todsünde leben. Die Laien, welche noch vollumfänglich katholisch sind (na gut, mehr oder weniger) sind es deswegen, weil sie nicht in Todsünde leben. Daher können sie die Glaubenswahrheiten erkennen, wozu man kein Theologiestudium braucht. Sind die Laien heutzutage so gut? Nein, die Geistlichen sind so schlecht. In keiner Todsünde zu leben ist ein Mindestmaß, so etwa als hätte ein Beamter, Polizist oder anderer Staatsdiener kein laufendes Strafverfahren. Das ist doch nicht zu viel verlangt, oder?
Und was können wir, die wir (hoffentlich) im Gnadenstand leben, für andere, beispielsweise für unsere Bischöfe tun?
- Fürbitte tun.
- Verdienst erwerben.
- Stellvertretende Genugtuung leisten.
Nach der Lehre von der Gemeinschaft der auf Erden lebenden Gläubigen,[10] also nach der Lehre von den im Gnadenstand lebenden Katholiken, es ist demnach weder die himmlische Kirche noch die Kirche im Fegefeuer gemeint, können die irdischen Glieder der Kirche etwas füreinander tun, einander „Geld schicken“, sozusagen.
Ad 1. Fürbitte
Die Gläubigen auf Erden können einander durch das Fürbittgebet Gaben von Gott erflehen. (Sententia certa)
Pius XII. schreibt:
„Das Heil vieler ist abhängig von den Gebeten und freiwilligen Bußübungen der Glieder des mystischen Leibes Jesus Christi, die sich zu diesem Zwecke auf sich nehmen“ (Mystici Corporis 47).
Er fordert die Gläubigen auf:
„Täglich sollen unsere vereinten Bitten zum Himmel emporsteigen, um Gott alle Glieder des mystischen Leibes Jesu Christi zu empfehlen“ (H 103).
Und deswegen geht es mit der Kirche ungefähr seit dem XIII Jhdt. kontinuierlich bergab, weil die betenden Stände der Kirche immer weniger beten, was man leicht errechnen kann, wenn man das vorgeschriebene Gebetspensum vergleicht. Seit Vaticanum II befindet sich alles im freien Fall und die Orden haben auch keinen Nachwuchs, sodass jetzt kaum jemand betet und zwar nicht nur für sich selbst als Wellness, sondern für die Kirche.
Ad 2. Verdienst für andere
Die Gläubigen auf Erden können durch die im Gnadenstand verrichteten guten Werke füreinander Gaben von Gott de congruo verdienen. (Sententia probabilis)
Nach altchristlichen Überlieferung herrscht die Überzeugung, dass man den christlichen Mitbrüdern nicht bloß durch das Bittgebet, sondern auch durch Werke der Frömmigkeit Wohltaten vor allem geistlicher Art von Gott vermitteln kann. Es handelt sich dabei um freiwillige Bußübungen wie:
- Fasten,
- Nachwachen halten,
- Auf dem Boden schlafen,
- Bußgürtel tragen oder andere Art der körperlichen Abtötung,
- Sich selbst geißeln,
- anderes.
All diese Mittel wurden bis zum Vat. II in den Orden praktiziert. Die Heiligen haben so gelebt und zwar nicht aus Leibesfeindlichkeit, wie uns die übergewichtige Pastoralreferentin sagen wird, sondern aus Liebe zu Gott und den Menschen, denn auf diese Art und Weise kann man etwas vermitteln. In den Orden gab es zu manchen Zeiten die Disciplina, also die Selbstgeißelung für die Welt. Der hl. Alfons von Liguori und der hl. Karl Borromäus haben ihre Bußwerke vervielfacht, nachdem sie zu Bischöfen ernannt wurden. Warum? Für ihre Diözese. Hat es was gebracht? Ja. Warum? Weil es so funktioniert.
Ad 3. Stellvertretende Genugtuung
Die Gläubigen auf Erden können durch die im Gnadenstand verrichteten Bußwerke füreinander Genugtuung leisten. (Sententia certa)
Man kann also mit den o.a. Bußwerken nicht nur Gnaden für andere erbitten, sondern auch Genugtuung leisten also all diese schwarze Wolke der Sünde, die zu Gott emporsteigt ein wenig mildern. Und von unseren Bischöfen steigt ja allerhand zum Himmel, weil die Konsequenzen der falschen und ausbleibenden Lehre so verhängnisvoll sind, sie produzieren Buchstäblich eine ethische Leere, die der islamische Terrorismus ausfüllt. Wie treffend Steven Skojec schreibt: vom verkommenen Katholizismus ist kein Gegengewicht zu erwarten. Es werden hasserfüllte, militante Ideologien folgen seitens der Europäer, weil Hass Hass hervorbringen wird. Und unter Papst Franziskus ist keine Wende abzusehen. Was aber die Möglichkeit für jemanden Buße zu tun anbelangt, so hatte deswegen der hl. Pfarrer von Ars seinen Beichtkindern so leichte Bußen aufgetragen, weil er für sie gebüßt hat und zwar schwer. Wir können für andere sühnen: „Sühne, Sühne, Sühne“, sagte der Engel den Fatimakindern. Das wusste die Kirche schon lange, denn die Büßer konnten auf Empfehlungsschreiben eines Martyrers, der die Folter überstanden hatte in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen werden, weil er für sie schon die Sühne abgeleistet hatte.[11] Und warum funktioniert es? Weil wir die Glieder des einen Leibes Christi sind. Wir sind Zellen, die einander Nahrungsmitteln „zu schachern“ können. So funktioniert es und nicht anders!
Nachdem Sie, unsere lieben Leserinnen und Leser, das alles wissen, so hoffen wir, dass sich wirklich mehr an dem Gebet der Bußpsalmen für unsere Bischofskonferenzen beteiligen werden, denn es ist:
- Fürbittgebet
- Verdienst für andere
- Genugtuung für andere
Wir müssen fest annehmen, dass nicht alle Bischöfe in der Todsünde leben und diese „Gnadenspritze“, durch uns von Gott erfleht, brauchen. Also tun Sie was, denn Gott will sich Ihrer bedienen! Amen.
[1] Ott, Grundriss der Dogmatik, Bonn: Nova et Vetera 201011, 442-444.
[2] Ott, Grundriss, 339.
[3] Nach: http://www.newadvent.org/cathen/10202b.htm
[4] Ott, 340.
[5] Ebd.
[6] http://www.erzabtei-beuron.de/schott/register/schott_anz/index.html?file=fastenzeit/Donnerstag_nach.htm
[7] Ott, Grundriss, 340.
[8] Ebd.
[9] Ebd. 336-338.
[10] Referiert nach Ott, Grundriss , 442-444.
[11] Ott, Grundriss , 444.
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